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Gefahrliches Vermachtnis

Gefahrliches Vermachtnis

Titel: Gefahrliches Vermachtnis
Autoren: Richards Emilie
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noch mal, ich bin dein Vater!“
    Sie schüttelte langsam den Kopf. „Der Mann, der in allen Dingen, die etwas bedeuten, wirklich mein Vater war, wurde vor einem Jahr ermordet.“
    Ferris wirkte betroffen. Doch dann verzog er wütend das Gesicht.
    „In Ordnung. Fahrt zur Hölle! Alle miteinander!“ Er wirbelte herum und lenkte seine Schritte zur Tür. Pelichere machteihm Platz. Wenig später hörten sie, wie die Haustür ins Schloss fiel.
    Cappy begann zu weinen. Dawn legte die Arme um ihre Mutter und hielt sie fest, bis sie eine Hand auf der Schulter spürte. Nicky.
    „Kommt, wir setzen uns“, schlug sie vor.
    Einen Augenblick lang erkannte Dawn Aurore in Nickys mitfühlendem Blick. Nicky umarmte die beiden Frauen und führte sie zum Sofa.
    Dann trommelte jemand gegen die Haustür. Dawn drückte ihre Mutter an sich, während Pelichere nachsehen ging.
    Ein paar Minuten später erst bemerkte sie, dass Ben neben ihr auf dem Boden hockte. „Dawn …“
    Sie wusste, dass sie die Fassung verlieren würde, wenn er sie tröstete. „Sag bitte nichts“, bat sie ihn. „Bitte! Ich bin noch nicht bereit für das, was du mir sagen musst.“
    „Es tut mir leid, aber ich bin Peli zur Haustür gefolgt. Die Polizei evakuiert die Insel. Wir müssen sofort weg von hier. Der Orkan hat seinen Kurs geändert und kommt direkt auf uns zu.“
    Dawn fiel es schwer, darüber nachzudenken, was das bedeutete.
    „Ich gehe nicht eher weg, bis das Haus verbarrikadiert ist“, sagte Pelichere, als sie zurückkam. „Das ist mein Haus, und bevor ich gehe, wird jedes Fenster mit Brettern vernagelt.“
    „Ich bleibe hier und helfe“, versprach Ben. „Los jetzt!“
    „Nein.“ Dawn überließ ihre Mutter Nickys Fürsorge und erhob sich. „Ich werde bei Peli bleiben. Ich kenne jeden Winkel im Cottage und weiß, wo wir alles finden, was wir brauchen. Ben, du kümmerst dich um Spencer. Ich möchte, dass er so schnell wie möglich von hier weggebracht wird. Er hat sowieso schon genug mitgemacht.“
    „Genau wie du“, erwiderte Ben. „Lass mich bitte hierbleiben und kümmere du dich um ihn.“
    „Nein, ich werde Peli helfen. Ich muss es tun. Meine Großmutterliebte dieses Haus. Es ist das Mindeste, was ich für sie tun kann.“
    „Jake und ich werden deine Mutter in Sicherheit bringen“, mischte sich Nicky vom Sofa aus ein.
    „Ich helfe dir, Dawn“, kam Phillip ihr zu Hilfe. „Und dann fahre ich dir mit meinem Wagen hinterher.“
    Ihre Blicke trafen sich. „Damit würde ich mich besser fühlen.“
    Sie war sich nicht sicher, ob ihre Mutter mitbekommen hatte, was gerade geschah, aber Cappy erhob sich. „Bist du sicher, dass dir nichts passieren wird?“
    „Es wird schon alles gut gehen. Du, Nicky und Jake, ihr passt gegenseitig auf euch auf!“ Dawn wandte sich zum Gehen, aber Ben nahm ihre Hand. „Wo willst du hin?“
    „Keine Ahnung. Ich lasse das Radio an und fahre dorthin, wo die Behörden es für sicher halten. Mir wird schon nichts passieren.“
    „Wirklich?“
    Er meinte nicht nur den Orkan, das spürte Dawn. Für einen Augenblick wusste sie nicht, was sie darauf erwidern sollte, doch dann nickte sie.
    Er lächelte traurig und ließ ihre Hand los. Die Kirchenglocken der Insel läuteten. Es war eine Warnung.
    Ferris verfluchte den dichten Verkehr, der ihn davon abhielt, nach Bonne Chance zu rasen. Weder der Sturm noch alles andere, das ihn von einem Besuch bei Largo Haines abzuhalten versuchte, interessierte ihn die Bohne. Largo lebte in einem alten Landhaus mit dicken Wänden. Das Haus hatte in den letzten zweihundert Jahren so ziemlich jeder Katastrophe im Flussdelta widerstanden. Ferris würde sich dort verstecken und mit Largo die weitere Vorgehensweise besprechen.
    Der Hurrikan beunruhigte ihn nicht. Besty war genau wie alle Frauen, die er kannte: unentschlossen. Sie mochte wütend und toben, aber am Ende würde sie ausgebrannt aufgeben. Undwenn Betsy keine Kraft mehr hatte, würden Largo und er der Erpressung seiner Mutter ein Ende bereiten, und dann gehörten ihm das Erbe und seine politische Karriere. Eine tote Frau und ein Sturm besaßen keine Macht über ihn.
    Einen Kilometer vor der Brücke von Chénière Caminada stockte der Verkehr. Im Stau wanderten seine Blicke zur Benzinanzeige. Er hatte seit ein paar Tagen nicht mehr getankt, aber solange er nicht gezwungen war, den ganzen Weg nach Bonne Chance im Stau zu stehen, war vermutlich alles in Ordnung.
    Er war unruhig und schlug vor lauter Wut aufs Lenkrad. Erst
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