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fuer Liebende

fuer Liebende

Titel: fuer Liebende
Autoren: Mela Wolff
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hübsches Paar Schuhe kaufen.«
    »Ich darf das Geld behalten?«
    »Aber natürlich, mein Vögelchen. So lauten die Spielregeln.«
    »Ruhe!«, donnerte der Auktionator. »Sklavenwächter, sprich nicht mit der Ware!«
    Der Transvestit spitzte die Lippen und blies ein Küsschen in Hannahs Richtung. Schnell drehte sie sich wieder um.
    »Nur zweihundertfünfzig für eine echte Dreilochstute, die von ihrem Herrn zur Benutzung freigegeben ist? Er möchte natürlich zuschauen, aber wer will das nicht?«, rief der Auktionator.
    Der Mann an der Tür war verschwunden. Hannah suchte ihn vergeblich im Publikum. Er hatte offenbar genug. Sie fühlte einen leisen Stich des Bedauerns. Einen Moment lang hatte sie geglaubt … gehofft, dass vielleicht ein gewisser Bestatter … Nein. Blödsinn. Was sollte Mike denn hier wollen?
    »Dreihundert!«
    Der Vampir.
    Hannah sah, wie Lady Abraxa verärgert die Stirn runzelte. Dann zuckte die Lady mit den Achseln und wandte sich ihrer Begleitung zu.
    »Dreihundert sind geboten, wer bietet mehr?«
    Erwartungsvolles Schweigen. Hannahs Augen flehten Jean an. Jetzt! Jetzt war der Zeitpunkt gekommen. Dreihundert Euro waren eine Menge Geld. Das müsste sie ihm doch wert sein, oder? Sie würde ihm das Geld auch wiedergeben, das wusste er doch bestimmt.
    »Dreihundert zum Ersten!«
    Jean lehnte sich über den Tresen und sprach mit der Barfrau.
    »Dreihundert zum Zweiten!«
    Die Barfrau schenkte ihm ein Glas Sekt ein.
    »Dreihundert zum Dritten!«
    Jean trank.
    »Objekt Nummer sieben versteigert an den vierten Herrn links in der zweiten Reihe.«
    Hannah schüttelte den Kopf. Nein. Nein, das war doch nicht möglich! Jean hatte es doch
versprochen
. Sie hatte ihm vertraut.
    »Auf geht’s, mein Vögelchen. Dein neuer Herr wartet schon ungeduldig.«
    Der Transvestit hatte Hannah wieder am Arm gepackt und dirigierte sie die Stufen hinunter. Er schob sie durch die Menge hin zu dem bleichen Mann, der sie mit schwarzen Augen begehrlich musterte.
    »Bitte sehr, der Herr«, sagte der Transvestit und übergab die zitternde Hannah in die kalten Hände des Mannes. Aus der Nähe betrachtet, sah er noch magerer und bleicher aus. Unter seinen Augen lagen tiefe Schatten, und er hatte einen starren Blick, der Hannah an den Vampir aus dem alten Stummfilm »Nosferatu« erinnerte.
    »Mmmh, frisches Blut«, knurrte er. »Komm her.«
    Ein paar Umstehende lachten.
    Hannah war zu schockiert, um sich zu wehren, als er sie zur Seite in eine Nische zog. Ein rotes Sofa stand dort. Der Vampir schubste Hannah auf die weichen Polster und wollte gerade den Samtvorhang vor der Nische zuziehen, als Jean sich hereindrängte.
    »Ich darf zusehen, das ist ein Teil der Vereinbarung gewesen«, erklärte er liebenswürdig.
    Hannahs Erstarrung löste sich.
    »Aber Jean, warum hast Du mich nicht ersteigert? Ich dachte, wir spielen Sultan und Sklavin, und Du wärst es, der …«
    »Ich bin Dein Herr, und Du tust, was ich Dir sage. Glaub mir, es wird Dir Spaß machen. Unser guter Vladimir hat schon so manches Mädchen zur Ekstase gesaugt.«
    Der Vampir kicherte.
    »Außerdem bleibe ich hier und passe auf, dass er mir noch was übrig lässt.«
    Der Vampir näherte sich Hannah.
    »Nein«, sagte sie. »Nein. Ich will nicht! Das nicht!«
    Jean seufzte. »Ungehorsam wird hart bestraft, meine Liebe.«
    Er zog einen kleinen Ball aus seiner Anzugtasche. »Bis dahin werden wir Dich wohl knebeln müssen.«
    »Was? Nein!« Hannah schrie es beinahe. Sie konnte immer noch nicht glauben, was hier geschah. Dass Jean sie so hereingelegt hatte.
    Der Vampir riss ihre gefesselten Handgelenke hoch und Jean näherte sich mit dem Knebel. Hannah drehte den Kopf zur Seite, bäumte sich auf.
    »Ich mag es, wenn sie Angst haben«, kicherte der Vampir. »Das macht ihr Blut würzig!«
    »Jean«, flehte Hannah. »Bitte nicht!«
    Jean lächelte kalt und streckte die Hand aus.
    »Die Dame hat Nein gesagt«, ertönte plötzlich eine tiefe Stimme von der Tür her. »Die Regeln besagen, dass die Sklavin das Recht hat, unerwünschte Handlungen jederzeit zu stoppen. Dies ist keine Veranstaltung für Menschen, die ihren persönlichen Mangel an Dritten ausleben wollen.«
    Es war der Mann mit der schwarzen Halbmaske! Hannah entfuhr ein leises Schluchzen der Erleichterung. Doch es war noch nicht vorbei.
    Jean hob eine Augenbraue und zog die Hand mit dem Knebel zurück.
    »Das generelle ›Dienstverhältnis‹ wird dadurch aber nicht beendet«, zischte der Vampir wütend.
    »Außer, ein
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