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Gedankenlesen durch Schneckenstreicheln

Gedankenlesen durch Schneckenstreicheln

Titel: Gedankenlesen durch Schneckenstreicheln
Autoren: W Gruber
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zwei Probleme auf. Erstens braucht er ein Passbild. Nun könnten aber Roboter derselben Serie identisch aussehen, das Passbild würde zur Identifikation nichts beitragen. Und zweitens braucht der Roboter einen gültigen Lichtbildausweis, um eine Jahreskarte zu bekommen. Den hat er aber nicht, denn er ist ja als Roboter keine Rechtsperson im menschlichen Sinn. Also kriegt er keine Jahreskarte. Wenn er aber eine solche Karte nicht bekommen kann, dann braucht der Roboter auch keine normale Karte kaufen. Und hat er Anspruch auf einen Sitzplatz, etwa wenn ihm schön langsam die Energie ausgeht? Nach der Hausordnung der Wiener Linien gilt:
    Benötigt jemand einen Sitzplatz dringender als man selbst, zum Beispiel ältere Personen, Eltern mit kleinen Kindern oder körperlich beeinträchtigte Menschen, bitten wir darum, diesen zu überlassen.
    Die völlig unklare rechtliche Situation ist nicht das kleinste Problem, das die Menschheit beschäftigen sollte, bevor sie über sich hinauswächst.
Es war einmal … der Mensch
    Was mit der Menschheit am ehesten passieren wird, ob sie eher mit dem Tier verschmilzt oder sich zum Cyborg entwickelt – oder gar als digitales Bewusstsein in alle Ewigkeit auf einer Festplatte weiterlebt, woran auch gearbeitet wird 54 , der Mensch quasi als unsterbliches Facebook-Profil –, kann heute niemand seriös beantworten. Fest steht nur, dass sie sich weiterentwickeln wird. Oder selber auslöschen. Diese Möglichkeit gibt es nämlich auch, und die technischen Mittel dafür haben wir bereits gebaut und beherrschen auch die Handhabung tadellos.
    Nicht nur seine Neugierde und sein Tatendrang, sondern unter anderem auch seine Gier und seine Sorglosigkeit haben den Menschen dorthin gebracht, wo er heute steht, nämlich an die Spitze der Nahrungskette, aber sie könnten ihm auch zum Verhängnis werden.
    Durch unseren sorglosen Umgang mit Antibiotika haben einzelne Bakterienstämme Resistenzen entwickelt, und die resistenten Stämme vermehren sich weiter und lernen dazu, man spricht hier sogar von Multiresistenz.
    Im Jahr 2005 infizierten sich rund drei Millionen Europäer mit Bakterien, gegen die keine bekannten Antibiotika halfen, 50.000 von ihnen starben in der Folge daran. 55 Wenn den Bakterien das gefällt, dann kann das der Menschheit epidemisch zusetzen. Nicht nur Menschen sind heute in der Lage, in wenigen Stunden rund um die Welt zu fliegen, auch Bakterien. Die checken gar nicht extra ein, die fliegen gleich als Handgepäck. Außerdem ist der Mensch eines der aggressivsten und potenziell gewalttätigsten Lebewesen der Erde. Laut der sogenannten Ungeziefertheorie sind wir somit unsere eigenen Totengräber. Diese Theorie besagt, dass eine technische Zivilisation auf irgendeinem Planeten, die zu aggressiv wird, sich durch einen nuklearen Krieg selbst auslöscht oder zumindest entscheidend zurückgeworfen wird. Und auf dem Gebiet sind wir ausreichend versorgt. Allein mit den bereits hergestellten Nuklearwaffen könnte im Schnitt jeder Mensch, der heute lebt, siebenmal getötet werden.
    Wenn jeder von Ihnen jemand kennt, der darauf verzichtet, können Sie 14-mal, wenn jeder 52 Menschen zum Verzicht bewegt, sogar ein ganzes Jahr lang jeden Tag einmal getötet werden. Statistisch betrachtet. Das ist einerseits eine tolle technische Leistung, das sollen uns die Tiere und Bakterien und Roboter erst einmal nachmachen, andererseits wollen sie das vielleicht gar nicht versuchen, weil sie sich darauf verlassen, dass wir immer noch einen Schritt weitergehen.
    Und so, wie es momentan aussieht, ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Menschheit aus der Evolution durch Selbstauslöschung ausscheidet und sich nicht zu Robotern oder Tierhybridwesen weiterentwickelt, am größten.
    Dann ist die Erde menschenfrei, wir übergeben quasi besenrein. Aber an wen?
    Sollten Roboter bis dahin gelernt haben, wie man lernt und sich redupliziert, hätten sie keine schlechten Karten. Allerdings sind sie mit einem grundsätzlichen Problem konfrontiert. Maschinenwesen, die autonom agieren wollen, brauchen regelmäßig und viel Strom.
    Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Strom für autonome Roboter zu bekommen. Die Firma Boston Dynamics hat einen Roboter namens Big Dog entwickelt, den sie selbst als „The Most Advanced Rough-Terrain Robot on Earth“ bezeichnet. Tatsächlich ist es beeindruckend, wie dieser vierbeinige Roboter über Schnee und Eis marschiert, selbst massive Tritte gleichgewichtsmäßig austarieren kann und dabei
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