Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefährliche Glut

Gefährliche Glut

Titel: Gefährliche Glut
Autoren: PENNY JORDAN
Vom Netzwerk:
Sicherheit, damit wir ungestört reden können. Sonst lassen Sie den Jungen womöglich noch fallen.“
    „Was erlauben Sie sich!“, fauchte Julie empört. „Sie wollen ihn mir wegnehmen, stimmt’s? Dazu haben Sie aber kein Recht. Er ist mein Kind.“
    Rocco streifte sie mit einem eisigen Blick. So eine dumme Gans! Und hysterisch war sie obendrein. Aber das hätte er sich gleich denken können.
    Julie wurde von Panik überschwemmt. Wusste er womöglich, dass sie nicht Josh’ leibliche Mutter war? Wollte er ihr das Recht auf Josh streitig machen? Männer wie er schreckten vor nichts zurück, wenn sie entschlossen waren, ihren Willen durchzusetzen. Und wenn er Josh wollte … Jetzt hämmerte Julies Herz wie verrückt. Ihr Blick fiel auf ein älteres Paar, das ihnen auf der anderen Straßenseite entgegenkam. Überwältigt von ihrem instinktiven Drang, Josh zu beschützen, öffnete sie den Mund, um zu schreien, obwohl sie es normalerweise hasste, Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
    „Hören Sie …“ Rocco wollte ihr eben klarmachen, dass sie völlig überzogen reagierte, als er das Paar auf der anderen Straßenseite entdeckte. Da er sofort erriet, was sie vorhatte, reagierte er blitzschnell. Sie stand so dicht vor ihm, dass es ganz leicht war, sie an sich zu ziehen und ihren Schrei zu dämpfen, indem er seinen Mund auf ihren presste.
    Eine Frau wie sie zu küssen wäre ihm normalerweise nie eingefallen. Körperlich fühlte er sich nicht angezogen von ihr, und moralisch stieß sie ihn sogar ab, da sie offenbar bereit war, mit jedem Mann ins Bett zu gehen, Hauptsache, die Kasse stimmte.
    Rocco bevorzugte Frauen, die nicht nur attraktiv, sondern auch intelligent waren und vor allem stolz. Obwohl er einer der ältesten Dynastien Siziliens entstammte, hatte er sein Vermögen aus eigener Kraft verdient, ein Umstand, der ihm viel mehr bedeutete als seine Herkunft. Deshalb war es für ihn selbstverständlich, dass er sich nur für Frauen interessierte, die ihm in jeder Hinsicht ebenbürtig waren.
    Die Frau in seinen Armen hatte sich versteift, und er konnte spüren, wie ihr Herz hämmerte.
    Hatte sie Angst? Vor ihm? Rocco fand den Gedanken unerträglich, dass irgendwer vor ihm Angst haben könnte, besonders jemand, der schwächer und verletzlicher war als er selbst. Wie um Himmels willen konnte eine Frau, die sich an seinen fragwürdigen Halbbruder weggeworfen hatte, ausgerechnet vor ihm Angst haben?
    Und doch waren ihre vollen Lippen überraschend weich, und die Zerbrechlichkeit ihres Körpers wirkte so entwaffnend, dass er nicht anders konnte, als sie noch enger an sich zu ziehen und sie mit der Zungenspitze zu ermuntern, ihm ihren Mund zu öffnen.
    Rocco war es nicht gewöhnt, dass eine Frau sich ihm verweigerte.
    Der Grund dafür, weshalb Julie in Roccos Armen lag, wurde unter einer Welle anderer Gefühle und einer gänzlich anderen Art von Panik begraben. Der einzige Mann, von dem sie so gehalten und geküsst werden wollte, war James. Und doch spürte Julie zu ihrem Entsetzen, wie ihr Widerstand erlahmte. Sie fühlte sich auf einmal ganz schwach und fast magisch angezogen von der Stärke dieses Fremden. Voller Sehnsucht reckte sie sich ihm entgegen, ihre Lippen lechzten förmlich danach, sich dem schroffen Befehl seines Mundes zu unterwerfen, dem entschlossenen Druck seiner Zunge. Ihre darbenden Sinne sehnten sich nach der Lust, die sein Kuss in ihr weckte.
    So hatte sie früher geträumt, von James gehalten und geküsst zu werden, lange bevor sie beide ein Liebespaar geworden waren, lange bevor sie, Julie, ihre große Liebe an Judy verloren hatte.
    Es war schlimm gewesen, als James ihr so behutsam wie möglich beizubringen versucht hatte, dass er sich unsterblich in ihre Schwester verliebt hatte. Als noch schlimmer aber hatte sie es empfunden, als Judy ihr in einem betrunkenen Moment gestand, dass sie nicht sicher sagen konnte, wer der Vater ihres ungeborenen Kindes war.
    Und dann hatte ihre Schwester ihr von dem reichen sizilianischen Playboy erzählt, mit dem sie im Frühjahr eine flüchtige Affäre gehabt hatte und der jetzt von ihrer Schwangerschaft nichts wissen wollte. Deshalb hatte Judy beschlossen, James in dem Glauben zu lassen, das Kind sei von ihm, weil es ja auch so sein könnte. Immerhin hatte James sie gleich nach ihrer Rückkehr aus Cannes ins Bett gezerrt.
    Als Julie daran dachte, wie Judy ihr nicht nur einmal in allen Einzelheiten ihr Sexleben mit James geschildert hatte, klammerte sie sich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher