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Gayles Katharinenviertel: Vergebung - pur gay

Gayles Katharinenviertel: Vergebung - pur gay

Titel: Gayles Katharinenviertel: Vergebung - pur gay
Autoren: Sissi Kaiserlos pur Gay
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vergangen, in denen wir gequatscht, gelacht und getrunken hatten. Ich war ein bisschen angesäuselt. Die unzähligen Flaschen Bier hatten ihre Wirkung nicht verfehlt. Mir machte das nicht viel aus, verhinderte doch das Medikament, das ich regelmäßig einnehmen musste, dass ich schnell betrunken wurde. Tom hatte allerdings seine liebe Mühe auf dem Fahrrad die Balance zu halten. Für den Rückweg brauchten wir daher doppelt so lange wie für den Hinweg.
"Oh Mann, ich brauch was zu essen", sagte Tom, als er sein Fahrrad vor meiner Haustür anschloss.
Nachdem ich den Fahrradvorsatz abgeschraubt hatte fuhren wir hoch in meine Wohnung und bestellten Pizza bei einem Lieferservice. Es war inzwischen schon früher Abend, trotzdem stand die Sonne noch hoch am Himmel und schien durch die Fenster meines Wohnzimmers. Die Staubpartikel tanzten in der Luft und fesselten meine Aufmerksamkeit. Ich saß einfach da und beobachtete sie.
Tom trottete zum Sofa und ließ sich darauf plumpsen. Schon kurz darauf hörte ich ihn leise schnarchen. Der Moment war wunderschön. Er lag inmitten der Sonnenstrahlen und sah so süß aus in seiner entspannten Pose. Selbst sein Schnarchen war reizend. Ich seufzte.
Erst als der Pizzalieferant die Bestellung gebracht hatte, weckte ich meinen Freund. Verwirrt kam er hoch und sah mich verständnislos an. Am liebsten hätte ich in diesem Augenblick sein Gesicht gegriffen und ihn geküsst. Verdammt. Ich starrte Tom an und begriff, dass ich mich in ihn verliebt hatte.
"Wasn los?"
Er rieb sich übers Gesicht, streckte sich und sah sich suchend um.
"Ist die Pizza da?"
Ich konnte nur stumm nicken, es hatte mir die Sprache verschlagen. Mein Gott, dieses Gefühl hatte ich nicht mehr gehabt, seit...
"Wo ist sie denn?"
"Küche", krächzte ich.
Brummend stand Tom auf und verschwand aus meinem Gesichtsfeld. Ich versuchte, normal zu atmen. Verflucht. Wieso verliebte ich mich ausgerechnet in meinen Freund? Ich wollte ihn nicht verlieren, also musste ich meine Gefühle gut vor ihm verbergen, damit er nicht die Flucht ergriff.
"Essen wir hier?"
Tom stand mit den Pizzakartons vor mir und hob fragend die Augenbrauen. Ich nickte und sah zu, wie er sich auf das Sofa setzte und die Kartons auf dem kleinen Tisch, der davor stand, ablegte. Zuvorkommend schob er ihn dann beiseite, damit ich neben ihm Platz nehmen konnte. Es war besser, wenn ich nicht den ganzen Tag in meinem rollenden Untersatz saß. Die Gefahr, dass ich mir eine wunde Stelle holte, war zu groß. Also rollte ich durch die Lücke und wendete, bevor ich die Bremsen anzog und mich mit einer Hand an meinem Stuhl, mit der anderen Hand auf dem Sofa abstütze. Mit einem gezielten Schwung landete mein abgemagerter Hintern auf der Sitzfläche. Die Anstrengung entlockte mir ein leises Ächzen.
"Alles okay?"
"Ja. Ich brauch nur Kalorien, um meine Muskelberge zu stärken", witzelte ich.
Jetzt, wo ich so nah neben Tom auf dem Sofa saß, konnte ich seinen Duft wahrnehmen. Überhaupt schienen meine ganzen Sinne geschärft und nur noch auf ihn ausgerichtet. Ich ruckelte mich zurecht, bis ich eine für mich bequeme Position gefunden hatte. Mit einem Arsch, den man nicht spürte, halbwegs anständig aufrecht zu sitzen war schwierig. Tom beobachtete meine Bemühungen schweigend und reichte mir schließlich den Karton mit meiner Pizza, bevor er nach seinem griff.

    Tom

So nah neben Andi zu sitzen war schön, aber auch quälend. Ich vermied es ihn zu berühren, konnte aber seinen Duft riechen. Das allein reichte, um mir am ganzen Körper eine Gänsehaut zu verpassen. Wie es sich wohl anfühlen würde, ihn zu küssen?
"Ich mach die Glotze an", nuschelte Andi.
Ich nickte abwesend und kaute auf meiner Pizza, die für mich den Geschmack von Gummi hatte. Mein Hunger war wie fortgeblasen, ich war erfüllt von einem ganz anderen Bedürfnis. Sollte ich es ihm sagen? Aber - würde er mich wegschicken? Schließlich könnte ich mich jederzeit an ihm vergreifen, er war mir ja praktisch ausgeliefert in seinem Zustand. Ich verwarf die Idee.
"He, guck mal raus. Da kommt ein Gewitter auf."
Andis Stimme riss mich aus meinen Gedanken, ich sah aus dem Fenster. Eine pechschwarze Gewitterfront zog hoch und hatte schon fast den ganzen Himmel verdunkelt. Deswegen also konnte ich kaum noch was sehen. Ich stand auf und machte die kleine Leuchte an, die über dem Sofa hing. Der warme Lichtschein erhellte das Zimmer, ich plumpste zurück und berührte dabei Andis Arm. Es durchfuhr mich wie ein Stromschlag,
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