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Gefahrenzone (German Edition)

Gefahrenzone (German Edition)

Titel: Gefahrenzone (German Edition)
Autoren: Tom Clancy
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Spielen der Istanbuler Fußballmannschaft Galatasaray war das Stadion bis auf den letzten Platz gefüllt. Trotz des Regens sorgte das Dach über den Zuschauerrängen dafür, dass niemand nass wurde.
    Das heutige Spiel gegen den Lokalrivalen Be ş ikta ş war ein Pflichttermin für die örtlichen Fußballfans. Ein ganz bestimmter Ausländer im Publikum bekam von diesem Match jedoch nicht allzu viel mit. Dominic Caruso, der über diesen europäischen »Fußball« kaum etwas wusste und sich noch weit weniger dafür interessierte, richtete stattdessen seine ganze Aufmerksamkeit auf die Zielperson vier, einen einunddreißigjährigen bärtigen Libyer, der mit einigen türkischen Bekannten ins Stadion gekommen war. Dom hatte einem Mann, der nur ein paar Reihen über der Zielperson gesessen hatte, etwas Geld bezahlt, dass er seinen Platz mit ihm wechselte. Jetzt hatte der Amerikaner einen ausgesprochen guten Blick auf den Libyer. Außerdem lag der nächste Ausgang ganz in der Nähe.
    Während der ersten Halbzeit gab es für Caruso nichts zu tun, als zu jubeln, wenn seine Sitznachbarn jubelten, und aufzuspringen, wenn diese aufsprangen, was tatsächlich alle paar Sekunden der Fall war. In der Halbzeitpause verließen fast alle Zuschauer ihre Plätze, um sich etwas zu essen zu holen oder die Toilette aufzusuchen. Zielperson vier und die meisten seiner Begleiter blieben jedoch sitzen, sodass Caruso dasselbe tat.
    Kurz nach Wiederanpfiff brach die Menge in lauten Jubel aus, als Galatasaray überraschend ein Tor gelang. Nach einer weiteren Viertelstunde stand der Libyer plötzlich auf und machte sich in Richtung Ausgang auf den Weg.
    Caruso verließ sofort seine Sitzreihe und eilte die Stadion treppe hinauf. Tatsächlich gelang es ihm, noch vor seiner Zielperson den Ausgang zu erreichen. Da er annahm, dass diesen ein menschliches Bedürfnis plagte, schaute er sich kurz um und rannte dann zur nächsten Toilette hinüber. Vor deren Eingang blieb er stehen und wartete.
    Dreißig Sekunden später ging Zielperson vier achtlos an ihm vorbei ins Innere der Toilette. Dominic griff in sein Fußballtrikot und zog blitzschnell ein kleines weißes Pappschild heraus, auf dem in Druckbuchstaben Kapalı stand, was auf türkisch »geschlossen« bedeutete, und klebte es außen an die Tür. Dann schlüpfte er selbst hinein und schloss sie hinter sich.
    Zielperson vier stand an einem Urinalbecken. Allerdings waren auch noch zwei weitere Männer anwesend. Sie wuschen sich jedoch bereits die Hände und verließen kurz darauf die Toilette. Dom stellte sich jetzt seinerseits an ein Becken, das von dem des Libyers ein Stück entfernt war, und zog sein Stilett aus der Hosentasche.
    Zielperson vier machte seinen Reißverschluss zu und ging zum nächsten Waschbecken hinüber. Als er auf dem Weg dorthin den Mann mit dem Galatasaray-Trikot und dem dazu passenden Vereinsschal passierte, drehte sich dieser ganz plötzlich zu ihm um. Der Libyer spürte einen plötzlichen Schlag auf seinen Bauch, dem ein stechender Schmerz folgte. Gleichzeitig schob ihn der Fremde in eine Kabine auf der anderen Seite des Toilettenraums. Der Ex-Spion versuchte, das Messer zu erreichen, das in seiner Hosentasche steckte, aber sein Angreifer presste ihm die Arme wie mit einem Schraubstock zusammen.
    Beide Männer fielen in die Kabine und auf das Toilettenbecken.
    Erst in diesem Moment schaute der Libyer zu der Stelle an seinem Bauch hinunter, wo er vorhin diesen Schlag ver spürt hatte. Er erschrak zu Tode, als er den Griff eines Messers aus seiner Bauchdecke herausragen sah.
    Der Panik folgte bald eine große Mattigkeit.
    Sein Angreifer drückte ihn jetzt von dem Toilettensitz herunter, sodass er hilflos neben der Kloschüssel auf dem Boden lag. Dann beugte er sich zu ihm hinunter und flüsterte ihm ins Ohr: »Das ist für meinen Bruder, Brian Caruso. Deine Leute haben ihn in Libyen getötet, und heute werdet ihr alle bis zum letzten Mann mit eurem Leben dafür bezahlen.«
    Die Augen von Zielperson vier zogen sich verwirrt zusammen. Er sprach englisch, verstand also, was dieser Mann zu ihm sagte. Er kannte allerdings niemand, der Brian hieß. Zwar hatte er viele Männer getötet, einige davon in Libyen, aber das waren alles Libyer, Juden oder Aufständische, also Feinde von Oberst Gaddafi, gewesen.
    Einen Amerikaner hatte er jedoch ganz bestimmt niemals umgebracht. Er hatte keine Ahnung, wovon dieser Galatasaray-Fan überhaupt sprach.
    Kurz darauf hauchte Zielperson vier in dieser
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