Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefahrenzone (German Edition)

Gefahrenzone (German Edition)

Titel: Gefahrenzone (German Edition)
Autoren: Tom Clancy
Vom Netzwerk:
vergewissern, dass es sich tatsächlich um Kartal handelte, und diesem dann mit seiner schallgedämpften Pistole, Kaliber .22, drei Unterschall-Geschosse in die Brust oder den Kopf jagen.
    Ryan schlich auf seinen Softledersohlen die hölzerne Treppe hinauf. Dabei zog er sich seine schwarze baumwollene Skimaske über das Gesicht. Er war der Einzige, der heute Abend seinen Einsatz mit einer Maske durchführte. Dies lag ganz einfach daran, dass er als einziges Teammitglied nicht in der Öffentlichkeit operierte, wo ein maskierter Mann sicherlich eine Menge Aufmerksamkeit erregt hätte.
    Im zweiten Stock angekommen, betrat er den hell erleuchteten Etagengang. Der Eingang zur Wohnung seiner Zielperson war die dritte Tür auf der linken Seite. Als der junge Amerikaner an den anderen Apartments vorbeiging, hörte er Leute, die sich offensichtlich unterhielten oder telefonierten, sowie das Geräusch laufender Fernsehgeräte und Radios. Die Wände waren dünn, was für seine Aufgabe relativ ungünstig war, aber wenigstens machten die anderen Bewohner auf dieser Etage selbst eine Menge Lärm. Darüber hinaus hoffte Jack, dass sein Schalldämpfer und seine ungewöhnlich leise Unterschallmunition ihren Zweck erfüllen würden.
    Als er an der Tür seiner Zielperson ankam, drang aus deren Wohnung laute Rapmusik heraus. Das war endlich einmal ein günstiger Umstand, der Ryans Einbruch erleichtern würde.
    Die Wohnungstür war verschlossen, aber Ryan wusste, wie man sie öffnen konnte. Sein Mentor Clark hatte in der vergangenen Woche viermal die Lage ausgekundschaftet, bevor die Entscheidung getroffen wurde, dass er und das jüngste Teammitglied ihre Operationen tauschen würden. Dabei hatte Clark mehrmals die Schlösser von Wohnungen geknackt, von denen er wusste, dass sich gerade niemand in ihnen aufhielt. Tatsächlich waren diese Schlösser alt und unschwer zu öffnen. Er kaufte in einer örtlichen Eisen warenhandlung ein ähnliches Modell und brachte Jack einen ganzen Abend lang bei, wie er dieses schnell und ohne größeren Lärm außer Gefecht setzen konnte.
    Clarks Lehrstunde erwies sich als ausgesprochen effektiv. Jack knackte das Türschloss in weniger als zwanzig Sekunden, wobei nur ein leises Kratzgeräusch von Metall auf Metall zu hören war. Er richtete sich wieder auf, zog seine Pistole und öffnete die Tür.
    Die Einzimmerwohnung sah aus, wie er es erwartet hatte. Jenseits einer kleinen Küche lag der Wohnraum, an dessen hinteren Ende ein Schreibtisch stand. An diesem saß mit dem Rücken zu Ryan ein Mann vor drei großen Flachbild-Computermonitoren und verschiedenen Peripheriegeräten. Außerdem stapelten sich auf der Tischplatte zahlreiche Bücher, Zeitschriften und verschiedene andere Gegenstände. In einer Plastiktüte steckten Schaum stoffboxen, in denen Reste vom Chinesen um die Ecke vor sich hin gammelten. Daneben konnte Ryan die Umrisse einer Waffe erkennen. Jack kannte sich zwar mit Handfeuerwaffen einigermaßen aus, konnte jetzt jedoch die halb automatische Pistole nicht sofort identifizieren, die etwa dreißig Zentimeter von Emad Kartals rechter Hand entfernt auf dem Schreibtisch lag.
    Jack trat in die Küche und zog die Wohnungstür leise hinter sich zu.
    Während die Küche hell erleuchtet war, lag der Wohnbereich dahinter im Halbdunkel. Das einzige Licht stammte von den Computerbildschirmen. Ryan lugte durch das Fenster auf der linken Seite, um sich zu vergewissern, dass niemand aus den Wohnungen auf der anderen Straßenseite in dieses Apartment hineinschauen konnte. Da er sich allmählich sicher war, dass er nicht entdeckt werden würde, ging Jack noch ein paar Schritte weiter auf seine Zielperson zu, damit die Pistolenschüsse so wenig wie möglich auf den Etagenflur hinausschallen würden.
    Der Rap ließ derweil den ganzen Raum erzittern.
    Vielleicht machte Ryan doch ein ungewöhnliches Geräusch. Vielleicht warf er auch einen Schatten auf die hell glänzende Schreibtischplatte oder spiegelte sich im Glas eines Monitors. Auf jeden Fall kickte der JSO-Mann plötzlich seinen Stuhl zurück, wirbelte herum und griff nach seiner türkischen halb automatischen Zigana-9-mm-Pistole. Tatsächlich gelang es ihm, sie mit seinen Fingerspitzen zu angeln und auf den Eindringling zu richten. Allerdings hatte er sie noch nicht so fest im Griff, dass er tatsächlich einen Schuss hätte abgeben können.
    Jack identifizierte die Zielperson anhand der Überwachungsfotos, die er sich zuvor gut eingeprägt hatte. Dann
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher