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Für einen Kuss von Frisco

Für einen Kuss von Frisco

Titel: Für einen Kuss von Frisco
Autoren: Suzanne Brockmann
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durch diese Hintertür.“ Er deutete auf seine Skizze. „Außer Bobby, der am Infrarotgerät bleibt, und Harvard, der die Abhöranlage überwacht.“
    „Wie öde“, protestierte Bobby.
    „Einer muss es machen“, antwortete Joe.
    „Aber wieso ausgerechnet ich? Ich meine, genauso gut könnte doch ein Blinder mit Krückstock …“
    Schlagartig wurde es still im Van. Keiner sah Frisco oder seine Krücken an, keiner rührte sich.
    Bobby begriff, was ihm da rausgerutscht war, und er fluchte leise. „Mann, Frisco, das war nicht so gemeint … Ich hab nicht nachgedacht.“
    „Wie üblich“, ergänzte Wes.
    Frisco musterte die peinlich berührten Mienen seiner Kameraden. „Es macht Sinn, wenn ich mit Bobby tausche, findet ihr nicht?“, fragte er ruhig.
    Joe Catalanotto sah als Erster auf. „Das ist eigentlich kein schwieriger Einsatz. Wir dachten …“ Er warf Blue einen Seitenblick zu.
    Und schlagartig begriff Frisco. „Ihr dachtet, ihr könntet mich noch ein letztes Mal Soldat spielen lassen, ja? Ihr dachtet, ihr könntet gleichzeitig Babysitter für mich spielen, weil jemand, der nicht rennen und ohne Krücken kaum laufen kann, niemanden groß in Gefahr bringt?“
    Die Männer schwiegen betreten. Sie respektierten ihn zu sehr, um ihm zu widersprechen. Aber die Antwort stand ihnen ins Gesicht geschrieben.
    „Allein schon, dass ich dabei bin, stellt ein Risiko für euch dar.“
    „Damit werden wir problemlos fertig und …“
    „Aber wenn ich nicht mitkomme, ist die Gefahr, dass wir zu früh bemerkt werden oder ich euch im Weg bin, deutlich geringer.“
    „Mach dir keine Gedanken. Das wird ein Kinderspiel!“
    „Nein, so geht das nicht.“ Er erhob sich. „Bob, wenn es losgeht, tauschen wir die Plätze.“
    „Frisco, ich wollte doch nicht …“ Bobs Stimme klang gequält.
    „Warte, bis ich bei dir bin. Das Infrarotgerät darf keine Sekunde unbeobachtet bleiben.“
    Lucky trat einen Schritt auf ihn zu. „Hey, wir wissen alle, wie wichtig es dir ist, da reinzugehen und …“
    „Wir sind ein Team, und jeder übernimmt die Aufgabe, für die er am besten geeignet ist“, unterbrach Frisco ihn. „Natürlich würde ich Mia und Natasha am liebsten selbst da rausholen, aber ich kann nun mal nicht über den Dachboden einsteigen. Und ich kann mich genau genommen auch nicht durch die Hintertür schleichen. Also bleibe ich am Infrarot. Blue, du hast das Kommando, sobald ihr im Haus seid. Alles klar? Dann mal los.“
    Einer nach dem anderen verließen die Männer den Van und verschwanden in der Dunkelheit.
    Frisco wandte sich an Joe Cat. „Bringt Mia und Tasha nicht nach unten, bevor ihr grünes Licht bekommt.“
    Cat nickte: „Wir warten auf dein Signal.“
    Frisco schwang sich schwerfällig aus dem Wagen und wandte sich den Büschen zu, in denen Bobby sich mit seinem Infrarotscanner versteckt hatte. Aber Joe Cat hielt ihn zurück.
    „Nur einem ganzen Kerl ist das Wohlergehen und die Sicherheit anderer wichtiger als sein Stolz“, sagte er. „Das weißt du, oder?“
    „Aber klar doch, ich bin ein richtiger Held“, gab Frisco zurück. „Ich verkrieche mich im Gestrüpp, während ihr Jungs euer Leben riskiert, um meine Nichte und meine Freundin zu retten.“
    „Wir wissen beide, dass deine Entscheidung eben genauso schwer wie heldenhaft war“, gab Cat zurück, „und ich bin mir nicht sicher, ob ich ähnlich vernünftig reagieren könnte, wenn meine Ronnie da in dem Haus festgehalten würde.“
    „Doch, du könntest das“, erwiderte Frisco leise. „Wenn du wüsstest, dass deine Teilnahme an der Rettungsaktion nicht nur das Leben deiner Männer, sondern auch Ronnies Leben gefährden würde.“ Er schüttelte den Kopf. „Ich hatte keine Wahl, und du hättest dich auch nicht anders entschieden.“
    Cat nickte. „Vielleicht. Das hoffe ich jedenfalls.“
    „Ich verlass mich auf euch. Ich weiß, dass ihr alles tun werdet, um Mia und Natasha heil da rauszuholen.“
    „Die Typen da drin werden uns nicht kommen hören. Wenn wir das richtig durchziehen, besteht so gut wie kein Risiko.“
    Und das hieß, dass er nicht im Weg sein durfte. So sehr Frisco diesen Gedanken auch hassen mochte – so war es nun mal.
    „Hey, du hast es doch selbst gesagt: Wir sind ein Team, und jeder übernimmt die Aufgabe, für die er am besten geeignet ist. Als Teamführer muss man die Stärken und Schwächen aller Teammitglieder kennen und nutzen“, sagte Cat, als könne er Friscos Gedanken lesen. Frisco nickte und wollte
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