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Für einen Kuss von Frisco

Für einen Kuss von Frisco

Titel: Für einen Kuss von Frisco
Autoren: Suzanne Brockmann
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gegangen war. Ja, dass er nicht mehr dazugehörte, schnürte ihm fast die Luft ab. Ja, er war höllisch eifersüchtig. Dennoch war das, was er jetzt erlebte, immer noch besser als nichts. Besser, als endgültig alles hinzuschmeißen …
    „Hast du was zu essen da?“, fragte Wes und verschwand in der Küche.
    „Hey, Frisco, macht’s dir was aus, wenn ich mich in dein Bett haue?“, fragte Bobby und eilte durch den Flur nach hinten, ohne eine Antwort abzuwarten.
    „Und wer hat dich mit einem Baseballschläger bearbeitet?“, wandte Lucky sich an Thomas, der bisher still in einer Ecke gestanden hatte.
    Der Junge lehnte bleich an der Wand und sah so aus, als sollte er sich besser setzen, wenn nicht sogar hinlegen. „Dwayne“, antwortete er. „Und das war kein Baseballschläger, sondern der Lauf seiner Pistole.“
    „Vielleicht solltest du nach Hause gehen“, schlug Lucky vor, „und deine Wunden versorgen lassen.“
    Thomas warf ihm einen eisigen Blick zu. „Nichts da! Ich bleibe, bis die Kleine wieder zu Hause ist.“
    „Ich denke, die Alpha Squad …“
    „Ich gehe nicht weg.“
    „… kriegt die Sache auch allein …“
    „Der Junge bleibt“, mischte Frisco sich ein.
    Blue trat näher. „Du heißt Thomas, richtig?“, fragte er.
    „Thomas King.“
    Blue streckte dem Jungen die Hand entgegen. „Nett, dich kennenzulernen.“
    Thomas nahm die angebotene Hand und schüttelte sie. „Wenn du uns helfen willst, zeige ich dir am besten schon mal, wie diese Geräte bedient werden. Einverstanden?“
    Frisco setzte sich neben Joe Cat auf die rosa Couch, während Blue und Harvard Thomas einen Schnellkurs in Telefonüberwachung gaben. „Ich halte es nicht aus, einfach nur rumzusitzen und zu warten“, sagte er. „Ich brauche etwas zu tun.“
    Wes, der gerade aus der Küche zurückkam, hatte die Bemerkung gehört. „Warum brühst du dir nicht eine Tasse Tee und machst es dir mit deiner Lieblingsausgabe von ‚Sinn und Sinnlichkeit‘ auf deiner schönen rosa Couch bequem?“
    „Hey“, rief Harvard in dröhnendem Bass zu ihnen herüber. „Das habe ich gehört! Ich mag Jane Austen!“
    „Ich auch“, warf Cowboy ein.
    „Ach“, machte Lucky und tat erstaunt. „Seit wann kannst du denn lesen?“
    Alle schüttelten sich vor Lachen. Frisco stand auf und ging hinaus auf den Laubengang. Er wusste, dass Humor den Männern der Alpha Squad half, mit Stress und Anspannung fertigzuwerden. Aber ihm war einfach nicht nach Lachen zumute. Er wollte nur eins: Natasha zurückhaben.
    Wo war sie jetzt? Hatte sie Angst? Hatte Dwayne sie womöglich wieder geschlagen? Verdammt, wenn dieser Bastard es wagte, die Kleine auch nur anzufassen …
    Die Fliegengittertür hinter ihm quietschte in den Angeln, und er drehte sich um. Joe Cat war ihm nach draußen gefolgt.
    „Ich muss noch mal zu meiner Schwester“, beschloss Frisco kurzerhand. „Ich bin mir sicher, dass sie mir nicht die ganze Wahrheit gesagt hat. Da steckt noch mehr dahinter.“
    „Ich fahre dich hin“, bot Cat spontan an. „Ich sag nur schnell den anderen Bescheid.“
    Auf dem Weg zu Cats Auto warf Frisco einen letzten Blick auf Mias immer noch verschlossene Wohnung. Wo in aller Welt steckte sie nur?
    Mia trug Natasha über einen gepflegten Rasen zur Haustür einer großen Villa im spanischen Stil. Die Situation mutete sie grotesk an, denn es war heller Nachmittag, und sie befanden sich in einer wohlhabenden, gutbürgerlichen Wohngegend. Nur wenige Häuser weiter arbeitete ein Gärtner auf einem Nachbargrundstück. Sollte sie um Hilfe rufen? Oder versuchen zu fliehen?
    Vielleicht hätte sie es riskiert, wenn sie allein gewesen wäre. Doch mit Natasha auf dem Arm und angesichts der Tatsache, dass Dwayne seine Waffe unter dem Jackett versteckt auf sie gerichtet hielt, ging sie lieber kein Risiko ein. Obwohl es ihr eiskalt den Rücken hinunterlief, wenn sie daran dachte, dass sie den Ort, an den sie gebracht wurden, ebenso eindeutig identifizieren konnte wie ihren Entführer.
    „Hätten Sie nicht besser daran getan, uns die Augen zu verbinden?“, fragte sie Dwayne.
    „Und wie hätten Sie den Wagen mit verbundenen Augen lenken sollen? Außerdem sind Sie als meine Gäste hier. Ich muss Ihnen das Ganze doch nicht unangenehmer machen als unbedingt nötig.“
    „Schon eigenartig, wie Sie das Wort Gast definieren, Mr. Bell“, sagte Mia, als Dwayne die Tür hinter ihr schloss.
    Im Innern der Villa war es recht düster, weil die Jalousien alle heruntergelassen waren.
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