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Gayles Hamburg

Gayles Hamburg

Titel: Gayles Hamburg
Autoren: Sissi Kaiserlos pur gay
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wir starrten uns an. Der Lärm um mich verstummte, geriet in den Hintergrund, während ich in seine Augen sah. Über die Distanz hinweg sahen sie dunkel aus, aber sie waren blau, das wusste ich.
Sein Mund verzog sich zu einem Grinsen. Ich wusste nicht, ob er mich auslachte oder anlächelte. Der Moment zog sich hin, immer noch hielten sich unsere Blicke aneinander fest. Ob er mich auch so toll fand, wie ich ihn? Unbewusst - oder bewusst? - strich ich mir die Haare zurück. Eine flirtende Geste. Er strich sich durch seine Locken, schien mich necken zu wollen. Verunsichert senkte ich meine Wimpern, leckte mir über die Lippen. Jetzt lachte er wirklich und sah dabei so schön aus, dass mein Herz wehtat. Mein Gott, er gefiel mir wirklich so sehr.
Allein unser Blickkontakt hatte mich atemlos gemacht. Ich legte eine Hand auf mein Herz, um es daran zu hindern, aus meiner Brust zu springen. Immer noch war der Lärm um mich ein dumpfes Hintergrundgeräusch, es gab nur ihn und mich. Wieder suchte ich seinen Blick, der auf meiner Hand ruhte, die mein Herz festhielt. Als sich diesmal unsere Augen trafen wirkte er atemlos und es fand eine Stille Übereinkunft statt. Ich wusste, dass ich ihm auch gefiel, konnte es an seiner Miene, an seinem jetzt zärtlich verzogenen Mund erkennen.

Ermutigt drängte ich mich durch die Menge, den Blick immer noch fest auf ihn gerichtet. Ich beachtete die Leute nicht, die ich anrempelte, um endlich zu ihm zu gelangen. Immer noch sah er mich an. Noch ungefähr zwei Meter trennten uns, als seine Augen mich losließen und er die Blondine, die neben ihn stand, anlächelte. Ich erstarrte, eine Faust bohrte sich in meinen Magen, als mein Märchenprinz, den ich eben noch an der Angel geglaubt hatte, sich zu der Blonden beugte und sie küsste.
Das durfte doch nicht wahr sein. Ich schaffte es einfach nicht, meinen Blick von dem Paar zu lösen, während ich angerempelt und umhergeschubst wurde. Verdammte Scheiße, der Abend war gelaufen. Eben noch im siebten Himmel, jetzt auf dem Weg in die Hölle.
"He, Tim, komm. Du stehst im Weg."
Die Stimme meines Freundes Daniel erreichte mich durch den Nebel, der in meinem Gehirn herrschte. Endlich wurde die Musik wieder lauter, hörte ich das Stimmengewirr. Ich schüttelte meinen Kopf, um wieder klar zu werden. Daniel zog an meinem Arm und ich ließ mich aus der Menge bugsieren, bis wir die Bar im hinteren Bereich der Heterodisco erreicht hatten. Verdammt, wieso hatte ich mich von ihm auch überreden lassen, in diesen Laden zu gehen? Während Daniel zwei Bier bei der Tresenschlampe bestellte, die mich mit einem interessierten Blick musterte, überlegte ich, wie ich in diese Lage gekommen war.

Ich heiße Timothy, werde allerdings von meinen Freunden nur Tim genannt. Als dieser Mist anfing, war ich gerade dreißig geworden. Mit meinem besten Freund Daniel hatte ich meinen Geburtstag gefeiert und ihm überlassen, wo wir hingehen würden. Wie selbstverständlich hatte ich angenommen, dass wir einen schwulen Laden besuchten. Schließlich waren wir beide homosexuell, wenn auch nicht miteinander. Umso überraschter war ich, als Daniel vorschlug, in einen Hetenladen zu gehen.
"Die Musik ist da echt besser, glaub mir. Ich kann diesen Technoscheiß nicht mehr hören", hatte Dani gesagt.
Ach ja, ich nannte ihn Dani, auch wenn er es nicht mochte. Mir doch egal, er nannte mich ja auch nicht Timothy. Ich stimmte zu, und kurze Zeit später war ich das erste Mal in einer Heterodisco. Staunend sah ich auf die Tanzfläche, wo fast ausschließlich Weibsvolk zu den Rockpopklängen zuckte. Nur ganz vereinzelt machte ich Männer aus, die aber wohl ausschließlich zu dem Zweck, eine der Ischen anzugraben, auf dem Tanzparkett erschienen. Dani riss an meinem Arm und zog mich durch die Menge nach hinten, wo sich eine Bar über die ganz Rückseite der Disco erstreckte. Hier war die Musik gedämpfter, man trank Kaffee und klönte mit der abgehalftert aussehenden Tresendame.
"Ist doch geil hier, nicht?" Dani strahlte mich an und winkte der Dame zu.
Dienstbeflissen schlenderte sie heran und musterte erst ihn, dann mich mit einem abschätzenden Blick. Dieses Weib maß mit einem Wimpernzucken meinen Geldbeutel und den Inhalt meiner Hose, stellte ich amüsiert fest.
"Zwei Bier", rief Dani der Frau zu.
Er sah mich an und zwinkerte, um mir mitzuteilen, dass er meine Gedanken erraten hatte. Ach ja, ich sollte vielleicht erwähnen, dass Dani mein wirklich bester Freund war. Seit der Grundschule waren wir
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