Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Gears of War - Aspho Fields

Titel: Gears of War - Aspho Fields
Autoren: Karen Traviss
Vom Netzwerk:
Victor vorsichtig. »Mein Job ist es, dafür zu sorgen, dass es überhaupt ein Morgen gibt.«
    »Gut, die Leute gegen diesen Feind aufzubringen, war leicht«, meinte Prescott. »Das sind nicht die Pendelkriege. Die Locust sind nicht ansatzweise menschlich. Und es hat auch niemand eine verwandte Made in Übersee, die einem etwas anderes erzählen würde. Sie sind das Gegenteil der Menschheit, wahre Monster. Aber Hass und Stammestum können eine Gesellschaft nur bedingt einen.«
    »Wir haben es vierzehn Jahre lang geschafft.« Hoffman erhob sich und setzte seine Mütze auf. Mit einer routinierten, fast unbewussten Bewegung brachte er das Abzeichen auf eine Linie mit seinem Nasenrücken, wobei sein Zeigefinger über das Metall strich, während seine Linke den hinteren Teil der Mütze zurechtzog. Wenn er das Totenkopfemblem berührte, fragte er sich manchmal, ob es Angeberei oder eine Prophezeiung darstellte. »Wir leben im Belagerungszustand. Ich bin gut in Belagerungen. Nennen Sie mir ein Ziel und ich sage Ihnen, ob ich es mit den verfügbaren Mitteln und Männern erreichen kann.«
    »Ich werde sehen, was ich tun kann«, erwiderte Prescott.
    Hoffman verstand ein »Hau ab«, wenn er es hörte.
    Es gab jetzt nur noch Männer, oder zumindest fast. Die Tage der Pendelkriege, in denen auch Frauen in Uniform steckten, waren weitestgehend vorbei. Als Hoffman ging, stand ein Mädchen in einem braven blauen Geschäftsanzug – vielleicht das Mädchen, das die Tür zur Toilette geöffnet hatte – an einem Aktenschrank. Sie hatte ihm den Rücken zugewandt, aber als sie sich umdrehte, konnte er sehen, dass sie bereits seit mehreren Monaten schwanger sein musste. Das war jetzt der vorrangige Job: Nicht nur Maschinen- und Waffenteile ersetzen, sondern Menschen.
    Bedeutet allerdings längere Durchlaufzeit …
    »Ma’am«, grüßte er höflich, hob den Zeigefinger an den Schirm seiner Mütze und ging hinaus auf den Platz.
    Vielleicht war es nur Einbildung, aber der Himmel schien weniger bewölkt als sonst. Er sah hinauf und sah nichts. Nichts war schon mal gut.
    Sein Funkgerät knisterte. Lieutenant Strouds Stimme, die sich in seinem Ohrstöpsel meldete, klang mitgenommener als gewöhnlich.
    »Sir – zwei weitere Drohnenüberfälle. Delta ist unterwegs zum Sovereign, um sich mit dem Echo-Trupp zu treffen.«
    »Danke, Lieutenant. Gönnen Sie sich ’ne Mütze Schlaf. Sie sind nicht die einzige Kommandantin in der Zentrale. Sagen Sie Mathieson, er soll seinen faulen Hintern in Ihren Sessel hieven.«
    »Ja, Sir. Stroud Ende.«
    Die Verbindung brach ab. Anya Stroud konnte Hoffman nicht hereinlegen. Sie behielt ein besonders wachsames Auge auf Delta und das lag bestimmt nicht an deren kultiviertem Kunstsinn. Falls sie glaubte, sie könne Marcus Fenix bessern und einen respektablen Mann aus ihm machen, dann hatte Hoffman ihre Intelligenz überschätzt. Aber es war nicht seine Aufgabe, ihr Vorträge darüber zu halten, wie aussichtslos es war, völlig unpassende Männer anzuschmachten. Solange sie deswegen ihre Pflichten nicht vernachlässigte, blieb es ihr eigenes kleines Problem.
    Und sie war auch nicht ihre Mutter, das arme Ding. Es musste verdammt hart gewesen sein, im Schatten von Helena Stroud aufzuwachsen.
    Oder von Adam Fenix, wo wir schon dabei sind. Hoffman konnte sich gerade noch zusammenreißen, bevor er tatsächlich Mitleid für dessen Sohn verspürte.
    »Du hast mir noch ’ne ganze Menge Boden gutzumachen, Fenix«, sagte Hoffman laut. Er ging die Straße vom Hauptquartier hinunter und auf dem Weg wollte er sich plötzlich ein Gewehr schnappen. So hatte er schon lange nicht mehr reagiert, aber auf einmal fühlte er sich nur mit seiner Pistole nackt, selbst hier, im geschützten Herzen der Stadt ,»’ne ganze Menge.«
     
    SOVEREIGN BOULEVARD, JACINTO
    Dom konnte die Schüsse schon hören, lange bevor sie die Kreuzung zum Boulevard erreichten. Marcus rannte schneller und folgte dem Lärm im Sprint.
    »Der bringt uns noch alle um«, murmelte Baird, ohne seinen Laufschritt zu beschleunigen. »Das Arschloch.«
    Cole verpasste ihm einen spielerischen Stoß in den Rücken, was bei einem Typen, der gebaut war wie ein Vorschlaghammer auf zwei Beinen, einen ordentlichen Rums abgab. Baird stürzte beinahe. »Komm schon, Baby.« Cole überholte ihn. Er konnte immer noch wie ein Profisportler sprinten. »Du willst doch keinen Hässlichen abbekommen.«
    Wenn es um die Locust ging, standen nur hässlich und hässlicher zur Auswahl. Dom
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher