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Gefährliche Enthüllung (German Edition)

Gefährliche Enthüllung (German Edition)

Titel: Gefährliche Enthüllung (German Edition)
Autoren: Suzanne Brockmann
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Zorn.
    „Also glauben Sie natürlich, ich hätte etwas damit zu tun. Großartig, wirklich großartig! Unschuldige Menschen sterben, und Leute wie Sie haben nichts Besseres zu tun, als mich zu schikanieren, wenn ich ein Flugzeug besteige oder verlasse. Sie sollten in London sein und die Bombenleger jagen, statt hier mit einer Frau Verstecken zu spielen, der schon ganz anders wird, wenn sie sich nur in den Finger schneidet.“
    „Kommt es Ihnen nicht auch ein wenig seltsam vor, dass Sie zweimal innerhalb von fünf Monaten eine europäische Kunstgalerie besuchen, in der nur wenige Stunden nach Ihrem Besuch eine Bombe hochgeht und ein Raubüberfall stattfindet?“ Peterson war schon zu lange dabei. Er wusste, dass es keinen Rauch ohne Feuer gab. Er kaufte Annie die Empörung nicht ab, auch wenn sie äußerst gut gespielt war. „Nennen Sie uns einen plausiblen Grund dafür, dass Sie die Tagung im Athener Museum mehrere Stunden früher verlassen haben als alle anderen Teilnehmer!“
    „Ich denke gar nicht daran!“, fuhr Annie ihn an, und ihre Augen blitzten vor Wut. „Ich habe es bereits dem FBI und der CIA und jedem, der sonst noch danach gefragt hat, erklärt: Ich bin gegangen, weil ich mir die komplette Ausstellung bereits angeschaut hatte und einen frühen Heimflugnehmen wollte.“ Wieder lief sie sichtlich aufgebracht im Verhörraum auf und ab. „Was ist aus dem Grundsatz geworden, dass jeder als unschuldig zu betrachten ist, solange seine Schuld nicht erwiesen ist? Gilt der für mich etwa nicht? Was zum Teufel geht hier überhaupt vor?“, schrie sie Peterson durch die Glasscheibe hindurch an.
    Er gab ihr keine Antwort. Schweigen hing im Raum. Genau wie Peterson es erwartet hatte, nahm ihr das den Wind aus den Segeln. Dr. Anne Morrow war kein Musterbeispiel für Geduld, und ungeduldige Menschen warteten natürlich nicht gern. Sie drehte sich um und nahm ihre Kleidung an sich. „Wenn das also alles war …“, sagte sie spitz.
    „War es nicht“, widersprach Peterson. „Auf Sie wartet eine Leibesvisitation. Schon vergessen?“
    Jetzt riss ihr endgültig der Geduldsfaden. „Oh Mann, nun machen Sie aber mal halblang“, stieß sie hervor, ließ die Kleidung zu Boden fallen und trat vor den Spiegel. Sie kam ganz nah heran – so nah, dass Peterson jede einzelne ihrer langen dunklen Wimpern und die Farbschattierungen ihrer blauen Augen sehen konnte. So nah. Er erkannte: Ihre Haut war tatsächlich so glatt und seidig, wie sie aus größerer Entfernung gewirkt hatte. Ohne das Spiegelglas zwischen ihnen hätte er sie berühren können.
    Peterson spürte, dass Whitley ihn genau beobachtete. Irgendwie schaffte er es, keine Miene zu verziehen, obwohl er schon lange keine Frau mehr angeschaut und so heftig begehrt hatte. Sehr lange nicht mehr.
    „Ich versichere Ihnen, Kumpel, dass alles, was ich in meiner Unterwäsche verstecke, fest mit mir verwachsen ist“, sagte sie. „Keine losen Teile.“
    „Tut mir leid“, erwiderte er, „aber ich werde gut dafür bezahlt, Ihnen nicht zu trauen.“
    „Wonach genau suchen Sie eigentlich? Wenn Sie es mir verraten, kann ich vielleicht selbst nachschauen, ob ich es irgendwo versteckt habe?“
    „Sie haben bestimmt schon von Drogenkurieren gehört?“
    Sie erstarrte.
    Er hatte es tatsächlich geschafft, sie zu schockieren, aber es wollte sich kein Triumphgefühl bei ihm einstellen. „Von Leuten, die illegale Substanzen in ihrem Körper ins Land schmuggeln?“
    „Natürlich habe ich das, und ich weiß sogar, wie diese Leute das tun“, rief sie erzürnt. „Jetzt mal ehrlich: Glauben Sie allen Ernstes, ich hätte die Kronjuwelen verschluckt? Im Ganzen?“
    „Nicht verschluckt“, antwortete er – und schwieg. Sollte sie ruhig selbst darauf kommen, was er meinte.
    „Großer Gott!“ Sie wurde blass, und er entdeckte überrascht, dass sie Sommersprossen im Gesicht hatte. „Sie wollen mich also wirklich bis aufs Letzte demütigen, richtig?“
    „Ich halte mich nur an die Vorschriften“, sagte Peterson in das Mikrofon. „Und die Vorschriften besagen, dass Sie durchsucht werden. Vollständig. In einem der Nebenräume wartet eine Ärztin auf Sie.“
    „Ach, wollen Sie damit etwa sagen, dass Sie das nicht gleich hier erledigen möchten?“ Annie kochte vor Wut. Er konnte beinah sehen, wie sich ihr Herzschlag beschleunigte. Ihre Halsarterie pulsierte deutlich sichtbar. „Sind Sie sicher, dass Sie der Ärztin vertrauen können? Dass sie das richtig macht, Kumpel? Ich hätte
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