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Gala der Herzen

Gala der Herzen

Titel: Gala der Herzen
Autoren: NATALIE ANDERSON
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seine schmalen Hüften und muskulösen Schenkel umschlossen – nicht zu eng und nicht zu locker – war so atemberaubend sexy, dass ihr die Luft wegblieb.
    „Was … was tun Sie hier …?“, stieß sie gepresst hervor.
    „Ich wohne oben im Penthouse.“
    „Oh.“ Lissa wandte mit Mühe den Blick von ihm ab und hangelte mit dem nackten Fuß nach ihrem Slipper, wobei die Kiste auf ihren Armen bedenklich ins Schwanken geriet.
    „Kann ich helfen?“
    „Nein danke.“ Cool und professionell bleiben! mahnte sie sich. Weder an die heißen Jeans denken, noch darüber fantasieren, wie sein Penthouse wohl eingerichtet sein mochte. Beides ging sie absolut nichts an!
    Inzwischen hatte James ihr die Kiste einfach abgenommen. „In welchen Teil der Stadt wollen Sie denn mit diesem sperrigen Gepäckstück?“
    „Oh … hmm, nur auf die andere Seite von Chatswood.“
    „Und warum?“
    Lissa hob vage die Schultern und versuchte immer noch, sich zu fassen. „Ich habe dort etwas zu tun.“
    James schob die Brauen zusammen. „Da ich ohnehin rausfahre, werde ich Sie mitnehmen und absetzen, wo Sie wollen.“
    „Oh nein … danke, James …“ Sie brach ab, als sie bemerkte, dass sie nur noch mit seinem Rücken sprach. Ihr Boss stand bereits am Lift, der sie ins Untergeschoss bringen würde. Wortlos folgte sie ihm. Bis sie in der Tiefgarage ausstiegen, wo er zügig auf ein schnittiges Cabrio zusteuerte, fiel kein weiteres Wort. Und zu Lissas großer Erleichterung auch nicht während der Fahrt. Sie nannte ihm nur die Adresse, und das war’s.
    So blieb ihr ausreichend Zeit, sich von dem Schock zu erholen, dass sie beide im gleichen Haus lebten. Und um ihren Chauffeur möglichst unauffällig noch ein wenig genauer zu betrachten. Nach wenigen Sekunden entschied Lissa, dass sie besser aus dem Fenster schaute, wenn sie nicht alle guten Vorsätze skrupellos über den Haufen werfen wollte. Ihr Herzrasen würde sie allerdings kaum in den Griff bekommen, solange sie …
    „Werden Sie hier lange brauchen?“, fragte James, während er den Wagen an den Straßenrand lenkte.
    Fast hätte Lissa gekichert, so sehr erinnerte er sie mit dem grimmigen Gesicht und den inquisitorischen Fragen an die Bodyguards, die ihr in Aristo immer auf Schritt und Tritt folgten. „Ein, zwei Stunden denke ich“, erwiderte sie vage. Sie wollte nur eine Weile mit den Mädchen herumhängen, plaudern und, was viel wichtiger war, zuhören.
    „Passt mir gut“, behauptete James. „Ich hole Sie dann wieder ab.“
    Das war kein Angebot, sondern ein Statement, und Lissa wusste, dass es keinen Zweck hatte, zu widersprechen. Warum sollte sie sich also nicht auch zurückchauffieren lassen? „Danke, sehr nett von Ihnen …“
    Zwei Stunden später saß James draußen am Steuer seines offenen Sportflitzers und wartete. Weitere zwanzig Minuten später stieg er aus. Nicht, dass er sich Sorgen machte. Der Prinzessin ging es sicher bestens.
    Kaum, dass er sie hier abgesetzt hatte, war er in sein Büro gefahren, um den Namen des Gebäudes zu googeln, in dem sie so rasch verschwunden war. Atlanta House , eine soziale Einrichtung für junge werdende Mütter, in der sie bleiben konnten, bis ihr Baby geboren war. Ein sicherer Platz, an dem sie ihre Schulausbildung weiterführten und alles Notwendige übers Elternsein lernten. Ein Ort, wo sie willkommen waren, wenn niemand sonst sie unterstützte.
    Und ein perfekter Wohltätigkeitsjob für die Prinzessin. Kein schlechter Schachzug, eingedenk der Ermahnungen ihres Bruders Alex. Immerhin ist es das, was alle reichen und hochwohlgeborenen Society-Ladys tun, dachte James zynisch. Ganz vorneweg meine eigene Mutter. Ein Komitee für dies, eine Charity-Gala für das …
    Kein Zweifel, dass Lissa hier ihren Auftritt als wohltätiger Engel ebenso erfolgreich und überzeugend absolvierte wie als Party-Queen am Abend zuvor! Aber wofür mochte nur diese unförmige, schwere Plastikkiste sein?
    Nachdem er geklopft hatte, wurde ihm die Tür von einem hochschwangeren Teenager geöffnet. Die Augen des Mädchens wurden bei seinem Anblick kugelrund. Ihr Blick wanderte von ihm zu seinem im Halteverbot geparkten Sportwagen und wieder zurück.
    James fragte nach Lissa.
    „Sie ist im Aufenthaltsraum bei den anderen. Ich werde sie holen …“ Damit wandte sie sich ab und eilte kichernd davon.
    James betrat das Foyer und schaute um sich. Sein Blick blieb an einer riesigen Pinnwand hängen – gespickt mit Bildern von jungen Müttern, die ihre
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