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Garlyn: Das Schattenspiel (Schattenraum-Trilogie 1)

Garlyn: Das Schattenspiel (Schattenraum-Trilogie 1)

Titel: Garlyn: Das Schattenspiel (Schattenraum-Trilogie 1)
Autoren: Dane Rahlmeyer
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Peitschenschlag.
    »Die Kohle!«
    Die Stimme des Karsilim riss ihn zurück in die Gegenwart. Er sah, wie das Reptil eine Hand ausstreckte.
    »Gib mir den Credchip, sofort!« Der Dornenschwanz seines Gegenübers schwang hin und her, her und hin.
    »Dann lässt du mich gehen?«, fragte Garlyn, gespielt naiv, während seine Gedanken Sturm liefen. Ein Plan, er brauchte einen Plan!
    Der Karsilim zeigte seine mörderische Version eines Lächelns. »Nein«, sagte er. »Aber vielleicht reiß ich dir dann nur die Hälfte deiner grauen Haut vom Leib.«
    »Verlockend.« Garlyn ließ seinerseits ein Lächeln aufblitzen. Tick, tack, tick, tack. Ein Plan, verdammt, jetzt und sofort –!
    Das ist es!
    »Also gut«, sagte er und ließ demonstrativ die Schultern sinken. »Hier hast du ihn.« Unter dem drohenden Blick des Karsilim ließ er die rechte Hand sinken und steckte sie in die Hosentasche. Er zog einen Chip hervor. »Nichts für ungut, okay?«
    »Her damit!« Das Reptil streckte die schuppige Hand vor.
    Garlyn hielt den Chip mit spitzen Fingern.
    Und ließ ihn an der Handfläche des Karsilim vorbeifallen.
    »Upps«, sagte er.
    Das Reptil funkelte ihn an. »Heb’ ihn auf!«
    »Sorry«, sagte Garlyn. »Müssen die Nerven sein ...«
    » Heb’ ihn auf! «
    »Okay, okay.« Garlyn seufzte betont und ging in die Hocke. Der Karsilim beugte den Hals, Garlyn spürte seinen Blick auf seinem Rücken brennen.
    »Und keine –!«
    Tricks , wollte das Reptil sagen, aber so weit kam es nicht. Garlyn ließ sich auf den Rücken fallen, die Beine angewinkelt – und trat zu. An den Knien getroffen, geriet der Karsilim ins Taumeln, suchte mit Armen und Schwanz nach Halt. Garlyn sprang hoch.
    Das letzte, was das Reptil sah, war Garlyns Ellenbogen, der ihm ins Gesicht schlug. Einmal. Zweimal.
    Der Karsilim ächzte, torkelte gegen die nächste Wand und rutschte gen Boden.
    »Jetzt mal ehrlich«, sagte Garlyn zu dem Bewusstlosen und hob den Chip auf. »Du kannst ’nen Datenchip nicht von ’nem Credchip unterscheiden?« Er schob das Ding zurück in die Hosentasche und lief weiter. »Anfänger.«
    Die Lifttür schloss sich hinter ihm. Er hämmerte auf die Taste, die ihn zur Landebucht 12 beförderte.
    Adrenalin rauschte durch seine Adern, Schweiß klebte an seinen Achseln. Trotzdem lachte er. Garlyn, Alter, du hast es immer noch drauf!
    Der Lift öffnete sich zischend und entließ ihn in die immense Metallhöhle der Landebucht.
    Es herrschte das gleiche geregelte Chaos wie auf jeder Raumstation, die er im Laufe seines jungen Lebens besucht hatte. Wartungsroboter schwebten durch die Luft, oft genug so nahe aneinander vorbei, dass er sich fragen musste, wie viele von den Dingern schon miteinander kollidiert waren. Besatzungsmitglieder, Dockarbeiter und Stationspersonal aus sämtlichen Spezies der Galaxis eilten von hier nach dort, standen im Gespräch zusammen oder riefen einander Anweisungen zu, während Passagiere auf Schwebesesseln ruhten, die sich ihren oft sehr individuellen Körperformen anpassten, das Gepäck neben sich oder auf dem Schoß. Die Luft war kühl und roch nach Ozon. Er sah Lastservos auf Kettenlaufwerken umherrollen, während sie die Ladung von Frachtern löschten oder diese beluden. Das Surren ihrer Motoren mischte sich mit den Durchsagen in einer Vielzahl von Sprachen, die aus Lautsprechern dröhnten.
    Aber die Hauptattraktion waren natürlich die Schiffe.
    Sie reihten sich mit einigem Abstand zueinander auf dem kaum merklich konkaven Boden der Station, die monumentalen, geschlossenen Luftschleusen hinter sich. Schlafende Giganten , dachte Garlyn. Er konnte sich an ihnen nicht satt sehen. Hier gab es ein ausgemustertes, golwonisches Passagierschiff, das an den Panzer einer irdischen Schildkröte erinnerte, daneben eine schnittige, barkanische Sternengaleone, deren Hülle fabrikneu glänzte.
    Und dann war da noch der unscheinbare, terranische Klasse 5-Frachter.
    Der Anblick verleitete Garlyn zu einem wehmütigen Lächeln. Das Schiff war eine kleinere Version der Eric – Ricks Schiff, das so lange sein Zuhause gewesen war. Die selbe tellerförmige Kommandobrücke, dicht gefolgt von der bauchigen Frachtsektion. Der kreisförmige Hyperspin, der dahinter montiert war, wies sechs Vetroporen-Triebwerke auf. Garlyn pfiff beeindruckt. Das Schiff war schnell. Verdammt schnell sogar. Captain Akina hatte nicht zuviel versprochen.
    Jezebel . Der Name war mit schwarzer Farbe direkt auf den Bug gesprüht worden und halb verblasst.
    Leider
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