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Fuer immer und alle Zeit

Titel: Fuer immer und alle Zeit
Autoren: Jude Deveraux
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Sie wollte wissen, welche Aktien und Firmen gut liefen. Schließlich erstand sie ein stattliches Grundstück in Camwell in Connecticut und zog in das kleine Haus ein, das sich darauf befand.
    Doch an diesem Punkt nahm die Geschichte eine Wendung. Weißt du, der Spiegel hat nämlich seine Tücken. Wenn er dir die Zukunft zeigt, dann zeigt er dir, was geschehen kann und geschehen wird. Aber er sagt dir nicht, ob etwas gut oder schlecht ist. Um das zu erkennen, muss man sehr weit in die Zukunft blicken. Doch das wusste Beatrice nicht, denn bislang hatte sie den Spiegel ja nur benutzt, um an Geld zu kommen.
    Inzwischen war sie sechsundzwanzig und sehr, sehr reich. Aber sie war noch immer Jungfrau. Doch weil sie nie sehr weit in die Zukunft geblickt hatte, wusste sie nicht, dass ihre Jungfräulichkeit eine Voraussetzung war, um aus dem Spiegel lesen zu können.
    Ihre Schwester Heather hatte das gewusst. Ich habe dir ja erzählt, dass Heather die schlauere der beiden war, nicht wahr?
    Eines Tages verfolgte Beatrice wieder einmal die Börse im Spiegel, doch dann schweifte ihr Blick aus dem Fenster und sie sah, dass der Frühling in höchster Blüte stand. >Ob es wohl je einen Mann in meinem Leben geben wird?<, flüsterte sie traurig. Sofort verschwand die Börse, und Stattdessen sah sie sich selbst unter einem blühenden Birnbaum im Liebesspiel mit einem gut aussehenden jungen Mann. Zu dieser Zeit hatte Beatrice ihre Geldgier schon weitgehend befriedigt, weshalb sie den jungen Mann recht verlockend fand. Sie machte sich noch am selben Tag auf die Suche nach dem wunderbaren Birnbaum, den sie im Spiegel gesehen hatte. Als sie ihn gefunden hatte, setzte sie sich darunter und wartete dort tagelang von früh bis spät.
    In jenen Tagen sah sie nicht in den Spiegel. Das war ein großer Fehler, denn hätte sie es getan, dann hätte sie gesehen, was ihr ersehntes Stelldichein noch alles mit sich bringen würde.
    Am Morgen des vierten Tages tauchte der gut aussehende junge Mann endlich auf. Er reiste per Anhalter quer durch Amerika, wie es junge Männer manchmal tun. Doch an diesem Morgen hatte er nicht viel Glück gehabt, niemand hatte ihn mitnehmen wollen. Hungrig, durstig und schlecht gelaunt bog er um eine Ecke. Da fiel sein Blick auf eine unscheinbare junge Frau, die mit einem vollen Picknickkorb unter einem blühenden Birnbaum saß. Prima, dachte er, setzte sich zu ihr und aß erst einmal nach Herzenslust, bevor er sie liebte.
    Doch mit Beatrice geschah etwas sehr Seltsames. Während sich der junge Mann mit ihr beschäftigte - was sie sich schon so lange gewünscht hatte konnte sie es kaum erwarten, zu ihrem Spiegel zurückzukehren und Geld zu verdienen. Außerdem ging ihr durch den Kopf, dass dieses ganze Getue um die körperliche Liebe doch recht übertrieben sei, und sie schwor sich, es ein für alle Mal bleiben zu lassen. Sobald der junge Mann von ihr abließ, sprang sie auf und rannte zu ihrem geliebten Spiegel.
    Aber da sie keine Jungfrau mehr war, konnte sie nichts mehr darin sehen.
    Arme Beatrice! Endlich hatte sie etwas, den Spiegel nämlich, lieben gelernt, und nun ließ er sie im Stich! Sie tobte so heftig, dass der Spiegel beinahe vom Tisch gefallen wäre.
    Beatrice wurde krank und lag wochenlang danieder. Was sollte sie bloß tun? Natürlich hatte sie mehr Geld, als sie je würde ausgeben können, aber sie merkte, dass es ihr eigentlich um Macht ging und nicht so sehr um Geld. Immer wieder dachte sie darüber nach, wie sie die Macht, die sie besessen hatte, zurückerlangen könnte. Schließlich fiel ihr ein, dass sie ja noch immer den Spiegel hatte. Ich kann zwar nicht mehr daraus lesen, dachte sie, aber vielleicht kann es ja eine andere.
    Nun fand Beatrice heraus, dass man mit Geld alles kaufen kann. Es bereitete ihr nicht die geringste Mühe, Leute zu finden, die junge, unberührte Mädchen für sie entführten. Beatrice setzte eine nach der anderen vor den Spiegel, und wenn das Mädchen, nichts sah, schaffte sie es sich vom Hals. Nach all dem, was die Mädchen gesehen hatten, konnte sie sie schließlich nicht mehr zu ihren Eltern zurückschicken.
    Nach über einem Jahr fand Beatrice endlich ein kleines Mädchen, das Bilder im Spiegel sah. Beatrice behielt dieses Mädchen ziemlich lange. Aber die Bilder waren sehr unscharf, das Kind konnte nicht halb so viel sehen wie sie selbst hatte sehen können. >Wer kann besser sehen als du?<, fragte sie das verschreckte kleine Ding. Das Mädchen aber dachte, wenn sie sich
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