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Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen

Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen

Titel: Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen
Autoren: Tate Hallaway
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einen Vorwand ausdenken sollte, um das Dinner ausfallen lassen zu können. Meine Hände zitterten immer noch. Obwohl mein Herz nicht mehr mit Formel-1-Geschwindigkeit schlug, spürte ich immer noch dieses nervöse Gefühl in der Brust, als würde jeden Augenblick etwas Schreckliches passieren. Aber wie ich meine Mutter kannte (siehe Stichwort Nationalgarde), würde mein
Fernbleiben nur noch mehr Fragen nach sich ziehen, die ich nicht beantworten wollte. Also gab ich nach.
    »Richtig. Nein, ich komme. Halb sechs, oder?«
    »Fünf!«, schrie meine Mutter ins Telefon.
    »Stimmt, ja.« Ich warf einen Blick auf meine Armbanduhr. Vier Uhr siebenundvierzig. Um diese Zeit war auf der 134 viel Verkehr, aber ich konnte es gerade noch schaffen. »Ich bin dabei, ins Auto zu steigen, Mom. Ich treffe dich dort.«
    »Gut. Und komm nicht zu spät.«
    Ich tat so, als hätte ich die letzte Bemerkung nicht verstanden. »Ich kann dich jetzt nicht mehr hören, Mom. Tut mir leid, ich lege auf.«
    Um genau neunundzwanzig Minuten nach fünf fuhr ich vor Garribaldi’s Restaurant in Studio City vor. Ich wäre vielleicht pünktlich gewesen, wenn ich nicht den ganzen Weg über im Rückspiegel nach dem geheimnisvollen Unbekannten Ausschau gehalten hätte. Aber er war nirgendwo in Sicht gewesen. Lektion Nummer eins für Paranoide: Nur weil ich ihn nicht gesehen hatte, hieß das nicht, dass er nicht da gewesen war.
    Ich fand einen freien Platz auf der Straße und stellte mich parallel zu einem Jaguar und einem aus dem letzten Loch pfeifenden Dodge Dart. Glücklicherweise trug ich meine Spiga Slingbacks, damit war ich für alles gerüstet. Deshalb taten mir nach dem kurzen Sprint meine Füße auch nur ganz wenig weh. Stiefpapa stand draußen vor der Tür und sprach in sein Handy, einen konzentrierten Ausdruck auf dem gebräunten
Gesicht. Künstliche Bräune, natürlich. Als Ralph damals in Beverly Hills ankam, hatte er sich von einem Bauernjungen aus dem Mittleren Westen in Fernando, den europäischen Haarkünstler verwandelt, weil die Chancen, wie er sich ganz richtig ausgerechnet hatte, dass die 90210-Schickimickis einen Salon namens »Ralphs« frequentierten, sehr gering bis nicht existent waren. Unglücklicherweise stammte seine Familie aus der deutschen Schweiz, deswegen war er gezwungen, zur Pflege seiner falschen spanischen Wurzeln zweimal wöchentlich zum Bräunungsspray zu greifen.
    Auf Ralphs Gesicht breitete sich ein Lächeln aus, als er mich ankommen sah. Er hob die Hand zum Gruß und deutete auf die Tür.
    Die Hostess, ganz in Schwarz bis hin zu dem schwarzen Eyeliner und dem schwarzen Lippenstift im Goth Chic, brachte mich zu einem Tisch mit Leinendecke in der Mitte des Raumes, an dem meine Mutter saß, den Blick auf ihre Armbanduhr gerichtet, die dünnen Lippen geschürzt.
    »Maddie, du bist spät dran.«
    Ich wünschte, es würden mich nicht alle ständig mit der Nase darauf stoßen.
    Ich beugte mich zu ihr herunter und hauchte ihr einen Kuss auf die Wangen. »Sorry, Mom, es war viel Verkehr.«
    Mom verdrehte die Augen, braungrün wie meine. Den hellblauen Lidschatten hatte Mom schon verwendet, als er noch nicht wieder modern war. Sie trug eine Steghose wie aus dem Jahr 1986 und ein Tanktop aus Sweatshirtstoff, auf das ein Glückskätzchen gestickt war. Ich dankte im Stillen den Göttern, dass ich nicht ihren Sinn für Mode geerbt hatte.
    »Du hattest es ganz vergessen, nicht wahr?«, sagte sie.
    »Es wäre mir schon wieder eingefallen.«
    »Natürlich.« Keine von uns beiden war davon überzeugt. »Wie dem auch sei«, fuhr sie fort, während ich mich setzte, »ich habe einen vorläufigen Sitzplan, den ich dir zeigen möchte. Und«, fügte sie mit einem neckischen Funkeln in den Augen hinzu, »ich habe den perfekten Ort für den Junggesellinnenabschied gefunden.«
    Aha!
    »Wo?«, fragte ich, die Antwort schon fürchtend.
    »Das Sixpack.«
    Meine Furcht war berechtigt gewesen.
    »Das Sixpack ?«
    »Da gibt es ...« Mom lehnte sich zu mir vor und flüsterte: »Stripper.« Sie wackelte vielsagend mit den Augenbrauen, und mir wurde wieder ganz flau im Magen.
    »Willst du nicht lieber mit den Mädels einen Tag im Spa verbringen?«, fragte ich flehentlich.
    »Ach, komm schon, Maddie. Entspann dich! Das wird bestimmt lustig. Außerdem handelt es sich um meine Hochzeit, nicht um meine Beerdigung. Schöne Männerkörper weiß ich immer noch zu schätzen.«
    Jawohl, ich würde mich gleich übergeben.
    »Oh, und wir müssen noch einmal alles
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