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Gala der Herzen

Gala der Herzen

Titel: Gala der Herzen
Autoren: NATALIE ANDERSON
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überwältigende Wunsch, diesem völlig veränderten Mann näherzukommen, um sich an dem Leuchten in seinen Augen zu wärmen, machte sie ganz schwach. Unerwartet fühlte Lissa sich von heißem Begehren überflutet, dass sein Echo in James’ angespanntem Gesicht fand.
    In diesem Moment zerschnitt das schrille Klingeln des Telefons die lastende Stille, und endlich gelang es Lissa, sich aus dem Bann zu befreien, der sie in seinen magischen Fängen gehalten hielt.
    Als sie nach dem Hörer griff, war ihr Boss bereits in seinem Büro verschwunden und hatte die Tür hinter sich ins Schloss gezogen.

2. KAPITEL
    Am nächsten Tag saß Lissa konzentriert vorm PC und versuchte, hinter die Geheimnisse und Tücken des Tabellenkalkulationsprogramms zu kommen. Obwohl sie die Grundlagen für die Erstellung von Tabellen und Grafiken in den Grundzügen beherrschte, verhielt sich dieses Softwareprogramm ihr gegenüber eindeutig feindlich. Sie kam einfach nicht weiter und landete stets wieder auf der gleichen nutzlosen Infoseite.
    Trotzdem zögerte Lissa, eine der anderen Sekretärinnen um Hilfe zu bitten, um ihnen nicht die Zeit zu stehlen, und ihre eigene Unfähigkeit nicht mehr Leuten als unbedingt notwendig präsentieren zu müssen. Auch Tempo und Fehlerquote beim Tippen hatten sich über Nacht leider nicht verändert, so sehr sie auf ein Wunder hoffte. Dabei lag es eindeutig nicht an der Tastatur, die absolut identisch mit der war, die sie kannte. Doch ihre Finger schienen zu glauben, sie wolle in Suaheli schreiben.
    Vorsichtshalber hielt sie den Blick gesenkt, als James aus seinem Zimmer kam, einen Ordner auf ihren Schreibtisch feuerte und wortlos das Büro verließ. Sie wusste, dass er zu einem Meeting unterwegs war. Und sie wusste, dass sie ihre Lunch-Pause dazu nutzen würde, erneute Fehler zu berichtigen, die ihr möglicherweise unterlaufen waren. James schien davon überzeugt zu sein, sie sei absolut nutzlos, und obwohl es sie kränkte, konnte Lissa es ihm nicht einmal verdenken.
    Seufzend widmete sie sich wieder ihrer Arbeit, ohne Pause. Katie und eine Sekretärin aus der Buchhaltung schauten zwischendurch kurz rein und verkniffen sich ein Grinsen, als sie ihre neue Kollegin mit hochroten Wangen und aufgelöstem Haar über ei nem Wust von Papieren brüten sahen. Lissa wusste, dass sie sich auf ihre Kosten amüsierten, nach dem Motto: Prinzessin versucht ernsthaft zu arbeiten … und verursacht nur ein heilloses Chaos.
    Lissa hasste es, zu versagen. Und noch mehr, wenn andere es mitbekamen, wie es hier tagtäglich geschah. Dabei wusste sie beim besten Willen nicht, warum sie einfach keine Linie in ihre Arbeit bekam. Irgendetwas fehlte ständig, misslang ihr oder sie übersah es einfach. Und je mehr sie sich anstrengte, desto schlimmer wurde es.
    Mehr als einmal spielte sie mit dem Gedanken, alles hinzuwerfen, Alex anzurufen und um Gnade zu bitten. Sie konnte ihm ja versprechen, wie eine Nonne zu leben, wenn er sie nur nach Aristo zurückkehren ließ. Aber darauf würde ihr Bruder nicht eingehen. Er wollte sie nicht dort haben. Nicht, bevor sie ihm bewiesen hatte, was er von ihr verlangte.
    Also: Kopf runter, weitermachen und nicht im Traum daran denken, in dem smarten James mehr als ihren gestrengen Boss zu sehen …
    Leider Pech, dass er genau in dem Moment das Büro betrat, als Lissa sich gerade mit dem Drehstuhl vom Schreibtisch abstieß und die Sandaletten von den Füßen schleuderte, um ihre Beine mit einem wohligen Seufzer auf die Schreibtischplatte zu legen. Die Arme hoch in die Luft gereckt, um die verkrampfte Muskulatur zu entspannen.
    Der Nachmittag drohte sich wie eine endlose Durststrecke vor ihr auszudehnen. Doch es winkte Trost: Sobald Feierabend war, wollte Lissa in ihr Apartment fahren, sich umziehen und auf der Einweihungsparty einer neuen Bar, im angesagtesten Viertel von Sydney, allen Frust abtanzen und – feiern.
    Jetzt verharrte sie allerdings schockiert in ihrer peinlichen Position und errötete unter James’ sengendem Blick. Bedächtig ließ er ihn von ihren Knöcheln angefangen über die endlos langen Beine und den Körper, bis hinauf zu ihrem Gesicht gleiten, das inzwischen die Farbe einer reifen Tomate angenommen hatte. Dabei kam er Schritt für Schritt auf sie zu, bis er direkt vor dem Schreibtisch stand.
    Er bemühte sich gar nicht erst, Missbilligung und Widerwillen zu kaschieren. „Haben Sie jemals überhaupt auch nur versucht, das Prinzip ernsthafter Arbeit zu ergründen?“, fragte er
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