Fuer den Rest des Lebens

erledigen, und sie steckt das Telefon in die Tasche und schaut aus dem Fenster, was ist eigentlich so seltsam? Dass der Schnee sich hier aufhäuft, ohne dass man ihn fallen sieht, er wächst aus der Erde, nicht aus dem Himmel, das ist es, was seltsam ist, und sie geht langsam zum Zimmer zurück, durch den langen Flur mit den geschlossenen Türen auf beiden Seiten, wo sind die Kinder? Sind sie dort, in den verschlossenen Zimmern, in denen es so leise ist, sie sind so dressiert wie er, und trotzdem hat er einen Moment lang geweint, er hat die Hoffnung noch nicht verloren, dass jemand ihn hört, und sie wischt sich mit dem Ärmel über die Augen und macht die Tür auf. Die Ärztin ist schon da, sie hält eine dicke Mappe mit Unterlagen in der Hand und spricht mit Marina, die sie jetzt auffordert, zu ihnen zu kommen, aber sie schaut zur Zimmerecke hinüber, denn zu ihrem Erstaunen sieht sie Gideon auf dem kleinen Stuhl sitzen, den sie freigemacht hat, und neben ihm sitzt der Junge, beide halten sie das geschlossene Buch fest. Der Junge deutet auf die Katze und lässt einen seltsamen Ton hören, eine undeutliche Silbe, und dann hört sie Gideon sagen, stimmt, das ist eine Katze, das heißt, das ist Hase, ein Kater, der Hase heißt, das ist verwirrend, aber du wirst dich daran gewöhnen, und ihre Beine zittern, als sie sich ihnen nähert, es ist, als ginge sie über eine schmale Brücke, ein unvorsichtiger Schritt, und sie wird in den Fluss stürzen. Langsam, langsam wird sie gehen, und wenn sie bei ihnen ankommt, wird sie leise sagen, um den Jungen nicht zu erschrecken, meine Mutter ist gestorben, und Gideon wird sagen, ich weiß, und sie wird die Hand auf den geschorenen Kopf legen und sagen, wir werden ihn Chemdat nennen.