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Gauts Geister 6 - Tödliche Mission

Gauts Geister 6 - Tödliche Mission

Titel: Gauts Geister 6 - Tödliche Mission
Autoren: Dan Abnett
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Schweine
haben sie mit dem Bajonett aufgeschlitzt.«
    Corbec schloss die Augen. Er spürte einen Schmerz, viel
schlimmer als alle Wunden, die er je erlitten hatte.
    »Ich will sie sehen«, sagte er.
    »Chef«, versuchte Varl ihn aufzuhalten, »Sie wollen das
nicht sehen.«
    »Ich muss es sehen, Varl. Ich muss.« Corbec drängte sich
an dem Sergeant vorbei und ging die Treppe empor ins Haus.
    Im Eingang blieb er stehen und drehte sich noch einmal zu
Varl um.
    »Was ist mit Cuu?«
    »Oh, der hat es geschafft«, sagte Varl.
     
    Rings um das Haus herrschte ein ziemliches Chaos. Nicht
die Art Chaos, die es beinah zerstört hatte, aber doch Chaos.
    Truppentransporter fuhren vor, krassische Panzer walzten
über den Rasen und weiter in den Wald.
    Da oben zwischen den Bäumen wurde schwer gekämpft.
    Das war nicht mehr sein Problem.
    Lijah Cuu saß auf einer alten Bank auf dem vorderen Rasen
und sah sich alles an.
    Er leckte das Blut vom ehrlichen Silber seines Kampfmessers
und schob es zurück in die Scheide.

 

     
     
    ACHTZEHN
     
    Ende mitten darin
     
     
     
     
     
    »Wenn ich in dieser Weise von einem Körper rede, meine
ich damit den Körper als eine Gestalt für eine bewaffnete Streitmacht. Für den
Anführer wird diese Streitmacht zu seinem Körper. Er muss sich darum kümmern,
ihn bewegen, ihn füttern und für sein Wohlergehen ebenso wie für seine Nöte
sorgen. So wird sie also zu seinen Gliedern und Organen des Lebens und
Empfindens, zum Militärkörper. Folglich vergrößern sich die Maßstäbe. Alle
Befehlshaber und deren Männer sind Körper im Krieg, die genauso kämpfen und
fallen wie einzelne Männer kämpfen und fallen und Wunden erleiden.«
     
    - DeMarchese, Über
den Einsatz von Armeen

 
    Eine Woche später regnete es wieder, diesmal in den
bedrückenden Straßen von Gibsgatte.
    Kommissar-Oberst Ibram Gaunt, der infolge der bei ihrem
sechsstündigen Ausbruch aus den Reihen der Shadiks erlittenen Schusswunde
immer noch leicht hinkte, erklomm die Stufen der Sezaria, einem Gebäude mit
goldener Kuppel, das die Stadtsilhouette des schmutzigen Nordteils beherrschte.
    Posten der Bande Sezari an der Tür prüften seine Papiere
und verneigten sich dann, um ihn einzulassen, so dass die Struthidfedern in
ihren Mützen den Boden berührten.
    Gaunt nickte ihnen mit aufrichtigem Respekt zu. Er wusste
jetzt, wer die Bande Sezari waren. Er hatte erlebt, wie einige von ihnen im
Kampf alles gegeben hatten.
    Ein Adjutant der Allianz führte ihn drei Treppen empor und
durch einen prachtvollen Flur, der mit goldgerahmten Gemälden behangen war. Der
Adjutant klopfte an eine lackierte Doppeltür und kündigte ihn an.
    »Kommissar-Oberst Gaunt, Herr Oberkommandierender.« Gaunt
trat ein und salutierte, während sich die Türen hinter ihm schlössen.
    Der Oberbefehlshaber der Alliierten Streitkräfte,
Lyntor-Sewq, erhob sich und kam hinter seinem Schreibtisch hervor, um Gaunt zu
begrüßen.
    »Schön, Sie zu sehen, Gaunt.«
    »Herr Oberkommandierender.«
    Lyntor-Sewq war ein dünner, kahlköpfiger Mann mit einem
gezupften Schnurrbart und klaren Augen. »Wie geht es Ihnen, Kommissar-Oberst?«,
fragte er. »Es muss.«
    »Macht das Bein noch Schwierigkeiten?«
    »Kaum, danke der Nachfrage.«
    »Der Ausbruch aus den feindlichen Linien in jener Nacht
muss ein ziemlicher Husarenritt gewesen sein.«
    »Das stimmt, Herr Oberkommandierender. Insgesamt haben wir
eineinhalb Tage dafür gebraucht. Ein ständiges Versteckspiel mit dem Feind, in
dem wir uns immer nur dann bewegen konnten, wenn die Luft rein war.«
    »Ihre Künste als Schleicher. Tja, die sind Gesprächsthema
Nummer eins im Generalstab! Aber Sie sind trotzdem in Kampfhandlungen
verwickelt worden?«
    »Ja, Herr Oberkommandierender. Zweimal. Das zweite Mal,
als wir es fast geschafft hatten. Da habe ich noch ein paar gute Soldaten
verloren.«
    »Eine furchtbare Schande, Gaunt. Etwas zu trinken?«
    »Ich nehme einen kleinen Amasec, Herr Oberkommandierender.«
    Lyntor-Sewq goss Amasec in zwei unschätzbar wertvolle
Kristallgläser. Eines davon reichte er Gaunt. »Auf Ihre Leistungen,
Kommissar-Oberst«, sagte der Oberkommandierende.
    »Und meine Toten«, erwiderte Gaunt.
    »Ganz recht.«
    Sie nippten.
    Lyntor-Sewq führte ihn zu einem Kartentisch, auf dem das
gesamte Kriegsgebiet von Aexe Cardinal ausgebreitet war.
    »Viele haben an Ihnen gezweifelt, Gaunt. An Ihnen und den Imperialen.
Natürlich waren wir dankbar für Ihre Intervention. Trotzdem ... vor Redjacq
Ankre
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