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Für immer, Deine Celia: Roman (German Edition)

Für immer, Deine Celia: Roman (German Edition)

Titel: Für immer, Deine Celia: Roman (German Edition)
Autoren: Alicia Clifford
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(ebenfalls sein Fehler). Zu allem Übel erkannte er, dass Bet bereits den Wurstbrötchenvorrat erheblich dezimiert hatte. »Wir müssen kleinere Portionen ausgeben. Wo, zum Teufel, sind Bud und Guy? Sie wissen doch, dass sie jetzt Dienst am Buffet haben.«
    »Soll ich Spud zu Hilfe holen?«, fragte Evie und deutete auf ihren Cousin, der in einem der Sessel hing, die eigentlich den Gästen vorbehalten waren, den Hund seiner Großmutter mit Erdnüssen bewarf und damit eine Riesensauerei auf dem Teppich veranstaltete.
    Robert starrte sie angesichts dieser dämlichen Frage nur wütend an. Spud hatte am Vorabend aus purer Unachtsamkeit eine wertvolle Karaffe zerschmettert. Roberts Ansicht nach konnte er froh sein, zum Parkdienst eingeteilt worden zu sein. Aber das auch nur, weil sie wirklich völlig ausgelastet waren. »Ich muss Miranda ans Buffet stellen.« Plötzlich hätte er am liebsten losgeheult. Der Druck war einfach zu groß, und zu allem Übel konnte er sich nicht einmal einen Drink genehmigen. In einer Woche sollte er pensioniert werden, und während er gebetsmühlenhaft betonte, wie sehr er sich auf den Ruhestand freue, graute ihm insgeheim davor. Er fühlte sich wie vor sieben Jahren, als man ihm den Abschied aus dem Militärdienst nahegelegt hatte, nur verabschiedete er sich diesmal endgültig und für immer aus dem Arbeitsleben. Er war zweiundsechzig Jahre alt, litt unter hohem Blutdruck, und nachdem sein Vater einem Schlaganfall erlegen war, bestanden alle darauf, dass er seinem Gesundheitszustand Rechnung trug. Außerdem hatte er zahlreiche Pflichten als Familienoberhaupt. Schließlich, und das stellte alles andere in den Schatten, waren da die unausgesprochenen, aber schwerwiegenden Unstimmigkeiten, die sich zwischen ihm und Miranda aufgetan hatten. Er blinzelte unwillkürlich. Was war nur in seine geliebte Tochter gefahren ?
    Dann beherrschte er sich. »Von jetzt an werden nur leere Gläser nachgefüllt«, schnarrte er Evie wie auf dem Kasernenhof an. »Und treib gefälligst mehr Karaffen auf. Wasser muss überall griffbereit sein!«
    Bud blieb stehen, um in der dunklen Gasse unweit des Hauses zwei Zigaretten anzuzünden. Sie reichte eine an Guy weiter, so wie sie es schon als Teenager getan hatte, wenn sich die beiden genüsslich über die Gebote der Eltern hinweggesetzt hatten. Das vom Haus her zu ihnen dringende Lachen erschien in der Nacht geradezu unanständig laut. Sie passierten das von Evie handgeschriebene Schild »Parkplatz«. Ein dicker Pfeil wies auf eine Wiese, wo mittlerweile die Autos wie Kraut und Rüben durcheinanderstanden. Es erschien nahezu unmöglich, dass je wieder ein Wagen aus diesem Chaos herausfinden würde.
    »Rauchen ist eine abscheuliche Angewohnheit«, bemerkte ihr junger Cousin, Theo, der hinter ihnen hertrottete, nachdem er sich erfolgreich vor dem Garderobendienst gedrückt hatte. Mit vierzehn Jahren imitierte er die strengen, konservativen Ansichten seines Vaters Charles. »Außerdem hast du eigentlich jetzt am Buffet Dienst«, erinnerte er Bud.
    »Wir rauchen nicht «, entgegnete Bud. »Außerdem legen wir keinen Wert auf deine Belehrungen. Im Übrigen werden es die Leute schon schaffen, sich selbst mit Sandwiches und Würstchen im Schlafrock zu versorgen.« Und noch ärgerlicher fügte sie hinzu: »Wer hat dich eigentlich gebeten mitzukommen?«
    Für die Gesellschaft ihres anderen Cousins Guy allerdings war sie dankbar. Ihrer Freundschaft hatte selbst der massive Spott ihres Vaters nichts anhaben können. Nach Whoopees Meinung war Guy von jeher ein langweiliger Streber gewesen. Nur hatte Guy mittlerweile Erfolg, was Whoopee nur noch mehr ärgerte.
    Ein Vater wie Whoopee war anstrengend. Er hatte eine lange Reihe von wenig einträglichen und stets unerfreulich endenden Jobs innegehabt. Seine jüngste Tätigkeit als Immobilienmakler (die er hasste) hing wieder einmal an einem seidenen Faden, was ausnahmsweise äußeren Umständen geschuldet war. »Wer braucht schon Sicherheit?«, war einer seiner Lieblingssprüche. Dabei arbeitete seine Frau Sarah seit vielen Jahren als Sekretärin für dasselbe Versicherungsunternehmen und trug den größten Teil zum Lebensunterhalt der Familie bei. Ihr Sohn Spud, der sich für einen Dichter hielt, arbeitete als Lagerist im Supermarkt, um sich auf seine Kunst konzentrieren zu können. Er wurde für seine Geradlinigkeit gelobt, wohingegen Bud nur Whoopees verächtlichen Spott erntete, weil sie sich eine solide Karriere als Public
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