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Galaxis Science Fiction Bd. 06

Galaxis Science Fiction Bd. 06

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 06
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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Leuten hat die Wiederverjüngungskur keinen Erfolg. Die Lebensuhr ist abgelaufen.«
    »Aber warum muß man dafür mit fünf Jahren seines Lebens bezahlen?« sagte Howard halb zu sich.
    »Oh, ich weiß, was in den medizinischen Artikeln steht. Schließlich war ich schon zweimal hier«, kam er Mikes Antwort zuvor. »Aber heute morgen schien die Sonne so warm wie noch nie, und mir war, als würde ich heute alles zum letzten Male sehen.«
    »Das ist ein sicheres Zeichen, daß es höchste Zeit für die Behandlung wird«, sagte Leah. »Wenn alles vorbei ist, wirst du über deine dummen Befürchtungen lachen. Was meinen Sie, Mike?«
    »Natürlich. Er wird sich fühlen, als könnte er Bäume ausreißen.«
    Howard schaute Mike und dann Leah und dann wieder Mike an. Das Alter konnte mit der Jugend nicht in Wettstreit treten. Es war nur eine Frage der Zeit, bis zwischen den beiden Liebe aufkeimen würde.
     

     
    AM Ende des langgestreckten Raumes öffnete sich eine Tür, und zwei Schwestern kamen herein – gestärkt und antiseptisch.
    »Ihr Zimmer ist fertig, Mr. Kent«, sagte die eine von ihnen.
    Howard schüttelte sich. »Alles ist so entsetzlich vertraut. Die Pille, die dich beruhigen soll, und es nicht tut. Die Bahre, auf der du gefahren wirst und auf der du dir wie ein Leichnam vorkommst. Dann die Spritze und der Regenerationstrank.«
    »Du bist einfach nervös, Lieber. Ich kann es verstehen«, sagte Leah.
    »Eine drückende unheimliche Wolke senkt sich auf dich hernieder, und du schwörst dir, es nie wieder zu tun – um nichts auf der ganzen Welt.«
    Mike legte einen Arm um Leah, als wäre diese Geste das natürlichste von der Welt. »Er wird es schon schaffen, meine Liebe.«
    Howard schaute die beiden an und wandte sich dann müde zu der Schwester um. »Ich bin bereit.«
    Die Schwester führte ihn die schmale Halle hinunter und verschwand mit ihm durch die hintere Tür.
    »Hast du ihm von uns erzählt?« fragte Mike.
    »Natürlich nicht. Was er nicht weiß, macht ihm kein Kopfzerbrechen.«
    »Sie sind Mrs. Kent?« fragte die zweite Krankenschwester, die zurückgeblieben war.
    »Ja.«
    »Der Herr Doktor läßt Sie daran erinnern, daß das vierte Mal sehr gefährlich ist«, sagte die Schwester. »Ohne die Behandlung bleiben Ihnen noch fünf Jahre und sechs Monate.
    Mit der Behandlung nur sechs Monate.«
    »Mache lieber von dem ersten Angebot Gebrauch, Leah«, sagte Mike.
    Sie lächelte. »Ich habe heute morgen das erste graue Haar und das erste Krähenfüßchen entdeckt. Lieber ein halbes Jahr Jugend als tausend Jahre Alter.«
    Sie warf sich in seine Arme. »Mache dir keine Sorgen, Lieber, was auch immer geschieht. Du hast noch dein ganzes Leben vor dir. Viel Glück und viel Spaß.«
    Er gab ihr einen Kuß und drückte sie an sich.
    Sie wandte sich ab.
    »Ich muß jetzt gehen«, sagte sie. »Ich bin so froh, daß du den gefälschten Geburtsschein bekommen konntest.«
    Ihre hohen Absätze klapperten leise, während sie mit der zweiten Schwester zu der hinteren Tür schritt.
    »Viel Glück, Mutter!« rief er ihr nach.
     

KINDERSPIELE
    (STAR, BRIGHT)
 
    MARK CLIFTON
 
    (Illustriert von STONE)
     
    Es gibt keine Vergangenheit und keine Zukunft, hatten die Kinder gesagt – und sie hatten allen Grund, es zu wissen.
    Freitag – 11. Juni
    MIT drei Jahren sollte ein kleines Mädchen noch nicht intelligent genug sein, um einen Möbiusstreifen
     
    Und falls es das Ergebnis eines reinen Zufalls war, dann sollte sie wenigstensnicht genug Überlegung besitzen, um entlang des Streifens mit einem ihrer Farbstifte eine durchgehende Linie zu. ziehen, die beweist, daß er nur eine Oberfläche hat.
    Aber wenn sie auch das noch rein zufällig tat, wie soll ich überhaupt das an sich so ungewöhnliche Verhalten meiner Tochter erklären, die manchmal eine geschlagene halbe Stunde regungslos dasitzt – das Kinn in ihre kleinen Pummelhändchen vergraben – und ins Leere starrt und dabei mit einer Konzentration nachdenkt, die fast schmerzhaft ist?
    Ich saß in meinem Lehnstuhl.
    Star hockte auf dem Fußboden – noch in dem Lichtkreis meiner Leselampe.
     

     
    Sie beschäftigte sich mit ihrer runden Schere und mit ein paar Papierblättern.
    Ihr langes Schweigen veranlaßte mich, zu ihr herunterzublikken, als sie gerade die zwei Enden eines langen Papierstreifens zusammenklebte. Zu diesem Zeitpunkt dachte ich noch, es wäre ein Versehen, daß sie dem Streifen eine halbe Drehung gegeben hatte, bevor sie ihn zu einem Kreis
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