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Gala der Herzen

Gala der Herzen

Titel: Gala der Herzen
Autoren: NATALIE ANDERSON
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brachte er ihre Knie zum Zittern. Doch was sie bis ins Innerste erbeben ließ, war diese unfassbare Aura, die ihn umgab. Sein Charisma. Er gehörte zu der Art von Menschen, denen alle Blicke zuflogen, wenn sie einen Raum betraten. Denen man einfach nur nahe sein wollte …
    Lissa schauderte unwillkürlich.
    Sie konnte es kaum fassen, wie nahe sie ihm eben gewesen war! Und wie kurz sie davor gestanden hatte, ihn zu küssen … aus einem fast übermächtigen Impuls heraus, den sie sich nicht erklären konnte. Obwohl … dieser maskuline, frische, klare Duft … einfach nur eine herbe Seife und Mann …
    „Sind Sie darin nicht meiner Meinung, Lissa?“
    „Verzeihung …?“, brachte sie heiser hervor und versuchte sich zu orientieren. Vielleicht sollte sie ihre erotischen Träume lieber auf später vertagen, wenn sie allein war. Oder noch besser, sie ein für allemal begraben!
    Mit strahlendem Lächeln wandte sie sich wieder ihrer Gesellschaft zu und versuchte, die Party so gut wie möglich zu genießen. Das war wenigstens ein Terrain, auf dem sie sich zurechtfand. Hier kannte sie die Regeln und beherrschte den einen oder anderen Trick, den sie in Paris gelernt hatte. In erster Linie ging es schließlich darum, neue Leute kennenzulernen und Spaß zu haben. Dabei half Lissa ihre angeborene Neugier, was Menschen betraf.
    Im Moment interessierte sie sich allerdings vornehmlich für James Black. Mit versteckten Seitenblicken konnte sie feststellen, dass es ihm offenbar keine Mühe bereitete, jeden in seinen Bann zu ziehen, dem er sein seltsam zurückhaltendes und dennoch unwiderstehliches Lächeln schenkte.
    Mich eingeschlossen! dachte Lissa voller Selbstironie und legte eine Hand auf ihr wild hämmerndes Herz, als sich ihre Blicke für einen Sekundenbruchteil erneut begegneten.
    Während er seinen eigenen sozialen und geschäftlichen Verpflichtungen nachging, beobachtete James, wie die Prinzessin ihren Part in diesem Gesellschaftsspiel absolvierte – lächelnd, ein Glas Champagner in der schlanken Hand, an dem sie nur hin und wieder nippte.
    Das vergnügte Funkeln in ihren Augen war also keinesfalls auf den Einfluss von Alkohol zurückzuführen. Offenbar hatte sie derartige Hilfsmittel nicht nötig, um sich königlich zu amüsieren. Sie sprach die anderen Gäste mit ihren Namen an und nahm sich bewusst Zeit, mit jedem ein paar Worte zu wechseln – inklusive jener Klientel, die offensichtlich darauf erpicht war, wenigstens einmal im Leben mit einer echten Prinzessin zu plaudern. Als wäre sie die Gastgeberin des Abends, dachte James mit widerwilliger Bewunderung.
    Und wo bleibe ich? schoss es ihm plötzlich völlig unsinnigerweise durch den Kopf.
    Lissa die ganze Zeit vor Augen zu haben und nicht einmal berühren zu können, machte ihn langsam verrückt. Erst heizte sie seine Libido an, bis sie sicher war, dass er unrettbar am Haken hing, und dann servierte sie ihn kalt lächelnd ab. Aber dafür würde sie bezahlen. Doch jetzt musste er unbedingt Abstand zu ihr halten.
    Besonders, weil sich inzwischen eine Gruppe von Paparazzi Einlass verschafft hatte. Und an der Seite der Prinzessin im Gesellschaftsteil der Zeitung verewigt zu werden, war das Letzte, was James sich wünschte. Also behielt er Lissa weiter im Auge und brütete düster vor sich hin.
    Langsam verstand er, warum Alex’ kleine Schwester Partys liebte … sie war wirklich gut. Vielleicht wäre es besser, sie suchte sich in diesem Metier einen Job. Sich als Sekretärin beweisen zu wollen, war jedenfalls ungefähr so Erfolg versprechend, wie einer Giraffe Roller-Skating beizubringen!
    Doch er durfte nicht ungerecht sein und musste zugeben, dass sie sich zumindest redlich Mühe gab.
    Auf seinem Weg nach draußen konnte James der Versuchung einfach nicht widerstehen. Ich bin die Motte, und sie ist das Licht, schoss es ihm durch den Kopf. Über ein derart abgegriffenes Klischee musste er selbst lachen. Außerdem war er viel zu schlau und vorsichtig, um sich zu verbrennen. Aber vielleicht ein wenig wärmen …?
    „Soll ich Ihnen ein frisches Glas besorgen? Sie haben Ihres ja kaum angerührt. Der Champagner ist inzwischen unter Garantie schal.“
    Lissa drehte sich langsam zu ihm um, und der Partygesellschaft damit den Rücken zu. „Ich werde später, wenn alle weg sind, die Reste aus den Flaschen trinken“, witzelte sie, entschlossen, den Ton zwischen ihnen leicht zu halten.
    „Ah, dann eröffnen Sie den Abend also als elegante Dame und beenden ihn als wildes
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