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Fuer immer vielleicht

Fuer immer vielleicht

Titel: Fuer immer vielleicht
Autoren: Cecelia Ahern
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hab gehört, dass Alex sich von Bethany getrennt hat.
    Rosie: Ruby, es ist echt ein Wunder, dass diese Ehe so lange gehalten hat.
    Ruby: Wie ist das für dich?
    Rosie: Es tut mir Leid für ihn. Und ich freu mich auch für ihn.
    Ruby: Mir kannst du doch die Wahrheit sagen. Wie fühlst du dich wirklich?
    *
    Von: Katie
    An: Rosie
    Betreff: Oh, Mum
    Oh, Mum.
    Oh, du liebe Mum.
    Mir ist was absolut Groteskes passiert.
    Ich hab mich in meinem ganzen Leben noch nie so gefühlt … so sonderbar .
    Entschuldige, wenn ich mich anhöre wie eine Zwölfjährige, aber genauso fühle ich mich momentan. Gestern war die seltsamste Nacht meines Lebens. Ich hab mich mit Toby getroffen, und wir wollten bei Raúl in der Altstadt essen gehen. Das ist ein ziemlich langer Spaziergang, über steile Kopfsteinpflasterstraßen, vorbei an von Kopf bis Fuß schwarz gekleideten Frauen, die auf Holzstühlen vor ihren Häusern sitzen und die abendliche Wärme und Ruhe genießen.
    Das Restaurant hat nur ein paar Tische, und da wir die einzigen Touristen waren, hab ich mich beinahe wie ein Eindringling gefühlt. Aber sie waren so freundlich zu uns, eine total herzliche Atmosphäre. Leider komme ich bei meinem Job nicht oft in diese Gegend.
    Der Manager von Tobys Hotel hatte das Restaurant vorgeschlagen, und es war echt ein guter Tipp. Es liegt ganz oben auf einem Hügel, auf der einen Seite hat man einen Blick über die Insel, auf der anderen übers Meer. Die Luft war warm, die Sterne funkelten, in einer Ecke spielte ein Mann Geige. Es war wie im Film, nur noch viel besser, weil es sich wirklich anfühlte und mir tatsächlich passierte.
    Als wir mit dem Essen fertig waren, haben wir noch stundenlang geredet und erzählt, und um zwei Uhr morgens hat man uns schließlich freundlich aufgefordert zu gehen. Ich glaube, ich hab noch nie im Leben so viel gelacht. Wir redeten und redeten, haben Erinnerungen ausgetauscht und uns von unserem jetzigen Leben erzählt, während wir gemütlich am Strand entlangschlenderten. Selbst die Luft fühlte sich an wie verzaubert.
    Mum, ich weis nicht, ob es der Wein war oder die Wärme, das Essen oder einfach bloß die Hormone, aber letzte Nacht müssen irgendwelche ungewöhnlichen Kräfte am Werk gewesen sein. Toby hat nur ganz leicht meinen Arm berührt, und ich hab gespürt, wie mich von oben bis unten dieses Prickeln durchströmt. Jetzt bin ich fast zweiunddreißig, und so was hab ich noch nie erlebt. Und dann dieses Schweigen. Diese echt seltsame Stille. Wir haben einander angestarrt, als würden wir uns zum ersten Mal sehen. Es war, als wäre die Welt zum Stillstand gekommen. Eine seltsame magische Stille.
    Dann hat er mich geküsst. Toby hat mich geküsst, jawohl. Und es war der beste Kuss, den ich in meinen ganzen dreißig Jahren erlebt habe. Und als unsere Lippen sich wieder trennten, hab ich ganz langsam die Augen geöffnet und gesehen, wie er mich anstarrt, total intensiv. Er sah aus, als wollte er etwas sagen. Und in guter alter Toby-Manier kam heraus: »Ich wette, du hattest Peperoni im Essen.«
    Wie peinlich .
    Sofort hab ich meine Zähne befühlt. Aber er hat meine Hände ganz sanft von meinem Mund weggezogen und gesagt: »Nein, diesmal konnte ich es schmecken.«
    Meine Knie waren butterweich. Es fühlte sich so seltsam an, dass es Toby war, den ich da küsste, aber andererseits kam es mir vollkommen natürlich vor, und ich glaube, das war grade das Seltsame, wenn du weist, was ich meine.
    Heute haben wir den ganzen Tag zusammen verbracht, und mein Magen schlägt Purzelbäume, wenn ich daran denke, dass ich ihn heute Abend wieder sehe. Jetzt weis ich endlich, was meine Freunde immer gemeint haben, wenn sie versuchten, mir dieses Gefühl zu beschreiben. Es ist so gut, dass man es nicht beschreiben kann. Dad hat mich dauernd aufgezogen, weil ich anscheinend den ganzen Tag mit einem idiotischen Grinsen auf dem Gesicht rumgelaufen bin.
    Toby hat mich gefragt, ob ich nicht nach Dublin zurückkommen mag, Mum! Natürlich nicht, um gleich mit ihm zusammenzuziehen, sondern nur, damit wir ein bisschen näher beieinander sind. Und weist du, was? Ich glaube, ich tu es. Warum auch nicht? Ich schlage alle Vorsicht in den Wind und springe ins kalte Wasser (gibt es sonst noch irgendwelche Redensarten?), und dann sehe ich einfach, wo ich lande. Denn wenn ich diesem Gefühl jetzt nicht nachgehe – wer weis, wo ich dann in zwanzig Jahren bin!
    Kommt dir das alles total verrückt vor? Die letzten vierundzwanzig Stunden waren
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