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Für einen Kuss von Frisco

Für einen Kuss von Frisco

Titel: Für einen Kuss von Frisco
Autoren: Suzanne Brockmann
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ein wenig albern aussehen. Sicherlich wusste sie das, aber sie lächelte trotzdem. Frisco hätte jede Wette darauf gegeben, dass diese Frau nahezu immer lächelte. Dennoch wirkte sie verunsichert, geradeso, als wüsste sie nicht, ob er es überhaupt verdiente, angelächelt zu werden. Sie fühlte sich nicht wohl in ihrer Haut. Ob das nun an seiner Verletzung lag oder an seiner Körpergröße, war ihm nicht klar. Aber eins stand fest: Sie traute ihm nicht.
    „Niedlich ist kaum das richtige Wort, um eine Eliteeinheit zu beschreiben.“
    „Eliteeinheit“, wiederholte sie. „Also etwas wie die Green Berets?“
    „So in etwa“, gab Frisco zurück. Die Green Berets – die Soldaten wurden wegen ihrer grünen Barette so genannt – waren die dienstälteste Spezialeinheit der US Army. „Nur schlauer, stärker und härter. SEALs sind Experten auf vielen Gebieten. Wir sind Scharfschützen, wir sind Sprengstoffexperten – auch unter Wasser – ‚und wir können jedes Flugzeug, jeden Panzer, jedes Schiff fahren und fliegen. Wir sind immer auf dem allerneuesten Stand der Militärtechnologie.“
    „Klingt ganz, als wären Sie Profi im Kriegführen. Ein Berufssoldat.“ Mias Lächeln erstarb und mit ihm auch die Wärme in ihren Augen.
    Frisco nickte. „Das ist richtig.“ So war das also: Sie mochte Soldaten nicht. Schon seltsam. Manche Frauen flogen regelrecht auf Soldaten. Andere wieder taten alles, um ihnen aus dem Weg zu gehen. Diese Mia Summerton gehörte ganz offensichtlich zur zweiten Kategorie.
    „Was tun Sie, wenn es gerade nirgendwo einen Krieg gibt? Zetteln Sie dann selbst einen an?“
    Die Provokation war beabsichtigt, und Frisco versteifte sich innerlich. Er hatte es nicht nötig, sich oder seinen früheren Beruf vor dieser jungen Frau zu verteidigen, mochte sie auch noch so hübsch sein. Er war schon vielen Frauen dieser Sorte begegnet. Heutzutage galt es als politisch korrekt, Pazifist zu sein, sich Abrüstung auf die Fahnen zu schreiben und nach einer Beschneidung des Militärhaushalts zu rufen. Und das alles, ohne zu wissen, wie es wirklich in der Welt aussah.
    An sich hatte Frisco nichts gegen Pazifisten. Er hielt Verhandlungen und Friedensgespräche für sehr wichtig und wirksam, aber er hielt sich an die alte Weisheit: Sprich leise und höflich, aber trage stets einen dicken Knüppel bei dir. Und die Navy SEALs waren der dickste und härteste Knüppel, den Amerika bereithalten konnte.
    Was das Thema Krieg anging: Die Vereinigten Staaten waren sehr wohl im Krieg. Sie führten einen scheinbar endlosen Kampf gegen den Terrorismus.
    „Verschonen Sie mich mit solchem Unsinn!“ Frisco drehte sich zu seiner Wohnungstür um.
    „Ach, Sie halten meine Meinung für Unsinn?“ Mia baute sich mit blitzenden Augen vor ihm auf.
    „Was ich jetzt dringend brauche, ist ein Drink“, erklärte er. „Würden Sie also bitte den Weg frei machen?“
    Mia verschränkte die Arme vor der Brust und rührte sich keinen Zentimeter von der Stelle. „Es tut mir leid. Ich gebe zu, was ich gesagt habe, mag vielleicht feindselig geklungen haben, aber ich glaube nicht, dass es Unsinn war.“
    Frisco sah ihr unverwandt in die Augen. „Ich bin jetzt nicht in der richtigen Stimmung, um mit Ihnen zu diskutieren. Möchten Sie auf einen Drink hereinkommen? Bitte sehr, Sie sind herzlich eingeladen. Ich finde sicher ein zweites Glas. Wollen Sie vielleicht auch die Nacht mit mir verbringen? Umso besser. Ich hatte schon ewig keine Frau mehr im Bett. Aber ich habe nicht die geringste Lust, hier draußen herumzustehen und mich mit Ihnen zu streiten.“
    Mia errötete, doch sie hielt seinem Blick stand. „Einschüchterung ist eine mächtige Waffe, nicht wahr? Nur leider funktioniert das bei mir nicht, Lieutenant.“
    Frisco ging langsam auf sie zu, bis sie mit dem Rücken an der Tür stand. „Und jetzt?“, fragte er. „Sind Sie jetzt eingeschüchtert?“
    Sie war es nicht, das sah er in ihrem Blick. Stattdessen war sie jetzt richtig wütend.
    „Typisch“, höhnte sie. „Wenn ein psychologischer Angriff nichts bringt, greift man halt zu körperlicher Gewalt.“ Sie lächelte ihn süß an. „Sie bluffen doch! Und was jetzt?“
    Frisco sah irritiert auf ihr schmales Gesicht hinunter. Er war mit seinem Latein am Ende, konnte das aber nicht zugeben. Sie hätte längst die Flucht ergreifen sollen. Aber das hatte sie nicht. Stattdessen stand sie einfach da und starrte ihn an, obwohl er so nahe an sie herangerückt war, dass sie sich fast
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