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Für Leichen zahlt man bar

Für Leichen zahlt man bar

Titel: Für Leichen zahlt man bar
Autoren: Carter Brown
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unerwartet hier im Hotel aufkreuzte ?«
    »Nein.« Sie blinzelte rasch ein
paarmal hintereinander. »Ich war froh, daß ich jemand gefunden hatte .«
    »Wem in New York war bekannt,
was du mit Cook vorhattest ?« fragte ich scharf. »Dir
natürlich. Mir, weil ich den Auftrag ausgeschlagen hatte. Und Cook, weil du ihn
am Vorabend angerufen hattest. Du hattest Sloan nicht gerufen — er war von
selber zu dir gekommen. Ich hatte ihn nicht zu dir schicken können, denn du
hast weder deine Adresse noch deine Telefonnummer in meinem Büro hinterlassen.
Folglich hatte Cook selber nicht dichtgehalten. Das bedeutete, daß an der Sache
mit Sloan irgend etwas faul war .«
    »Weiter !« forderte sie tonlos.
    »Ich sehe den Hergang so: Du
bist an jenem Nachmittag ins Palms Hotel gegangen und hast dich mit Cook in
seinem Zimmer unterhalten. Vielleicht hast du ihm erzählt, du hättest dir alles
noch einmal in Ruhe überlegt und du wärst gar nicht mehr so darauf aus, ihn
umbringen zu lassen. Ich hätte es sowieso abgelehnt, deinen Auftrag
auszuführen. Weshalb aber, wolltest du von Cook wissen, hätte er Sloan zu dir
geschickt?
    Das war ein guter Schachzug,
denn nun bekam es Cook noch mehr mit der Angst zu tun. Er hatte dir gesagt, daß
er Augie Falk um Hilfe gebeten hatte. Sloan mußte
also einer von Falks Leuten sein. Was für eine krumme Tour hatte sich Augie da ausgedacht ?«
    Ich zündete mir bedächtig eine
Zigarette an. »Was danach im einzelnen geschah, weiß ich nicht. Es endete damit, daß du Cook umbrachtest. Von seinem
Hotel aus liefst du geradewegs zu Madame Choy und
sagtest ihr, daß du nur damit gedroht hättest, Cook umbringen zu lassen, um ihn
einzuschüchtern, daß aber jetzt Sloan, einer von Falks Leuten, den Auftrag
allen Ernstens übernommen hätte. Cook habe offenbar
vor, für Augie bei Madame Choy zu spionieren. Du gabst ihr den Rat, sofort etwas zu unternehmen. Das tat sie
auch: Sie schickte Lucas Blair los !«
    »Und wie ging’s dann weiter, du
kluger Junge ?«
    »Ich glaube nicht, daß Lucas
sehr viel Sinn für Humor hatte«, meinte ich, »aber als er im Palms Hotel
eintraf und feststellen mußte, daß Cook schon tot war, wird selbst er sich den
Bauch vor Lachen gehalten haben. Das war das vollendete Alibi für den echten
Mörder. Wer würde Blair, dem Killer von Beruf, abnehmen, daß nicht er den Mord
begangen hatte?
    Madame Choy trug dir auf, Sloan nicht aus den Augen zu verlieren. Du solltest versuchen,
dadurch mehr über Augie Falks Pläne zu erfahren. Das
Verhör, das Falk so unsanft mit dir anstellte, nahmst du für Madame Choy und im Dienste der guten Sache auf dich. Dafür lohnte
es sich schon, einige Schmerzen auszuhalten. Cook war tot. Du hattest ihn
umgebracht und damit denVerrat gerächt, den du an
deinem eigenen Vater begangen hattest. Alles war also in bester Ordnung .«
    »Kannst du das beweisen, Danny ?« fragte sie halblaut.
    »Es wäre sicher sehr
schwierig«, gab ich ehrlich zu.
    »Hast du schon mit der Polizei
darüber gesprochen ?«
    »Ich habe überhaupt noch nicht
darüber gesprochen .«
    »Dann laß doch die ganze
Geschichte ruhen !« Sie beugte sich mit einem
verheißungsvollen Lächeln zu mir herüber. »Ich gebe offen zu, daß ich mich
einer politischen Idee verschrieben habe, Danny, aber das bedeutet nicht, daß
ich wie eine Einsiedlerin leben muß. Ich kann sogar leidenschaftlich sein — und
heißblütig... wenn du willst .«
    »Hör auf !« stieß ich hervor. »Das ist ja widerlich !«
    Ihre Lippen zuckten ein wenig,
und sie sah mich überrascht an. »Willst du nicht mit mir schlafen? Ich dachte,
das wünschtest du dir. Schade — wir hätten miteinander ins Geschäft kommen
können...«
    »Die alte Choy hat dich gut erzogen !« fauchte ich. »Was ich
unternehme oder unterlasse, spielt übrigens keine Rolle mehr, denn Mr. Memory
persönlich packt jetzt bei der Polizei aus .«
    »Mr. Memory?« Sie runzelte die
Stirn.
    »Bruce Tremaine .
Das lebende Aktenarchiv. Der Mann mit dem unfehlbaren Gedächtnis. Im Augenblick
ist er noch bei dem Heroin-Schmuggel. Er kennt alle Einzelheiten, alle
abgeschlossenen Geschäfte, alle Agenten. Früher oder später wird er deinen
Namen nennen. Alles, was über dich bekannt ist, hat er fein säuberlich in
seinem Gedächtnis aufgespeichert. Wenn dein Freund von der Polizei davon
erfährt, wird er sich einiges zusammenreimen können. Tremaine wird sich auch an alle deine Besprechungen mit Madame Choy erinnern, und daß du ihr geraten hast, Cook
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