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Galaxis Science Fiction Bd. 03

Galaxis Science Fiction Bd. 03

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 03
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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wollte ich wissen.
    »Ach, wir haben uns verkracht. Für die nächste Zeit habe ich wieder mal genug von den Frauen. Wenn Sie mir also nicht mehr böse sind, können wir es ja noch mal miteinander versuchen.«
    »Selbstverständlich«, stimmte ich zu. Geschäft ist Geschäft.
    Der Radscha und ich beschlossen, eine gemeinsame Safari 85 Millionen Jahre in der Vergangenheit zu machen, also in die frühe Kreidezeit. In Missouri so ziemlich die beste Zeit für Dinosaurier. In der späten Kreide kann man zwar ein paar größere Arten finden, aber die Zeit, in die wir gehen wollten, bot mehr Abwechslung. Was unsere Ausrüstung betrifft, so hatten der Radscha und ich je eine 14 Millimeter Continental. Die, die ich Ihnen vorhin gezeigt habe. Außerdem noch ein paar kleinere Gewehre. Wir hatten damals noch nicht so viel Kapital und hatten daher noch keine übrigen Eins vier null zu vermieten.
    AUGUST Holtzinger wollte eine Büchse mieten. Das würde sowieso seine einzige Safari sein, und es wäre sinnlos, über tausend Dollar für ein Gewehr auszugeben, das er nur einige Male abschießen würde. Aber da wir keine übrigen 14 Millimeter hatten, so hatte er nur die Wahl, entweder eine solche zu kaufen oder eine unserer schwächeren Büchsen zu nehmen.
    Wir fuhren auf das Land hinaus, um ihn eine Eins vier null versuchen zu lassen. Holtzinger stemmte das Gewehr hoch, als ob es eine Tonne wöge, und drückte ab. Er traf nicht einmal die Scheibe, die wir aufgestellt hatten, und der Rückstoß warf ihn einfach um.
    Er rappelte sich wieder auf, verdammt blaß um die Nasenspitze, gab mir das Gewehr zurück und sagte: »Ich glaube, ich versuche es lieber mit einem kleineren.«
    Als die Schmerzen in seiner Schulter abgeklungen waren, ließ ich ihn die kleineren Gewehre ausprobieren. Meine Winchester 70 gefiel ihm besonders. Sie schießt eine 0,875 Magnum-Patrone, ein großartiges Allzweckgewehr.
    Wie sie gebaut ist? Ein ganz gewöhnliches Magazingewehr mit Mauserbolzen. Gut geeignet für große Katzen und auch für Bären. Für Elefanten etwas leicht und ganz entschieden zu leicht für Dinosaurier. Ich hätte nie nachgeben sollen; aber ich war in Eile, und es hätte vermutlich Monate gedauert, ihm eine Eins vier null zu verschaffen. Sie werden nämlich nur auf Bestellung angefertigt, und James wurde allmählich ungeduldig. James hatte übrigens schon eine Büchse, eine Holland & Holland 12 Millimeter Doppelexpreß. Mit anderthalbtausend Mündungsenergie fast in der gleichen Klasse wie die Eins vier null.
    Die beiden Sahibs hatten schon früher manchmal geschossen, und so machte ich mir nicht viel Sorgen über ihre Treffsicherheit. Bei der Jagd auf Dinosaurier kommt es gar nicht so sehr auf einen genauen Treffer an, als vielmehr auf gesunden Menschenverstand und eine gute Zusammenarbeit mit den anderen. Viel wichtiger als die Fähigkeit, aus dreihundert Meter Entfernung einer Fliege ein Auge auszuschießen, ist es, daß man aufpaßt, daß sich kein Zweig im Magazin des Gewehrs verklemmt, oder daß man nicht in ein Schlammloch fällt oder im äußersten Notfall nicht auf einen zu kleinen Baum flüchtet, aus dem einen ein Dinosaurier wie eine reife Pflaume herauspflükken kann.
    Leute, die nur gewöhnt sind, Säugetiere zu jagen, versuchen manchmal einen Dinosaurier ins Gehirn zu schießen. Das ist das Dümmste, was man machen, kann, weil Dinosaurier kein Gehirn haben. Na ja, sie haben schon eins, aber das ist nicht größer als ein Tennisball – im Vergleich zu ihrer Größe undiskutabel. Und wie wollen Sie das treffen, wenn es in einem zwei Meter großen Schädel eingebettet ist, der sich zu allem Überfluß auch noch bewegt?
    Der beste und einzige sichere Tip für die Dinosaurierjagd ist: versuche einen Herzschuß anzubringen. Sie haben große Herzen, über hundert Pfund schwer bei den größeren Arten, und nach ein paar 14 Millimeter-Kugeln sind sie so tot wie jedes andere kleinere Tier nach einer ähnlichen Behandlung. Das Problem ist nur, wie man seine Kugeln durch diesen gepanzerten Fleischberg hindurch bekommt.
    AN einem regnerischen Vormittag erschienen wir jedenfalls in Professor Prochaskas Laboratorium: James und Holtzinger, der Radscha und ich, unser Maultiertreiber Beauregard Black, drei Helfer, ein Koch und zwölf Maultiere.
    Die Zeitkammer ist ungefähr so groß wie ein mittelgroßer Lift. Ich schicke grundsätzlich immer zuerst die Leute mit den Gewehren durch, für den Fall, daß ein hungriger Theropod, ein
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