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Garlyn: Das Schattenspiel (Schattenraum-Trilogie 1)

Garlyn: Das Schattenspiel (Schattenraum-Trilogie 1)

Titel: Garlyn: Das Schattenspiel (Schattenraum-Trilogie 1)
Autoren: Dane Rahlmeyer
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ganz nahe am Rand der Milchstraße – die bevorzugte Anlaufstelle von sämtlichen Schmugglern, Drogendealern und Sklavenhändlern dieses Sektors. Der Sicherheitsdienst der Station drückte gerne ein Auge, während sie ihre Geschäfte abwickelten, und profitierte von denselben.
    Es war drei Tage her, seit Rick und die anderen ihn hier abgesetzt hatten. Drei Tage, seit sie den Heimatplaneten seines Volkes entdeckt hatten. Drei Tage seit der Schattenhelix und seinem letzten Wiedersehen mit Vago ...
    Garlyn schüttelte das Heimweh ab, das ihn beim Gedanken an seine Freunde überkam. Der Gang vor ihm war wesentlich leerer als der hinter ihm. Holoreklame und Musik verebbten mit jedem Schritt. Wo waren seine Verfolger? Sein Blick flog von Passant zu Passant: hier ein schafsgesichtiger Golwone mit kurzgeschorenem Pelz und dem grimmigen Blick, für den seine Spezies bekannt war, dort ein gehetzter Terraner, mit zwei Koffern bepackt, daneben ein massiger Grabug, der seelenruhig seinen Gastropodenkörper durch den Gang schob.
    Garlyn wurde langsamer und erlaubte sich, kurz Luft zu holen, während sein Pulsschlag ihm in den Ohren dröhnte. Sollte er sie tatsächlich abgeschüttelt haben?
    Er lächelte triumphierend. Wobei: Eigentlich hatte er fast Mitleid mit den Kerlen.
    Fast.
    Der Plan, den er kurz vor seiner Ankunft auf der Station geschmiedet hatte, war bestechend einfach gewesen. Ab in die nächste Bar, sich ein paar Zylithpoker-Enthusiasten mit mehr Geld als Erfahrung suchen, und den blutigen Anfänger mimen, dem die Karten in den Fingern juckten. Nachdem er sie ein paar Runden gewinnen ließ und in Sicherheit gewiegt hatte, setzte dann plötzlich sein »Anfängerglück« ein, von dem niemand überraschter war als er selbst.
    Es hatte auch fast auf Anhieb funktioniert. Nach drei Abenden und unzähligen Partien in unzähligen Bars und Spielhöllen hatte er über fünfhundert Galaks auf dem Credchip gehabt. Genug für eine Passage zurück in Richtung Galaktisches Zentrum. Genug für den Beginn einer neuen Suche.
    Doch dann – nicht zum ersten und wahrscheinlich nicht zum letzten Mal – war er übermütig geworden. Und er hatte sich mit dem Falschen eingelassen: das Besatzungsmitglied eines karsilischen Frachters, das mit seinen Kumpanen den Landgang feierte, high von Traumstaub und bedonischem Slaak.
    Als Garlyns plötzliche Glückssträhne einsetzte und seine Gewinne dahinschmolzen, hatte der Karsilim nur mit feuerroten Augen vor sich hingestarrt.
    Er war ein schlechter Verlierer, wie sich gezeigt hatte, als Garlyn mit einiger Selbstzufriedenheit die Bar verließ – und von dem übel gelaunten Karsilim erwartet wurde, der ein Quartett mindestens genauso schlecht gelaunter Artgenossen im Schlepptau hatte.
    Sie waren nur allzu willig, das Geld aus Garlyn herauszuprügeln. Er hatte es mit dem alten »Seht mal da hinten, ein Drachengeier!«-Trick versucht – und benebelt wie sie waren, hatten sie ihm den Gefallen getan, darauf hereinzufallen. Er hatte die Beine in die Hand genommen und war in die Menge abgetaucht.
    Und die Karsilim ihm hinterher.
    Den Sicherheitsdienst anzusprechen, kam nicht in Frage. Dafür tauchte sein Gesicht in entschieden zu vielen interstellaren Fahndungslisten auf. Und die Station mit ihren drei Ebenen war nicht groß genug, um sich zu verstecken.
    Außerdem lief ihm die Zeit davon. Captain Akina würde nicht ewig auf ihn warten.
    Im Laufen warf er einen Blick auf das Zeitdisplay eines Kom-Terminals und erschrak. Ihm blieb weniger als eine Viertelstunde!
    Er musste sein Schiff erreichen, bevor die Karsilim ihn erreichten und ihn in dünne graue Streifen schnitten.
    Beweg dich, Mann! , ermahnte er sich. Dennoch wurden seine Beine immer langsamer, sein Seitenstechen dafür aber umso deutlicher. Verdammt, so oft wie er in den letzten Jahren um sein Leben gerannt war, sollte er langsam mehr Übung darin haben!
    Einmal mehr blickte er über die Schulter. Waren sie –?
    Etwas traf ihn von der Seite; Garlyn ächzte und bevor er sich versah, machte sein Kopf unsanfte Bekanntschaft mit dem Boden. »Scheiße«, ächzte er, während eine bunte Sternenkonstellation hinter seinen Augen aufflammte.
    Sie hatten ihn. Das Spiel war aus. Er würde Viridis niemals wieder sehen – oder Rick und die anderen. Er würde mit einer Milliarde Fragen im Kopf als graues Geschnetzeltes enden. Steh auf, steh auf, steh auf!
    »Oh, ich bitte um Verzeihung!«
    Garlyn blickte verwirrt auf, als er die melodische, weiche Stimme
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