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Furchtlos

Furchtlos

Titel: Furchtlos
Autoren: Jack Campbell
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unglaublich jung erscheinen, wodurch er sich sogar noch älter fühlte. »Solange die Schäden vom letzten Gefecht beseitigt werden, bleibt der Zugang versiegelt. Sie haben die letzte Erschütterung gespürt, nicht wahr? Wir mussten einige Brennstoffzellen abstoßen, bevor sie explodieren konnten. Aber bald werden wir wieder einsatzbereit sein. Wir sind doch noch nicht geschlagen, oder? Das kann nicht sein.«
    »Ich muss zum Shuttlehangar«, wiederholte Geary langsam.
    Die junge Frau blinzelte. »Zum Shuttlehangar … Begeben Sie sich zwei Decks tiefer und dann geradeaus. Der Weg dort sollte frei sein. Es ist gut, Sie zu sehen, Sir.« Bei diesem letzten Satz versagte ihre Stimme.
    Es ist gut, mich zu sehen?, wunderte sich Geary. Eine aus Wut geborene Hitze lieferte sich einen heftigen Kampf mit der eisigen Kälte in seinem Inneren. Wieso ? Doch er nickte nur und antwortete nüchtern: »Danke.«
    Zwei Decks tiefer bewegte sich Geary wieder durch die Menge, die sich vor ihm teilte und hinter ihm die Reihen schloss. So sehr er sich auch bemühte, niemanden anzusehen, nahm er doch immer wieder aus dem Augenwinkel schmerzhaft verzogene Gesichter wahr, die von einem krankhaften Optimismus erfasst wurden, sobald sie Geary bemerkten.
    Admiral Bloch wartete am Zugang zum Shuttlehangar, sein Stabschef und eine kleine Gruppe anderer Offiziere an seiner Seite. Bloch gab Geary ein Zeichen und zog ihn zu sich, um unter vier Augen mit ihm zu reden. Im Gegensatz zu den anderen wirkte Bloch über das jüngste Gefecht nicht so verzweifelt, sondern vielmehr betäubt, als könne er noch immer nicht so ganz verstehen, was sich abgespielt hatte.
    »Die Syndik-Führer haben sich zu Verhandlungen bereit erklärt und bestehen darauf, dass ich und alle anderen Flaggoffiziere persönlich daran teilnehmen. Wir befinden uns nicht in der Position, eine Weigerung auszusprechen.« Die Stimme des Admirals klang verhalten und wirkte ganz anders als jener volltönende Enthusiasmus, an den Geary sich gewöhnt hatte. Selbst seine Augen waren matt. »Damit sind Sie während unserer Abwesenheit der ranghöchste Offizier an Bord, Captain.«
    Geary legte die Stirn in Falten. Bis zu diesem Moment war ihm diese Tatsache gar nicht bewusst gewesen, aber tatsächlich hatte sich bis heute nichts daran geändert, dass er ein Captain war, auch wenn die Beförderung sehr lange zurücklag. Mit diesem Dienstgrad war jedoch auch Verantwortung verbunden. »Ich kann nicht …«
    »Doch«, unterbrach ihn Admiral Bloch und atmete tief durch. »Bitte, Captain. Die Flotte braucht Sie.«
»Sir, bei allem Respekt .«
»Captain Geary, ich könnte es Ihnen nicht verdenken, wenn Sie sich fragen, ob es für Sie nicht besser gewesen wäre, hätten wir Sie nicht gefunden. Ich dachte . Viele Leute dachten, dass das ein Vorbote des Glücks war. >Black Jack< Geary kehrt von den Toten zurück, um die Flotte der Allianz auf dem Weg zu ihrem größten Sieg zu begleiten.« Einen Moment lang schloss Bloch die Augen. »Jetzt muss ich das Kommando über die Flotte jemandem übergeben, dem ich vertrauen kann.«
Geary verzog den Mund und wollte Bloch anschreien, um dem Admiral klarzumachen, dass der Mann, dem er seine Flotte anvertrauen wollte, nicht der Mann war, der jetzt vor ihm stand. Dass diese Person nie existiert hatte. Aber Blochs Augen waren nicht nur matt, sondern tot, wie Geary nun sehen konnte. Schließlich nickte er bedächtig. »Aye, aye, Sir.«
»Wir sitzen in der Falle. Diese Flotte ist die letzte Hoffnung der Allianz. Aber das ist Ihnen natürlich klar. Wenn etwas geschieht, dann … geben Sie Ihr Bestes. Versprechen Sie es mir.«
Wieder musste Geary gegen den Wunsch ankämpfen, lautstark zu widersprechen. Doch es würde zu schwer für ihn sein, dieses innere Eis zu brechen, und ein starrsinniges Pflichtgefühl beharrte darauf, dass er sich Admiral Blochs Bitte nicht verweigern konnte. »Das verspreche ich.«
»Die Dauntless … Hören Sie, Captain …«, Bloch beugte sich vor und redete noch leiser weiter. »Die Dauntless hat den Schlüssel an Bord. Verstehen Sie? Fragen Sie Captain Desjani. Sie weiß es, und sie kann es erklären. Dieses Schiff muss heimkehren. Irgendwie, egal wie. Der Hypernet-Schlüssel muss zurück zur Allianz gelangen. Wenn wir das schaffen, dann gibt es noch eine Chance und wir werden die Schiffe und die Menschen nicht völlig umsonst verloren haben. Versprechen Sie es mir, Captain Geary.«
Geary starrte ihn verständnislos an, der inständige Tonfall in
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