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Gears of War - Aspho Fields

Titel: Gears of War - Aspho Fields
Autoren: Karen Traviss
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ragten, hinauf. Seine überdimensionalen Stiefel waren nicht gerade zum Klettern geeignet, also musste er sich dabei auf die Kraft seines Oberkörpers verlassen, statt auf seine Beine. Der Abstieg würde interessant werden. »Denn er muss sich in dieser Höhe befunden haben, um so einen Schuss hinzulegen.«
    Dom zog sich auf ein Fenstersims und hielt sich zu beiden Seiten an den steinernen Einfassungen fest. Die Mauer war groß und massiv, wie für eine Burg gebaut, und dick genug, um sogar in Gearstiefeln bequem darauf stehen zu können. Auf der anderen Seite bildeten angrenzende Gebäude in diversen Stadien des Verfalls notdürftige Treppen, die bis auf Bodenhöhe hinabführten. Falls sich hier oben jemand aufgehalten hatte, hätte er einen relativ einfachen Weg hinunter gehabt.
    »Siehst du irgendwas?«, rief Cole hinauf.
    »Nur der übliche Dreck.« Dom sah sich mit einer 180-Grad-Drehung um. »Nicht gerade ein Postkartenmotiv. Es sei denn, man lebt in ’ner noch kaputteren Müllhalde.«
    Unter ihm sah die Stadt noch immer wie ein verlassenes Schlachtfeld aus, baumlos und unfruchtbar. Rauch stieg in dünnen Fähnchen von kleinen, offenen Herdfeuern auf, die Dom nicht sehen konnte. Eine deutliche Grenze war erkennbar zwischen den Teilen der Stadt, die auf dem massiven Jacinto-Plateau fußten – die letzte Bastion der Koalition Ordentlicher Regierungen, kurz COG –, und den Außenregionen, wo Risse und weicheres Gestein den Locust ermöglichten, alles zu untertunneln. Ein Streifen trennte die erkennbare Stadt – Gebäude, die größtenteils noch in einem Stück geblieben waren – vom verwüsteten Hinterland. Dieses Grenzgebiet – nun, es war der Rand, an dem die meisten Gestrandeten zu leben schienen, die ungesicherten Bereiche, in denen sie ihr Glück versuchten.
    Ihre Entscheidung. Nicht unsere.
    Es war nicht die Aussicht, die Dom aus der Kabine eines King Raven-Helis gewohnt war. Bewegungslose Ruhe, trügerisch friedlich, nicht die dahinjagende, schlingernde Abfolge unzusammenhängender Bilder. Er konnte einen Moment nachdenken. Zehn Jahre waren vergangen und immer noch versuchte er sich vorzustellen, wo Maria jetzt sein könnte. Er fing an sich zu fragen, wie sie Sera jemals wiederaufbauen sollten, und die Vorstellung war so überwältigend, dass er das einzig Vernünftige tat und einfach nur daran dachte, wie er die nächsten Stunden lebendig überstehen würde.
    »Dom, wenn du da noch länger rumstehst, schießt dir noch jemand einfach aus Jux den Arsch weg«, rief Cole. »Lass uns ein Fahrzeug requirieren und ein bisschen Boden wettmachen.«
    Dom war sich nicht sicher, ob der Scharfschütze weit gekommen war. Gelände wie dieses machte es schwer, sich schnell fortzubewegen. Ständig kriechen, klettern, ducken, durchwühlen. Dafür allerdings konnte man sich bestens verstecken. Wer immer es sein mochte – Dom war sich sicher, er würde sich noch hier herumtreiben.
    »Der kommt zurück.« Dom versuchte, nicht groß über den Höhenunterschied nachzudenken. Er drehte sich einfach um und sprang, wobei er sich darauf verließ, dass der lose Schutt und die dicken Sohlen seiner Stiefel den Aufprall abfedern würden. Trotzdem fuhr es ihm durch Mark und Bein. »Er will uns etwas sagen. Bin nicht sicher, was, aber …«
    Aber Marcus kam mit Neuigkeiten, die ihn von seiner Grübelei über den Scharfschützen ablenkten. »Bewegt euch, Leute. Echo meldet Maden, die drei Klicks westlich an die Oberfläche kommen. Das heißt, sie bewegen sich vielleicht immer noch entlang dem Sovereign Boulevard-Riss. Wir können da sein, noch bevor irgendjemand ’nen Raven in die Luft bekommt.«
    Marcus’ Tonfall klang immer müde und monoton. Selbst wenn er brüllen musste, tat er nichts anderes, als einfach die Lautstärke aufzudrehen. Niemals klang eine Spur von Wut oder Dringlichkeit mit, obwohl Dom nur allzu gut wusste, dass es immer noch ums Ganze ging. Im Augenblick war vom Sieg weit und breit nichts zu spüren.
    »Wie viele?«, fragte Dom.
    »Ein Dutzend.«
    »Aber das bedeutet, dass sie sich verziehen«, stellte Baird fest. Er sah sich gern als den örtlichen Locust-Experten und das war er auch. »Sieht aus, als hätten wir’s geschafft. Wir haben die Scheiße aus ihnen rausgebombt.«
    Dom stieß Baird im Vorbeigehen freundlich aber bestimmt gegen die Brust. »Du meinst, Marcus hat’s geschafft. Er war derjenige, der den Maden ’ne Packung Leichtmasse reingewürgt hat.«
    »Na, dann wird Hoffman ihm vielleicht doch
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