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Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen

Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen

Titel: Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen
Autoren: Tate Hallaway
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ich über seine Bemerkung kichern konnte, kam mir eine Idee. Ich öffnete die Tür und stieg aus. Wagen jagten vorbei, ihre Reifen surrten und summten auf dem Metallgitter der Fahrbahn. Hastig folgte mir der Troll nach draußen. Sebastian stieg auf der Beifahrerseite aus und ging schnurstracks den drei Jungs entgegen.
    Also war ich mit dem Troll auf mich allein gestellt.
    Als er vor mir stand, entpuppte er sich als Riese. Er hatte breite, kantige Schultern und eine ziemlich schmale Taille, was ich grundsätzlich sehr ansprechend finde, nur nicht gerade, wenn ich es mit einem Troll zu tun habe. Er hob seine vorschlaghammergroßen Fäuste. Ich weckte Lilith.
    Wie üblich schloss ich die Augen, während Liliths kochend heißer Geist durch meine Adern strömte. Ich rechnete damit, in diese Trance zu fallen, aus der ich erst erwachte, wenn alles längst vorüber war. Aber als ich die Augen wieder aufschlug, waren nicht wie sonst einige Minuten, sondern höchstens zwei Sekunden vergangen, und vor mir stand ein ziemlich überrascht dreinblickender Troll.
    Der war soeben im Begriff gewesen, in bester Hulk-Manier seine Fäuste auf mich herabsausen zu lassen und mich in den Boden zu rammen. Aber ich hatte ihn problemlos davon abgehalten, indem ich einfach nur eine Hand über den Kopf gehalten hatte. Mit der Handfläche der anderen traf ich ihn an der Brust, woraufhin er drei Meter nach hinten geschleudert wurde und ziemlich unsanft auf der Fahrbahn landete.
    Autofahrer traten auf die Bremse und wichen auf eine andere Fahrspur aus, da er nahe der Mittelleitplanke lag.
    Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Sebastian einen Treffer bei einem aus der Dreierbande landete. Auch wenn sie zu dritt waren, konnten sie es mit seiner übernatürlichen Schnelligkeit nicht aufnehmen. Der eine erholte sich gerade noch vom Schlag gegen den Kopf, da tauchte Sebastian bereits hinter dem nächsten auf und schlitzte ihm die Winterjacke auf, sodass Daunen durch die Luft wirbelten.
    Lautes Hupen machte mich darauf aufmerksam, dass der Troll sich wieder aufgerappelt hatte und wie ein Elfen-Rhinozeros auf mich losstürmte. Ich spürte, dass Lilith boshaft zu lächeln begann. Mein Herz raste, diesmal jedoch nicht vor Angst, sondern weil das Adrenalin mit jedem Herzschlag wie ein Aphrodisiakum durch meine Adern gepumpt wurde. Der Troll hatte mich fast erreicht. Ich stieß erregt den Atem aus, dann packte ich ihn an seinem Mantel und wirbelte ihn herum, wie ich es aus dem Fernsehen vom Wrestling kannte. Einerseits war mir zwar klar, dass der Troll viel zu viel wog, als dass ich ihn hätte hochstemmen können, andererseits genoss ich, zu welchen Leistungen mein Körper dank Liliths Hilfe
in der Lage war. Sobald der richtige Moment gekommen war, ließ ich los, dann flog der Troll über das Geländer und stürzte in die Tiefe. Sein lang gezogener Schrei nahm ein jähes Ende, als das laute Platschen von Wasser zu hören war. Der Troll war im Fluss unter der Brücke gelandet.
    Sebastian musste sich nur noch gegen Larkin erwehren, die beiden anderen Jungs waren bereits zu Boden gegangen. Als Larkin mich sah, rief er: »Ich werde dich ewig lieben!« Dann rannte er zum Geländer, blieb kurz stehen und schluckte deutlich erkennbar, ehe er sich über das Gitter schwang und
dem Troll in den Fluss folgte. Kaum hatten sich seine zwei Komplizen aufgerappelt, brachten auch sie sich mit einem Sprung in die Tiefe in Sicherheit.
    Sebastian und ich beugten uns über das Geländer, aber ich konnte weder den Troll noch Larkin und seine Kameraden ausfindig machen. »O mein Gott!« Ich merkte, wie aufgeregt ich war, da ich »Gott« anstelle von »Göttin« gesagt hatte. »Glaubst du, ihnen ist was passiert?«
    »Damit endet das Märchen, nicht wahr?«, fragte Sebastian. »Indem du den Troll besiegst, richtig?«
    Ich nickte. »Aber was meinst du? Leben sie noch?«
    »Ich halte sie nicht für tot. Das sah für mich eher nach einem Fluchtweg als nach einem Selbstmord aus.«
    »Dann könnten sie also zurückkehren.«
    »Vielleicht«, räumte er ein.
    »Okay. Eine Sache muss ich noch erledigen, damit wirklich alles vorüber ist.«
    »Und was wäre das?«
    »Ich muss den alten Liebeszauber brechen.«
    Liliths Hitze ebbte ab, und mit einem Mal war mir kalt. Ich zitterte, gleichzeitig spürte ich, wie meine Muskeln von der Anstrengung schmerzten. Über uns zog ein Flugzeug hinweg. Sebastian und ich verfolgten mit, wie es zur Landung ansetzte.
    »Meinst du, wir kriegen unseren Flug
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