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Fynia - wo die Schafe sterben gehen (Fantasy-Roman) (German Edition)

Fynia - wo die Schafe sterben gehen (Fantasy-Roman) (German Edition)

Titel: Fynia - wo die Schafe sterben gehen (Fantasy-Roman) (German Edition)
Autoren: Anna Fricke
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ihren Kopf in meiner Brust. Ich sah Jasper entschuldigend an, doch er lächelte nur. Ich lächelte dankbar zurück und strich Fynia sanft über den Rücken. Glück durchströmte mich, aber ich wusste nicht genau warum.
    Als Fynia sich von mir gelöst hatte, bedeutete sie uns Platz zu nehmen und zu zugreifen.
    „Ich glaube… du musst uns das mal genauer erklären.“, begann ich, als ich mir ein Brötchen
    mit Marmelade bestrich.
    „Ja, also…“, setzte Fynia an, brach dann jedoch ab und schien ihre Gedanken ordnen zu wollen.
    „Hm… Ich habe mit Zweiundsiebzig Pläne gemacht und so. Sie war die einzige, mit der ich darüber sprechen konnte. Also über meine Vision.“ Sie machte eine Pause, in der wir ihr bestätigten, dass wir ihr folgen konnten.
    „Wir hatten so viele Theorien… und alle haben sich als falsch herausgestellt.“
    Sie lächelte fast schon liebevoll und schüttelte kaum merklich den Kopf.
    „Allan hat meine Vision nicht verändert. Sie ist richtig, genauso wie sie sein soll.“
    Sie sah uns an und das erste Mal sah ich in ihr Stolz und Zufriedenheit, wenn sie von ihrer Vision sprach.
    „Mama hat nicht meinen zukünftigen Mann gesehen, sondern den Menschen, der mein Leben verändern wird. Und genau das hat Allan getan. Seine Mutter hatte übrigens auch eine Vision von mir…“ Sie brach ab und sprang auf. Nur wenige Sekunden vergingen, da war sie weggelaufen und mit einer Zeichnung und ihrem Laptop wieder gekommen.
    Ich starrte die Zeichnung ungläubig an. Darauf war Fynia zu sehen, wie sie, im gestrigen Regen, vor der Kulisse des Sendemasts stand. Sie wirkte erschöpft und verbittert.
    „Das hat seine leibliche Mutter gemalt. Als ich das gesehen habe, dachte ich, dass das nicht wahr sein könnte. Aber ich glaube gestern… naja…“ Sie sah uns fragend an. Ich nickte bestätigend und sah aus den Augenwinkeln, dass Jasper es mir gleich tat. 
    „Naja, seine Mutter hatte wohl gesehen, wie er starb… oder was auch immer da gestern passiert ist. Sie hat es vorausgesehen, aber erst durch seine Handlungen, dies zu verhindern, ist es Wirklichkeit geworden. Paradox, oder?“ Sie sah uns erwartungsvoll an.
    „Schon…“, murmelte ich, noch immer damit beschäftigt begreifen zu wollen, was genau mich in dieses Haus, zu dieser kleinen Person geführt hatte. Schicksal? Dasselbe Paradoxon, das auch Allan ergriffen hatte? War am Ende Fynia in allen unseren Visionen aufgetaucht? Hatte sie so eine große Bedeutung in dieser Welt?
    „Hättest du mir beistehen können, wenn ich es dir von Anfang an erklärt hätte?“, fragte Fynia dann und blickte zu ihrem Freund. Ich sah Zweifel und Hoffnung in ihren fragenden Augen.
    „Ich weiß es nicht, vielleicht. Auf jeden Fall wäre ich nicht so ausgeflippt…“, räumte Jasper ein, als wäre es ein Schuldgeständnis.
    „Aber… es wird schon seinen Sinn haben, dass alles so gelaufen ist.“, meinte Fynia dann und Lächelte ein strahlendes Lächeln, das mich einfach anstecken musste.
    „Dann wäre das ja geklärt.“ sagte Jasper und druckste etwas herum. Ich sah ihm an, dass er gerne von gestern erzählen wollte, von dem, was geschehen war, nachdem Allan fort war, doch er fand nicht die richtigen Worte. Ich beschloss ihm zu helfen.
    „Wir dachten für eine ganze Weile, dass du sterben würdest.“
    „Ja, das dachte ich auch.“, flüsterte Fynia und schien plötzlich in einer anderen Welt zu sein. Wie fühlte man sich bloß, wenn man starb? Wenn auch nicht ganz, so hatte Fynia zumindest einen Pfad betreten, der für Jasper und mich geheim geblieben war.
    „Ich fühlte mich so schwach, völlig kraftlos. Ich habe glaube ich, meine ganze Energie für Allan und Zweiundsiebzig gegeben.“ Sie sah uns an, fragend, herausfordernd, mit der Bitte ihre Theorie zu bestätigen. Doch das konnten wir nicht.
    „Jasper hat dich gerettet.“ Sowohl Fynia als auch Jasper sahen mich an.
    „Er ist zu dir gelaufen und dann… ja ich kann es eigentlich nicht beschreiben. Wir vermuten, dass er ein Heiler ist.“, versuchte ich mehr schlecht als recht zu erklären. Um meine Unwissenheit zu veranschaulichen, zog ich die Schultern so hoch es ging und zeigte meine leeren Handflächen.
    „Ein Heiler…?“ Fynias Blick wechselte zu Jasper, neugierig.
    „Naja,“ setzte ich an „ich habe Jasper auf dem Weg zu dir getroffen und… das Gesetz gebrochen. Ich habe ihm von dir erzählt, von den Gaben und ich habe ihm meine gezeigt.“  
    Ich zuckte mit den Schultern und hoffte,
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