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Fuer immer vielleicht

Fuer immer vielleicht

Titel: Fuer immer vielleicht
Autoren: Cecelia Ahern
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das noch nicht aufgefallen, weil du noch nie in so einer Situation warst wie ich jetzt. Du hattest immer jemanden. Du hattest mich. Ich hatte dich. Aber jetzt hast du Bethany, und ich hab niemanden.
    Ich komm mir vor wie das fünfte Rad am Wagen. Wie einer von denen, die wir früher immer abblitzen ließen. Jetzt weiß ich, wie das ist, wenn man immer nur die kalte Schulter gezeigt kriegt. Wahrscheinlich machst du’s nicht mal absichtlich, wir haben damals auch nie drüber nachgedacht. Es war ja auch nicht so, dass wir keine anderen Freunde wollten , wir haben nur nie welche gebraucht. Leider sieht es ganz danach aus, als würdest du mich auch nicht mehr brauchen. Ich will mich ja auch gar nicht über Bethany beschweren oder so, aber ich vermisse dich schrecklich. Und … na ja, ich fühl mich einsam.
    Wenn du mich mal wieder versetzt hast, hocke ich am Ende mit Mum und Dad daheim vor dem Fernseher. Das ist super deprimierend. Dabei sollte das doch unser großer Fun-und-Freiheit-Sommer werden! Was ist denn los? Kannst du nicht mit zwei Leuten gleichzeitig befreundet sein?
    Ich weiß, du hast einen ganz besonderen Menschen gefunden und ihr habt jetzt eine ganz besondere »Beziehung« oder wie man das nennt – jedenfalls etwas, das wir beide nie zusammen haben werden. Aber wir haben doch auch eine Beziehung, wir sind schließlich beste Freunde! Oder ist damit einfach Schluss, wenn man so mit jemandem zusammen ist wie du mit Bethany? Vielleicht ist es ja so, vielleicht verstehe ich’s einfach nur nicht, weil ich noch nie so eine »besondere« Beziehung hatte. Eigentlich hab ich’s damit auch nicht eilig. Mir hat es nämlich ganz gut gefallen, wie es war.
    Wahrscheinlich stolperst du in ein paar Jahren irgendwo über meinen Namen und sagst: »Rosie? Also den Namen hab ich ’ne Ewigkeit nicht mehr gehört. Wir waren irgendwann mal beste Freunde. Was aus der wohl geworden ist? An die hab ich ja seit Jahren nicht mehr gedacht.« Dann hörst du dich an wie meine Mum und mein Dad, wenn sie Freunde zum Essen einladen und sich über die guten alten Zeiten unterhalten. Bei richtig wichtigen Ereignissen in ihrem Leben kommen Leute vor, von denen ich noch nie was gehört habe. Wo sind die jetzt? Wieso redet meine Mum mit der Frau, die ihre Brautjungfer war, heute kein Wort mehr? Oder Dad – wieso weiß der nicht mal, wo sein bester Freund vom College inzwischen wohnt ? Immerhin hat er volle fünf Jahre lang mit ihm zusammen studiert!
    Aber egal – worum es mir geht (ich weiß, ich weiß, ich komm ja gleich zur Sache): Ich möchte nicht zu diesen Leuten gehören, die du einfach vergisst, zu den Leuten, die irgendwann mal ach so wichtig und ach so wundervoll waren und an die du dich ein paar Jahre später bestenfalls noch vage erinnerst. Ich möchte, dass wir für immer beste Freunde bleiben, Alex.
    Ich freue mich, dass du glücklich bist, aber ich fühl mich so abgehängt. Vielleicht ist unsere Zeit einfach vorbei. Vielleicht ist jetzt Bethany an der Reihe. Und wenn das der Fall ist, werde ich diesen Brief lieber nicht abschicken. Und wenn ich ihn nicht abschicke, warum schreibe ich ihn dann überhaupt? Okay, ich höre lieber auf und zerreiße das ganze Gedankendurcheinander.
    Deine Freundin
    Rosie

    Von: Alex
    An: Rosie
    Betreff: Butterblume!!!
    Hey, Butterblume, alles okay? (So hab ich dich ewig nicht mehr genannt!) Lang nix gehört und gesehen. Ich schreib dir eine Mail, denn wenn ich bei dir vorbeikomme, bist du entweder grade im Bad oder ausgeflogen! Soll ich das persönlich nehmen??! Aber zum Glück kenn ich dich ja – wenn du sauer wärst, würdest du garantiert was sagen!
    Na ja – wenn der Sommer vorbei ist, sehen wir uns sowieso wieder jeden Tag. Wahrscheinlich haben wir dann die Nase bald voll von uns. Nur noch ein Jahr Schule! Das ist doch irre! Nächstes Jahr um diese Zeit studiere ich Medizin, und du bist irgend so eine supertolle Hotelmanagerin oder so was! Bei der Arbeit ging es in letzter Zeit drunter und drüber. Dad hat mich sozusagen befördert, deshalb darf ich jetzt auch mehr machen als Ablage und Kopieren (Telefonzentrale spielen zum Beispiel). Aber das Geld kann ich brauchen, und ich bin jeden Tag mit Bethany zusammen.
    Was macht dein Job als Tellerwäscher im »Goldenen Drachen«? Unglaublich, dass du das lieber machst als den Babysitter-Job. Da hättest du die ganze Nacht Fernsehen glotzen können, statt Chop Suey aus dem Wok zu kratzen. Jedenfalls, mail mir oder ruf an oder so was.

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