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Gefahr für Al Wheeler

Gefahr für Al Wheeler

Titel: Gefahr für Al Wheeler
Autoren: Carter Brown
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egal, ob es sich um einen Berufsverbrecher oder einen
Amateur handelt, solange Sie ihn nur finden.«
    »Ja, Sir«, sagte ich, ohne
jeden Eifer.
    Ich war schon an der Tür, als
er mich zurückrief. Auf seinem Gesicht lag derselbe Ausdruck, den der
Filmbösewicht Charlie Chan zu bevorzugen pflegte — »unergründlich« sagt man,
glaube ich.
    »Was Ihren Wagen anbetrifft,
Wheeler — «, sagte er vage.
    »Den Austin Healey? « sagte ich
stolz.
    »Es ist doch einer dieser
ausländischen Sportwagen, nicht wahr?« fragte er.
    »Stimmt, Sheriff«, sagte ich.
»Er schafft leicht hundertsechzig...«
    »Was für eine Farbe hat er?«
    »Weiß«, sagte ich, ohne zu
überlegen.
    »Das dachte ich mir«, sagte Lavers mit eigentümlich befriedigter Stimme. »Haben Sie ein
Alibi für die Zeit von Lamberts Tod, Wheeler?«
    Ich starrte ihn erst überrascht
an und grinste dann.
    »Und ob ich ein Alibi habe! Sie
ist blond und schön. Im Augenblick fällt mir ihr Name nicht ein — aber sie
verkauft Zeitschriftenabonnements.«
    »Verkauft Zeitschr ...?«
Er starrte mich seinerseits einen Augenblick an und schüttelte dann langsam den
Kopf. »Nein, ich habe wohl kein Recht, Fragen zu stellen.«
    »Oh, mir macht das nichts aus,
Sheriff«, sagte ich großmütig. »Ich setze volles Vertrauen in Ihre Diskretion —
Sie sind kein Plappermaul. — Ich werde Ihnen alles sagen.«
    »Danke, Wheeler.« Er gab sich
alle Mühe, nicht zu begierig zu erscheinen. »Ich verspreche Ihnen, daß ich Ihr
Vertrauen respektiere.«
    »Nun, dann...« Ich blickte mich
hastig um, als fürchtete ich, jemand könnte lauschen. »Die Antwort, Sheriff,
ist nein! Ich habe schließlich doch kein Zeitschriftenabonnement genommen! «
    Annabelle Jackson, das
Prachtstück, einen überaus wachsamen Ausdruck in ihren schönen Augen, zog sich,
als ich ins Vorzimmer trat, in Verteidigungsstellung in ihren Stuhl zurück.
    »Wo drückt denn der Schuh?« fragte
ich sachlich.
    »Kommen Sie mir ja nicht näher,
oder ich rufe die Polizei!« drohte sie.
    »Mein süßes Kind«, sagte ich
vorwurfsvoll, »man könnte meinen, Sie hätten kein Vertrauen zu mir.«
    »Womit man recht hätte«,
versicherte sie mir. »Ich würde Ihnen nicht einmal trauen, wenn Sie meiner
lieben alten Großmutter zu nahekämen, und sie ist bald sechsundachtzig.«
    »Vielleicht ist sie zu alt, um
sich zu verteidigen, aber zumindest ist sie alt genug, um sich keine Sorgen
mehr machen zu müssen«, sagte ich. Dann wechselte ich das Thema. »Kennen Sie
ein Damenmodegeschäft am Pine Tree Boulevard, das von einer Dame namens Corinne Lambert geleitet wird?«
    Annabelle schloß die Augen und
schauderte leicht.
    »Bitte, Lieutenant«, sagte sie,
»Miss Lambert würde vor Entsetzen tot umfallen, wenn sie hörte, daß Sie ihren
Laden als Damenmodegeschäft bezeichnen. Es ist eine Boutique!«
    »Sagt man heutzutage so?«
fragte ich interessiert, denn ich halte Bildung für etwas wirklich Wichtiges.
    »Für ihre Art Laden, ja. Es
bedeutet, daß es sich um ein so exklusives Etablissement handelt, daß das
Preisschild jeweils persönlich überreicht wird — . Sie flüstern Ihnen dort das,
was daraufsteht , ins Ohr.«
    »Und dann?« fragte ich.
    »Wenn Sie dann noch immer
aufrecht stehen, schlagen sie noch die Umsatzsteuer drauf.«
    »Wie ist denn diese Lambert?«
fragte ich.
    »Woher soll ich das wissen — bei
meinem Gehalt?« sagte Annabelle verbittert. »In diesem Geschäft könnte ich mir
noch nicht mal einen... Na ja, egal. Ich könnte es eben nicht.«
    »Sie meinen, Sie werden sogar
einen...?« Ich sah, wie der stählerne Blick in ihre Augen zurückkehrte, und
lächelte schnell. »Schon gut. Die Firma Lambert ist also ein exklusiver
Neppladen. Ja? Und sie verdienen einen Haufen Geld dort?«
    »Millionen, könnte ich mir
vorstellen«, sagte Annabelle sehnsüchtig. »Warum auch nicht? Jedes Mädchen aus Pine City hat den Ehrgeiz, eine der Kreationen aus der
Boutique zu besitzen, bevor es stirbt.«
    »Das klingt faszinierend«,
sagte ich nachdenklich. »Ich glaube, ich werde mal dorthin gehen und sehen, ob
die Lambertschen Kreationen auf mich dieselbe Wirkung
haben.«
    »Sie würden in irgendwas
Modernem aus schwerem Segeltuch mit dickem Lederbesatz unwiderstehlich
aussehen«, sagte Annabelle liebenswürdig. »Genau das Richtige, wenn die starken
Männer aus der Klapsmühle Sie holen kommen.«
    Ich parkte den Healey vor dem
Eingang und las das Schild, auf dem Exotische
Boutique stand — einfach das. In dem schön
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