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Für einen Kuss von Frisco

Für einen Kuss von Frisco

Titel: Für einen Kuss von Frisco
Autoren: Suzanne Brockmann
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sich abwenden, aber Cat legte ihm die Hand auf den Arm. „Du kannst immer noch ein Teil des Teams sein, Lieutenant. Wir brauchen dich. Wir brauchen deine besonderen Stärken. Uns fehlt es an allen Ecken und Enden an zuverlässigen Ausbildern, und es kommen viel zu viele junge Rekruten nach, um sie wirklich umfassend unterrichten zu können. Du könntest den Jungs so viel beibringen! Du könntest dir sogar aussuchen, was du unterrichten möchtest.“
    Frisco schwieg. Ausbilden. Unterrichten. Wer etwas kann, tut es; wer nichts kann, unterrichtet. Doch halt, was hatte Mia noch gleich gesagt? Wer ausbildet, gestaltet die Zukunft.
    „Und was deine Schwäche angeht …“, fuhr Joe Cat fort. „Erinnerst du dich noch an den letzten Tag der Höllenwoche? Ich weiß, du warst nicht in meinem Team, aber vermutlich hast du davon gehört. Ich hatte nur noch fünf Stunden zu überstehen, und dann passierte es: Stressfraktur im Bein. Reden wir nicht über die Schmerzen – sie waren höllisch. Aber ich wollte nicht aufgeben! Nicht, nachdem ich es so weit geschafft hatte. Aber einer der Ausbilder, ein Mistkerl namens Captain Blood, wollte, dass ich aussteige. Er wollte mich ins Krankenhaus schaffen lassen.“
    Frisco nickte. „Ja, ich habe davon gehört.“
    „Aber dann hat Blue dem Captain erklärt, dass mit mir alles in Ordnung sei und ich es schaffen würde. Um das zu beweisen, würde ich eine Meile am Strand entlanglaufen. Und weil der Captain gern Spielchen spielte, war er einverstanden.“
    Cat schüttelte den Kopf. „Ich konnte nicht mal zwei Schritte gehen, geschweige denn laufen. Aber Blue und die anderen Jungs hoben mich hoch und trugen mich im Dauerlauf eine Meile am Strand entlang.“
    Frisco kannte die Geschichte. Weil sie so unglaublichen Zusammenhalt und solche Loyalität bewiesen hatten, hatte dieser abgebrühte Ausbilder die Höllenwoche für Cat, Blue und die anderen für beendet erklärt. Sie hatten es geschafft – viereinhalb Stunden vor dem offiziellen Ende. Das hatte es noch nie zuvor gegeben.
    Cat drückte seinen Arm. „Heute gibst du uns Gelegenheit, dich zu tragen. Aber glaub ja nicht, dass du dich nicht revanchieren kannst. Denn das kannst du. Wenn du deinen Teil dazu tust, diese Rekruten auszubilden, die uns eines Tages den Rücken freihalten sollen, dann trägst du damit uns. Dann tust du damit mehr für uns, als wir heute für dich.“
    Frisco schwieg. Was sollte er dazu sagen?
    „Denk wenigstens darüber nach“, bat Cat leise. „Tu mir den Gefallen.“
    „Das werde ich“, versprach Frisco. „Sobald ihr Mia und Tasha heil aus dem Haus gebracht habt.“
    „Du meinst: Sobald wir Mia und Tasha heil da rausgeholt haben. Wir sind ein Team.“
    Frisco lächelte. „Klar. Das war ein Versprecher.“
    Von seinem Versteck aus sah Frisco Licht hinter einem der oberen Fenster. Da dieses Fenster deutlich kleiner war als die anderen, musste dort das Badezimmer sein.
    Da oben waren Mia und Natasha – so nah und doch so verdammt weit weg.
    Auf seinem Infrarotscanner näherten sich orangerote Punkte dem Haus: die Männer der Alpha Squad. Zwei davon, das mussten Lucky und Cat sein, kletterten an der Außenwand hoch. Die anderen vier – Blue, Bobby, Wes und Cowboy – verharrten bewegungslos und warteten auf Friscos Signal.
    Im Haus tat sich nichts. Dwayne und seine Männer waren immer noch im Wohnzimmer, Mia und Tash im zweiten Stock.
    Mia und Tash.
    Beide hatten ihm bedingungslos ihre Liebe geschenkt. Schon merkwürdig, dass er die Liebe des Kindes hatte akzeptieren können, doch Mias …
    Noch immer konnte er es kaum fassen. Sie war das völlige Gegenteil von ihm, so fröhlich, zielstrebig und voller Lebenslust. Er dagegen war einfach nur verbittert, verzweifelt und verunsichert, haderte ständig mit seinem Schicksal.
    Er hatte ihr nicht gesagt, dass er sie liebte. Er hätte es tun können, doch stattdessen hatte er sie verletzt und zurückgewiesen. Und doch liebte sie ihn.
    Konnte es sein, dass sie irgendwie den verzweifelten und verängstigten Mann sah, der sich hinter dem Zorn und Schmerz seines verbalen Angriffs auf sie versteckte? Thomas hatte ihm erzählt, dass ihr das bei ihm gelungen war. Dass sie sein Leben verändert, sein Schicksal beeinflusst, seine Zukunft geprägt hatte.
    Wer ausbildet, gestaltet die Zukunft.
    Er sah sie vor sich, wie sie ihm das gesagt hatte, voller Überzeugung und mit dem Feuer der Leidenschaft in den Augen. Sie glaubte an das, was sie gesagt hatte. Sie glaubte
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