Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gala der Herzen

Gala der Herzen

Titel: Gala der Herzen
Autoren: NATALIE ANDERSON
Vom Netzwerk:
schneidend und stützte sich mit beiden Händen auf der Tischkante ab. Zu ihrer Verblüffung blitzte in seinen Augen plötzlich ein übermütiger Funke auf. „Ist es das, was Sie auch im Bett bevorzugen, Prinzessin ? Sich einfach faul zurücklegen und anderen die Arbeit zu überlassen …?“
    Lissa schwang sie die Beine vom Tisch und rollte mit dem Stuhl nach vorn, um sich vor ihm zu verbergen. Als sie in ihrer Verlegenheit nach einem Schriftstück greifen wollte, umfasste er rasch ihre Hand und studierte aufmerksam die perfekt manikürten und lackierten Fingernägel.
    „Schon mal Dreck unter den Nägeln gehabt? Ich meine von ehrlicher, harter Arbeit?“
    Mit einer heftigen Geste entriss sie ihm ihre Hand. Ihr Herz klopfte zum Zerspringen, und das einzige Wort, das in ihrem Kopf widerhallte war: Bett …
    Die Atmosphäre im Raum war plötzlich so elektrisch aufgeladen, dass es zu knistern schien. Doch keiner von ihnen beiden dachte daran, die Notbremse zu ziehen, um eine mögliche Katastrophe zu verhindern. Dafür waren die Versuchung und der Reiz viel zu groß.
    Lissa fragte sich insgeheim, was sie anstellen müsste, um das herausfordernde Glimmen in James’ Augen zum Aufflammen zu bringen.
    Noch während sie überlegte, sah sie den Schatten, der über sein Gesicht zog und riss sich in letzter Sekunde zusammen. Trotz des überwältigenden Verlangens, das sie förmlich in seine Arme trieb, erinnerte sie sich mit letzter Kraft daran, weshalb sie hier war. Sie durfte ihre Zukunft nicht für ein erotisches Intermezzo aufs Spiel setzen. Ebenso wenig ihre Glaubwürdigkeit unterminieren, indem sie auf diese gefährliche Weise mit ihrem Boss flirtete!
    Also richtete sie sich kerzengerade auf und wies mit dem Kopf auf den Monitor. „Ich bringe Ihnen den Bericht gleich in Ihr Büro“, informierte sie James kühl. „Ich muss ihn nur kurz überfliegen und ausdrucken.“
    Langsam richtete er sich zu seiner stattlichen Größe auf. Das gefährliche Glitzern in seinen Augen hatte einem Ausdruck Platz gemacht, der an Respekt grenzte. „Großartig.“ Und damit war er auch schon verschwunden.
    Lissa saß noch sekundenlang wie erstarrt da. Sie hatte es tatsächlich fertiggebracht, der Versuchung zu widerstehen und ihr Gesicht zu wahren! Warum fühlte sie dann diesen Anflug von Enttäuschung? Lautlos zählte sie von eins bis hundert, schnappte sich den ausgedruckten Report und den Terminplaner, in dem sie alle Geschäftsmeetings für die kommende Woche festgehalten hatte.
    James nahm beides wortlos entgegen, doch nach dem ersten Blick in den Kalender schwand das angedeutete Lächeln und seine Miene verfinsterte sich. Lissa spürte, wie ihr Herz schmerzhaft gegen die Rippen pochte. Sie hatte doch hoffentlich nicht schon wieder etwas falsch gemacht?
    „Tatsächlich bin ich ein Mann mit vielen Talenten“, sagte er gedehnt. „Doch dazu gehört nicht, dass ich an zwei Orten zur gleichen Zeit sein kann.“
    „Wie meinen Sie das?“
    „Montag, drei Uhr am Nachmittag …“, zitierte er, „… haben Sie mich einmal für eine Konferenzschaltung eingetragen und gleichzeitig meine Teilnahme an einer Präsentation zugesagt.“
    Fassungslos starrte Lissa auf die fragliche Stelle im Kalender und schluckte heftig.
    „Schauen Sie, Prinzessin … “
    „Ich werde das sofort in Ordnung bringen“, unterbrach sie ihren Boss hastig. Sie streckte die Hand aus und schaute ihn flehend an. Wie sollte sie es ertragen, wenn er sie jetzt auch noch aufgeben würde. Wenigstens nicht so schnell!
    James zögerte kurz, dann hob er gleichmütig die Schultern und händigte ihr den Terminplaner aus.
    „Danke, das werden Sie nicht bereuen …“, flüsterte sie und eilte zurück ins Vorzimmer. Zum Glück hatte sie noch keine E-Mails an die anderen Teilnehmer und Geschäftspartner rausgeschickt!
    James wusste sehr gut, dass er niemals diesen despektierlichen Kommentar über das Bett hätte anbringen dürfen. Das war unpassend und kaum professionell zu nennen. Doch weil es ihm nun mal entschlüpft war, hatte er das Gefühl, Lissa wenigstens noch eine letzte Chance einräumen zu müssen.
    Andererseits … wirklich bereuen konnte er seine Unverschämtheit nicht, wenn er an den Ausdruck auf ihrem Gesicht zurückdachte. Der war wirklich unbezahlbar gewesen! In der ersten Sekunde absolut schockiert, in der nächsten extrem animiert. So, wie er sich bereits den ganzen Tag über gefühlt hatte.
    Sie in ihrem Schreibtischstuhl hingegossen zu sehen, die schlanken
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher