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Fuer immer vielleicht

Fuer immer vielleicht

Titel: Fuer immer vielleicht
Autoren: Cecelia Ahern
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meint, ich soll mir keine Gedanken machen, weil die anderen eh alle nur neidisch auf mich sind. Ich glaube, wir haben seit Monaten nicht mehr so gelacht.
    Ich darf nicht rauchen, und der Arzt sagt, ich muss mehr Gemüse essen. Jetzt bin ich bald selbst Mutter, und trotzdem reden alle mit mir, als wäre ich ein Kind. Mir ist grade klar geworden, dass ich das Baby nicht zurückgeben kann, wenn es anfängt zu schreien.
    Alles, alles Liebe,
    deine Rosie
    *
    Lieber Mr.Alex Stewart,
    hiermit möchte ich dich zur Taufe meiner wunderschönen Tochter Katie einladen, denn du sollst ihr Pate sein. Die Taufe ist am achtundzwanzigsten. Kauf dir einen Anzug und versuch, zur Abwechslung mal präsentabel auszusehen, du bist schließlich der Pate.
    Liebe Grüße,
    Rosie
    *
    Von: Alex
    An: Rosie
    Betreff: Taufe
    War echt toll, dich zu sehen! Du siehst großartig aus, und du bist ÜBERHAUPT NICHT dick! Die kleine Katie macht zwar nicht viele Worte, aber ich bin hin und weg von ihr. Ich musste mich echt zurückhalten, sonst hätte ich sie eingepackt und mit nach Boston genommen.
    Na ja, das war gelogen. In Wirklichkeit wär ich viel lieber in Dublin geblieben. Ich bin gern hier in Boston, und das Medizinstudium ist wirklich toll. Aber Boston ist einfach nicht mein Zuhause. Zuhause ist Dublin. Bei dir. Ich vermisse meine beste Freundin.
    Ich hab hier ein paar echt nette Leute kennen gelernt, aber mit denen bin ich halt nicht aufgewachsen. Ich hab mit ihnen nicht im Garten Räuber und Gendarm gespielt. Deshalb sind es irgendwie keine richtigen Freunde. Ich hab sie nie vors Schienbein getreten, ich hab nie zusammen mit ihnen dem Weihnachtsmann aufgelauert, ich hab nie mit ihnen an einem Ast gehangen und so getan, als wären wir Affen, ich hab nie mit ihnen Hotel gespielt und auch nicht zugesehen, wie man ihnen den Magen auspumpt. Ziemlich schwer, solche Erfahrungen zu toppen.
    Aber ich seh schon, dass ich ersetzbar bin – jetzt ist Katie der Mittelpunkt deiner Welt. Wofür ich übrigens größtes Verständnis habe. Ich fand sie sogar süß, als sie mir auf meinen (neuen und sehr teuren) Anzug gekotzt hat. Und das will was heißen. Manchmal finde ich es komisch, dass sie dir so ähnlich sieht. Sie hat deine blitzblauen Augen (ich sehe schon Schwierigkeiten auf sie zukommen!), deine schwarzen Haare und dazu noch diese süße kleine Knopfnase. Nur ihr Hintern ist ein bisschen kleiner … War ein WITZ!
    Ich weis, dass du momentan viel um die Ohren hast, aber wenn du mal eine Pause brauchst, kannst du jederzeit rüberkommen und dich hier erholen. Einfach Bescheid sagen, die Einladung gilt immer. Ich weis, bei dir sieht’s finanziell nicht so doll aus, wir könnten gern mit dem Flug aushelfen oder so. Mum und Dad würden sich auch freuen. Sie haben überall Fotos von der Taufe aufgehängt.
    Außerdem möchte ich dir gern jemanden vorstellen. Sie ist in meinem Semester und heißt Sally Gruber. Ihr würdet euch bestimmt gut verstehen. Sie kommt aus Boston. Wenn du da bist, musst du sie unbedingt kennen lernen.
    Das College ist viel anstrengender, als ich gedacht habe. Ich muss unglaublich viel lernen und lesen und habe kaum Freizeit. Erst muss ich vier Jahre hier in Harvard büffeln und danach noch fünf bis sieben Jahre als Assistenzarzt arbeiten. Bis ich meinen Facharzt habe (auf welchem Gebiet, weis ich noch nicht), bin ich wahrscheinlich hundert. Mehr gibt’s von mir nicht zu berichten. Ich steh um sechs Uhr früh auf und fang gleich an zu lernen. Geh an die Uni, komm wieder heim und lerne weiter. Jeden Tag. Da bleibt nicht viel zu erzählen. Echt hart. Aber wem sag ich das? Garantiert ist mein Leben immer noch leichter als deins. Jetzt muss ich ein bisschen schlafen, sonst kipp ich um. Träumt süß, ihr beiden.
    Alex

    Merkzettel für mich selbst:
Katie nach dem Essen nicht auf den Knien reiten lassen.
Nicht neben dem Fußballplatz stillen.
Beim Windelwechseln nicht einatmen. Oder besser: So oft wie möglich Mum und Dad und eventuell auch Freiwillige von der Straße zum Windelwechseln anheuern.
Bei Spaziergängen mit dem Kinderwagen die Schule meiden, weil Ms. Rüsselnase Mundgeruch Casey glotzt wie blöd.
Keine Gespräche mit alten Schulfreunden anfangen, die ihr ganzes Leben noch vor sich haben. Absolute Frustgefahr!
Nicht heulen, wenn Katie heult.

    Bonjour Stephanie!
    Wie geht es meiner schönen Schwester? Bestimmt sitzt du im Café, mit Baskenmütze und Ringelshirt, schlürfst einen Café au lait und stinkst nach Knoblauch.
    Danke
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