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Gäbe es die Liebe nicht

Gäbe es die Liebe nicht

Titel: Gäbe es die Liebe nicht
Autoren: Nora Roberts
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gleich sagen.“
    „Na schön, ich sags dir.“ Klatsch war Myras große Leidenschaft. „Bei seine m Namen und Aussehen wird es dich wahrscheinlich nicht erstaunen, dass er Schotte ist. Du müsstest ihn mal reden hören. Dieser Akzent…“
    In diesem Moment lachte Daniel so dröhnend, dass Anna unwillkürlich die Augenbrauen hochzog. „Sein Lachen ist auch nicht ohne.“
    „Er ist ein wenig ungehobelt, aber manche Leute …“ Myra warf einen viel sagenden Blick auf Cathleen Donahue. „… meinen, dass eine Million Dollar selbst das erträglich machen.“
    „Hoffentlich weiß er, mit wem er gerade tanzt“, murmelte Anna.
    „Dumm ist er nicht. Vor sechs Monaten hat er Old Line Savings and Loan gekauft, eine traditionsreiche Bank und eine ausgezeichnete Investition.“
    „Wirklich?“ Geld interessierte Anna nur, wenn es half, ein Krankenhaus zu betreiben. Als von links zwei Männer zu ihr traten, drehte sie sich lächelnd ihnen zu. Es waren Herbert Ditmeyer und ein Gast, den sie nicht kannte. „Hallo.“
    „Ich freue mich, Sie zu sehen.“ Herbert war kaum größer als Anna, hatte ein schmales Gesicht und dunkles Haar, das in ein paar Jahren schütter werden würde. Um den Mund lag jedoch ein entschlossener Zug, und sein Blick verriet eine nicht zu unterschätzende Intelligenz.
    „Sie sehen bezaubernd aus.“ Er deutete auf den Mann neben ihm. „Mein Cousin Mark. Anna Whitfield und Myra Lornbridge.“ Herberts Blick ruhte auf Myra, doch als das Orchester wieder einsetzte, nahm er Annas Arm. „Sie sollten tanzen.“
    Anna folgte ihm. „Wie ich höre, muss man Ihnen gratulieren.“ Sie lächelte ihn an. „Dem neuen Bezirksstaatsanwalt.“
    Er strahlte. Er war ausgesprochen jung für das Amt, wollte noch höher hinaus und hätte Anna gern von seinen ehrgeizigen Plänen erzählt, aber das tat man in diesen Kreisen nicht. „Ich war nicht sicher, ob die Neuigkeit bis nach Connecticut vorgedrungen ist.“
    Anna lachte, während sie ein anderes Paar überholten. „Aber ja. Sie müssen sehr stolz sein.“
    „Es ist erst ein Anfang“, erwiderte er mit gespielter Bescheidenheit. „Und Sie? Noch ein Jahr, und wir werden Sie mit Doktor Whitfield anreden müssen.“
    „Ein Jahr“, murmelte Anna. „Manchmal kommt es mir vor wie eine Ewigkeit.“
    „Ungeduldig, Anna? Das ist doch sonst nicht Ihre Art.“
    Doch, das war es. „Meine Eltern sind nicht gerade begeistert.“
    „Nein? Aber Ihre Mutter erzählt überall, dass Sie seit drei Jahren zu den Besten Ihres Studien J ahrgangs gehören.“
    „Wirklich?“ fragte Anna überrascht. Bislang hatte ihre Mutter eher ihre Frisur gelobt als ihre Noten. „Ich glaube, Sie hofft noch immer, dass der richtige Mann mich Operationssäle und Bettpfannen vergessen lässt.“
    Noch während sie das sagte, drehte Herbert sie im Tanz, und unvermittelt sah sie direkt in Daniel MacGregors Augen. Sie spürte, wie sich in ihr etwas anspannte. Die Nerven? Unsinn. Sie fühlte, wie sie fröstelte. Angst? Welch absurder Gedanke.
    Obwohl er noch immer mit Cathleen tanzte, starrte er Anna an. Und zwar auf eine Weise, die jede Frau zum Erröten gebracht hätte. Annas Herz schlug plötzlich wie wild, aber ihr Blick blieb kühl. Er lächelte, als würde er eine Herausforderung annehmen.
    Anna entging nicht, wie er unauffällig zu einem Mann am Rande der Tanzfläche hinüberschaute und fast unmerklich nickte. Sekunden später fand Cathleen sich in den Armen des anderen wieder. Gegen ihren Willen bewunderte Anna Daniel dafür, wie geschickt er seinen nächsten Schritt eingeleitet hatte. Sie war gespannt, was er wohl als Nächstes tun würde.
    Routiniert wand er sich zwischen den Tänzern hindurch. Er hatte Anna bemerkt, kaum dass sie die Tanzfläche betreten hatte. Er hatte sie bemerkt, beobachtet und überlegt. Sie hatte seinen Blick kühl erwidert und ihn schon dadurch fasziniert. Sie war Anfang zwanzig und kleiner und zarter als Cathleen. Ihr Haar war dunkel und wirkte so weich und warm wie ein edler Pelz. Die Augen passten dazu. Das rosafarbene Kleid brachte ihre makellose Haut zur Geltung. Sie sah aus wie eine Frau, die sich perfekt in die Arme eines Mannes schmiegen würde.
    Mit der Zuversicht, die ihn nie verließ, tippte er Herbert auf die Schulter. „Sie gestatten?“
    Herbert hatte Anna kaum losgelassen, da hielt Daniel sie schon in den Armen und setzte mit ihr den Tanz fort. „Das war sehr geschickt, Mr. MacGregor“, stellte sie ein wenig atemlos fest.
    Dass sie seinen
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