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Furchtlos

Furchtlos

Titel: Furchtlos
Autoren: Jack Campbell
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Aufgabe hatte. Nach ein paar Minuten regten sich die Gewohnheiten des langjährigen Dienstes und ließen ihn aktiv werden. Geary studierte das Kommunikationspad gleich neben dem Schreibtisch, weil er Gewissheit haben wollte, dass er die richtigen Tasten betätigte. »Brücke, hier ist Captain Geary. Stellvertretender Befehlshaber der Flotte. Geben Sie mir bitte Bescheid, wenn das Flottenshuttle das Syndik-Flaggschiff erreicht hat.«
»Aye, aye, Sir.« Der Unteroffizier auf dem Schirm nickte eifrig, sein Blick war von Ehrfurcht erfüllt, als er Geary sah. »Geschätzte Ankunftszeit ab jetzt in fünfzehn Minuten.«
»Danke.« Hastig schaltete Geary den Schirm ab, da ihn die offensichtliche Heldenverehrung des Mannes nervös machte. Er versuchte, sich wieder in diesen betäubten Zustand zu versetzen, doch sein Pflichtgefühl wollte ihm einfach keine Ruhe lassen. Anstatt weiter dagegen anzukämpfen, widmete er sich den übrigen Kontrollen. Das Gefechtssystem des Flaggschiffs wollte ihn zuerst nicht den aktuellen Status der Flotte wissen lassen, doch von irgendwoher empfing es die Information, dass Geary jetzt der stellvertretende Befehlshaber war, und fast zähneknirschend gewährte es ihm schließlich doch den Zugriff. Geary las die Liste der Schiffe langsam und methodisch durch, und schließlich begann sich unter dem Gefühl innerlich völlig abgestorben zu sein, Schmerz zu regen. So viele Schiffe hatten sie verloren, so viele verbliebene Schiffe waren stark beschädigt. Kein Wunder, dass sich Admiral Bloch zu Verhandlungen mit den Syndiks bereit erklärt hatte.
»Captain Geary. Unser Shuttle hat das Syndik-Flaggschiff erreicht.«
»Danke.« Geary wollte sich nicht vorstellen, wie Admiral Bloch durch das feindliche Schiff getrieben wurde, um den siegreichen Gegner anzuflehen oder einen Bluff zu versuchen, damit er ihm wenigstens ein paar Zugeständnisse abringen konnte. Geary hatte sich nicht darum gekümmert wie die Syndiks mit ihren eigenen Leuten, geschweige denn mit anderen Leuten, umgingen, aber man konnte mit ihnen reden.
»Ca-Captain Geary, hier ist der Ko-Kommunikationsoffizier.«
Geary schaute auf den Bildschirm. Der Mann schien noch aufgewühlter als jeder andere, den er bislang zu Gesicht bekommen hatte. Viel, viel aufgewühlter. »Was gibt es?«
»Eine . eine Nachricht . vom Syndik-Flaggschiff, Captain. S-sie wurde an alle Schiffe gesendet.«
»Stellen Sie sie zu mir durch.« Das Gesicht des Offiziers verschwand vom Schirm, dann sah Geary Admiral Bloch und die anderen Senioroffiziere der Allianz, die vor einem Schott standen, das sich auf dem Syndik-Flaggschiff befinden musste. Die Kamera fuhr zurück, sodass ein Shuttlehangar ebenso erkennbar wurde wie ein Syndik-Vertreter in maßgeschneiderter Uniform mit glänzenden Rangabzeichen und der unverkennbaren Arroganz eines Chief Executive Officer.
»Allianz-Flotte, Ihr Admiral kam zu uns, um die Bedingungen Ihrer Kapitulation >auszuhandeln<«, sprach der CEO in die Kamera und machte eine Geste.
Gearys Mund war mit einem Mal trocken, als ein Syndik-Spezialtrupp vor die Gruppe trat - einer für jeden Allianz-Offizier - und aus nächster Nähe das Feuer auf Admiral Bloch und die anderen eröffnete. Bloch und seine Leute versuchten noch, ihre Habtachtstellung zu wahren, doch als das Blut ihre Uniformen zu tränken begann, konnten sie sich nicht länger auf den Beinen halten. Augenblicke später lagen alle Allianz-Offiziere regungslos und offensichtlich tot auf dem Boden.
Der Syndik-CEO deutete mit einer nachlässigen Geste auf die Leichen. »Es gibt mit Ihren vormaligen Anführern nichts zu verhandeln. Wer sonst noch versuchen will, mit uns zu >verhandeln<, den erwartet das gleiche Schicksal wie diese Dummköpfe. Diejenigen Allianz-Schiffe und -Offiziere, die sich bedingungslos ergeben, werden wir angemessen behandeln. Wir liegen nicht mit denjenigen im Streit, die von fehlgeleiteten Anführern wie jenen dort zum Kampf gegen uns gezwungen wurden.« Trotz des Schocks fragte sich Geary, ob dem Syndik-CEO eigentlich klar war, wie verlogen sich diese Aussage anhörte. »Aber wer versucht, mit uns zu >verhandeln<, der wird sterben, wenngleich vielleicht nicht so schnell wie Ihr Admiral. Sie haben eine Stunde Zeit, um Ihre Schiffe an uns zu übergeben. Danach werden wir jeden Widerstand zerschlagen.«
Geary starrte auf den Monitor, als das Bild verschwand und der Kommunikationsoffizier wieder auftauchte, der Geary mit verzweifelter Miene anschaute. Er wusste, dass die
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