Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefährliche Glut

Gefährliche Glut

Titel: Gefährliche Glut
Autoren: PENNY JORDAN
Vom Netzwerk:
unbewusst verzweifelt an Rocco. Diese Gespräche mit ihrer Schwester waren die reine Hölle gewesen, aber Julie hatte es irgendwie nicht geschafft, ihnen auszuweichen. Und so verwandelten sich Roccos Küsse unversehens in die Küsse von James, nach denen sie schon so lange hungerte, es war James, der sie berührte, es war James’ Körper, den sie an ihrem spürte. Sie ertrank in ihren Empfindungen, wobei ihr die Intensität ihrer Gefühle ihre Reaktionen diktierte, die gespeist wurden von dem Stolz auf ihre Liebe zu James.
    Rocco fühlte sich völlig überrumpelt von ihrer so plötzlich entflammten Leidenschaft. Die Frau presste sich an ihn und öffnete einladend ihren Mund, ihre Atemzüge beschleunigten sich und wurden ebenso ungleichmäßig wie ihre Herzschläge.
    Er reagierte instinktiv darauf, indem er sie noch enger an sich zog und die Süße auskostete, die ihren geöffneten Lippen entströmte. Das leise Aufstöhnen, das ihr entschlüpfte, als seine Zunge in ihren Mund eindrang, begriff er als Einladung, mit den Händen über ihren Körper zu fahren und ihre intime Nähe zu suchen.
    Die harten männlichen Schenkel, die sich zwischen ihre Beine pressten, brachten Julie schlagartig in die Wirklichkeit zurück.
    Dieser Mann war nicht James.
    Sobald er ihren Widerstand spürte, ließ Rocco von ihr ab. Abscheu stieg in ihm auf, Abscheu über sich selbst und über das, was er getan hatte. Seit wann hatte er es nötig, sich an Antonios Verflossenen zu vergreifen?
    Absolut undenkbar, dass er eine Frau wie sie begehren könnte.
    Er küsste sie zwar nicht mehr, aber sie lag immer noch in seinen Armen, erkannte Julie erschauernd. Warum hatte sie seinen Kuss erwidert? War sie verrückt geworden? Er hatte nicht die geringste Ähnlichkeit mit James. Das Paar, das sie auf sich hatte aufmerksam machen wollen, war natürlich längst verschwunden.
    Auch wenn Rocco am liebsten auf dem Absatz kehrtgemacht hätte und vor ihr und seinem eigenen Versagen davongelaufen wäre, wusste er doch, dass das unmöglich war. Er stand seiner Familie gegenüber in der Pflicht. Deshalb beschloss er einfach, den Vorfall auszublenden und so zu tun, als sei nichts passiert.
    „Wir müssen etwas besprechen“, versuchte er in schneidendem Ton an ihr Gespräch von vorher anzuknüpfen.
    „Ich lasse es aber nicht zu, dass Sie mir mein Kind wegnehmen“, stieß Julie verzweifelt hervor, während sie ihre Tränen wegblinzelte.
    Rocco schaute sie stirnrunzelnd an.
    „Machen Sie sich nicht lächerlich. Niemand will Ihnen Ihr Kind wegnehmen. Ich bitte Sie nur, mich nach Sizilien zu begleiten, damit wir die unsichere Rechtslage klären können. Das wird nicht viel länger als eine Woche in Anspruch nehmen … höchstens zehn Tage. Und anschließend steht es Ihnen jederzeit frei, nach England zurückzukehren. Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort.“
    Julie musterte ihn. Sein Ehrenwort! Eigentlich hätte es theatralisch klingen müssen, aber seltsamerweise passte es zu seinem Gesichtsausdruck. Der so feierlich war, als ob sie eben einen Pakt geschlossen hätten. Sie spürte, wie ihr der Atem stockte, als ihr bewusst wurde, dass sie eben genickt hatte.
    Sie wirkte jetzt etwas entspannter, aber wahrscheinlich nur, weil ihr jetzt endlich die ersehnte Aufmerksamkeit zuteil wurde, überlegte Rocco. Er sollte sie möglichst schnell ins Flugzeug verfrachten, dann konnte sie wenigstens ihre Meinung nicht mehr ändern. Da sie die Pässe für sich und das Kind bei sich hatte, gab es keinen Grund, die Abreise noch länger hinauszuzögern. Roccos Privatmaschine wartete am Flughafen und war jederzeit startklar.
    „Fürs Erste jedoch schlage ich vor, dass wir uns zu dem Kind ins Auto setzen. Hier draußen ist es zu ungemütlich“, fuhr Rocco fort, während er ihr die Beifahrertür aufhielt.
    Julie zögerte.
    „Jetzt steigen Sie schon ein“, forderte er sie mit mühsam gezähmter Ungeduld auf. „Ich versichere Ihnen, dass Sie und das Kind von meinem Vorschlag nur profitieren können.“
    Profitieren? Was sollte das heißen? In welcher Hinsicht profitieren? Julie bekam heftiges Herzklopfen.
    Rocco sah, dass sie überlegte. Achtung, Geld!, dachte er zynisch. Da wird sie gleich hellhörig.
    „Aber warum? Ich meine, ich weiß, dass Ihr Bruder …“ Sie brachte es nicht über sich zu sagen, dass sein Bruder Josh’ Vater sein könnte, weil sie damit zumindest theoretisch die Möglichkeit einräumte, dass Josh nicht James’ Sohn war. Aber das durfte nicht sein. Obwohl es jetzt
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher