Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fuer immer vielleicht

Fuer immer vielleicht

Titel: Fuer immer vielleicht
Autoren: Cecelia Ahern
Vom Netzwerk:
echt der Hammer …

    Von: Rosie
    An: Katie
    Betreff: Ja!
    Das ist überhaupt nicht verrückt, Katie! Überhaupt nicht! Genieße das Gefühl, Liebes. Genieße jede Sekunde davon.

    Von: Katie
    An: Alex
    Betreff: Verliebt!
    Mum hatte Recht, Alex! Man kann sich tatsächlich in seinen besten Freund verlieben! Ist das nicht die Härte! Ich hab schon alles gepackt und mache mich demnächst auf den Weg nach Dublin, das Herz voller Liebe und Hoffnung, den Kopf voller Träume. Mum hat mir erzählt, dass sie so ein Schweigen vor langer Zeit auch schon mal erlebt hat. Sie hat mir ja schon immer erzählt, wenn ich diese Stille mit jemandem fühle, dann weis ich, es ist »der Eine«. Ich hab schon gedacht, sie hat es erfunden, aber nichts da! Die magische Stille existiert wirklich!

    Sie haben eine Message von: ALEX
    Alex: Phil, sie hat die Stille auch gespürt.
    Phil: Wer, was, wo, wann?
    Alex: Rosie. Sie hat die Stille auch gefühlt, damals.
    Phil: Oh, die berüchtigte Stille sucht uns wieder heim. Du hast sie jetzt seit mehreren Jahren nicht mehr erwähnt.
    Alex: Ich wusste, dass ich es mir nicht eingebildet habe, Phil!
    Phil: Na gut, warum redest du dann mit mir ? Raus aus dem Internet, du Idiot, schnapp dir das Telefon.
    Oder einen Stift.
    Alex hat sich ausgeloggt.

    Meine liebe Rosie,
    ohne dein Wissen bin ich dieses Risiko schon einmal vor vielen, vielen Jahren eingegangen. Du hast den Brief nie erhalten, und ich bin froh darüber, denn seither haben sich meine Gefühle stark verändert. Sie sind mit jedem Tag intensiver geworden.
    Ich komme direkt zur Sache, denn wenn ich jetzt nicht sage, was ich zu sagen habe, dann werde ich es nie tun, fürchte ich. Und ich will es endlich loswerden.
    Ich liebe dich heute mehr denn je, und morgen werde ich dich noch mehr lieben. Ich brauche dich mehr denn je, ich will dich mehr denn je. Ich bin fünfzig und komme mir vor wie ein verliebter Teenager, wenn ich dich jetzt bitte, mir eine Chance zu geben. Meinst du, du könntest mich auch lieben?
    Rosie Dunne, ich liebe dich von ganzem Herzen, ich habe dich immer geliebt, schon als ich sieben war und dich wegen dem Nikolaus angelogen habe, als ich zehn war und dich nicht zu meinem Geburtstag eingeladen habe, als ich achtzehn war und wegziehen musste, sogar als ich geheiratet habe, als du geheiratet hast, bei den Taufen, bei den Geburtstagen und wenn wir uns gestritten haben. Ich hab dich immer geliebt. Mach mich zum glücklichsten Mann der Welt und lass uns zusammen sein.
    Bitte antworte mir.
    Mit all meiner Liebe,
    Alex

Epilog
    Rosie las den Brief zum ungefähr millionsten Mal, faltete ihn sorgfältig wieder zusammen und steckte ihn zurück in den Umschlag. Ihre Augen schweiften über die enorme Sammlung von Briefen, Karten, E-Mail-Ausdrucken, Chat-Ausdrucken, Faxen und gekritzelten Zettelchen. Hunderte davon übersäten den Boden, und alle erzählten sie ihre eigene Geschichte von Freude oder Traurigkeit. Jeder Brief repräsentierte eine Phase ihres Lebens.
    Rosie hatte sie alle aufbewahrt.
    So saß sie auf dem Schaffell vor dem Kamin ihres Schlafzimmers in Connemara und nahm die vor ihr ausgebreiteten Worte in sich auf. Ihr ganzes Leben in Schriftform. Sie hatte alles noch einmal gelesen, und dabei war die Nacht vergangen. Jetzt tat ihr der Rücken weh, und ihre Augen brannten.
    In den letzten Stunden waren die Menschen, die sie liebte und die nun zum Teil aus ihrem Leben verschwunden waren, noch einmal lebendig geworden, ihre Gefühle und Gedanken so real wie damals. Freunde und Kollegen, Schulkameraden, Liebhaber und Familienangehörige. In dieser Nacht hatte Rosie alles noch einmal durchlebt.
    Ohne dass sie es bemerkt hatte, war die Sonne aufgegangen, die Möwen tanzten am Himmel und kreischten aufgeregt, während die aufgewühlten Meereswogen mit ihrem Essen spielten. Wellen schlugen gegen die Felsen, als wollten sie das Land erobern. Wie Rauchringe hingen graue Wolken vor dem Fenster.
    Die Klingel am Empfangstresen schrillte. Rosie warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. Viertel nach sechs.
    Ein früher Gast.
    Langsam zog sie sich am Bettpfosten hoch und reckte die schmerzhaft verkrampften Glieder, bis sie wieder aufrecht stehen konnte.
    Wieder die Klingel.
    Ihre Knie knackten.
    »Autsch. Ich komme!«, rief sie, bemüht, nicht ärgerlich zu klingen.
    Dass sie sich die ganze Nacht um die Ohren geschlagen und die Briefe gelesen hatte, war ihre eigene Schuld. Heute gab es eine Menge zu erledigen, sie konnte es sich nicht leisten,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher