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Gayles Katharinenviertel: Vergebung - pur gay

Gayles Katharinenviertel: Vergebung - pur gay

Titel: Gayles Katharinenviertel: Vergebung - pur gay
Autoren: Sissi Kaiserlos pur Gay
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der Kopf weh. Das konnte dieses verdammte Medikament nicht verhindern. Allerdings konnten die Kopfschmerzen auch vom Schlafmangel herrühren. Das laute Schnarchen meines Freundes und meine Gedanken hatten mich lange wach gehalten, bevor ich in einen unruhigen Schlaf gefallen war. Ich warf einen Blick auf Tom. Er lag zusammengerollt neben mir und lächelte im Schlaf.
Bevor ich auf dumme Ideen kommen konnte, wie beispielsweise ihn zu küssen, hievte ich mich in meinen Rolli und fuhr ins Bad. Ich spritzte dem Kerl, den ich im Spiegel über dem Waschbecken entdeckte, kaltes Wasser ins Gesicht, dann lächelte ich ihm zu. Es würde alles gut werden. Woher ich diese Erkenntnis nahm war schleierhaft, sah es doch so aus, als wäre gar nichts gut.
Nun, Tom war schwul. Zumindest dann, wenn er eine halbe Flasche Wodka intus hatte. Er ließ sich gern von mir einen runterholen und küsste toll. Na super. Das waren ja gute Voraussetzungen, um unsere Freundschaft wie bisher fortzusetzen. Ich rollte zurück ins Schlafzimmer und zog mir ein T-Shirt über. Immer noch erklang Toms Schnarchen, allerdings nicht mehr so laut wie in der Nacht.

Ich ließ ihn schlafen und verbrachte die Zeit, bis er aufwachte, an meinem Computer. Neulich hatte ich eine Internetseite entdeckt, auf der man kostenlos Bücher lesen konnte. Beim Stöbern hatte ich einen Autor gefunden, der mir gefiel, auch wenn ich nicht unbedingt auf Erotikbücher stand, aber sein Profil sah so süß aus. Ich starrte sein Bild an, vor das sich jetzt aber Toms Gesicht schob.
Ich stöberte noch ein bisschen in den Fantasiebüchern, aber ich konnte mich einfach nicht konzentrieren. Am liebsten wäre ich ins Schlafzimmer gefahren und hätte mich neben Tom gelegt. Nach so langer Zeit endlich Zärtlichkeiten auszutauschen hatte mich süchtig gemacht. Ich wollte nicht länger verzichten. Aber wie würde mein Freund dazu stehen?

    Tom

Nie wieder Wodka, ging mir durch den Kopf als ich erwachte. Ich hatte einen kompletten Blackout, wusste nur noch, dass wir auf dem Sofa gesessen und getrunken hatten. Dann war Andi traurig geworden. Stöhnend richtete ich mich auf und starrte auf meinen Bauch. Wieso war ich nackt? Und wieso waren da - Eiweißspuren? Hatte ich etwa - oh Scheiße. Ich musste in Andis Gegenwart gewichst haben. Wie peinlich. Ob ich ihm auch noch verraten hatte, dass ich - nicht auszudenken.
"Bitte nicht", flüsterte ich, und rieb das getrocknete Sperma von meinem Körper.
Der Kopfschmerz trat in den Hintergrund, ich konnte nur noch Entsetzen fühlen. Mein Gott, wie sollte ich meinem Freund je wieder in die Augen sehen? Ich schob mich vom Bett und suchte nach meinen Klamotten. Nur mit meiner Boxershorts bekleidet taumelte ich los, machte einen strategisch wichtigen Ausflug ins Bad und suchte danach Andi. Er saß vor seinem Computer und schien mich gar nicht zu bemerken, als ich hinter ihn trat.
"Andi?"
"Hm?"
"Haben wir - ich meine, habe ich - äh, hast du ne Kopfschmerztablette?"
Meine Stimme klang verkatert und rau. Andi fuhr mich beinahe über den Haufen, als er unvermittelt rückwärts rollte. Ich rettete mich mit einem beherzten Sprung und sah ihm nach, als er in die Küche fuhr. Er wirkte angespannt und unglücklich. Himmel, was hatte ich getan?
"Hier", ein Päckchen flog auf die Arbeitsplatte.
Andi schob die Schublade, aus der er die Tabletten genommen hatte, mit einem heftigen Ruck wieder zu. Sein Blick streifte mich, dann sah er auf seine Beine und rollte an mir vorbei zum Fenster. Ich stand da mit hängenden Armen und fühlte mich todunglücklich und unsicher. Was sollte ich nun tun?
"Nimm eine Tablette und geh wieder ins Bett. Du siehst Scheiße aus", kam es vom Fenster.
So abweisend kannte ich meinen Freund gar nicht. Da ich nichts Besseres wusste, gehorchte ich einfach, schluckte eine Tablette mit Wasser runter und trottete zurück ins Schlafzimmer. Schlafen würde ich bestimmt nicht mehr können, so wie mein schlechtes Gewissen mich marterte.
Ich legte mich auf das Bett und starrte an die Decke. Nach einer Weile wurden die Schmerzen besser, meine Gedanken klarer. Andi hatte über Oliver gesprochen und darüber, dass er ihn geliebt hatte, fiel mir jetzt ein. Dann hatte er fast geweint und ich seine Hand gehalten. Ab da blieb es weiterhin dunkel in meiner Erinnerung.
Vom Flur her hörte ich Geräusche, Andi kam mit Schwung hereingerollt und bremste vor dem Bett hart ab. Ich sah nicht hin, während er sich auf die Matratze hievte, konnte es einfach nicht. Die
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