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Fuenf Maenner Fuer Mich

Fuenf Maenner Fuer Mich

Titel: Fuenf Maenner Fuer Mich
Autoren: Annette Meisl
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ficken, der beste Vater für unsere Kinder sein, unsere Sehnsüchte erkennen und erfüllen, das ist eine totale Überforderung, das kann eine einzelne Person gar nicht leisten!“
    Anna hört mir aufmerksam zu.
    „Das ist einer der Gründe für die Erfindung meines 5L-Projektes. Nach meiner persönlichen Katastrophe tat mir schon im Voraus jeder Mann leid, der irgendwann meinen Weg kreuzen würde. Denn ich hätte dem armen Kerl eine viel zu schwere Last aufgeladen. Tonnenweise Dinge, die er nicht hätte sein dürfen. Ich hätte ihm von Anfang an misstraut. Jede minimale Bewegung mit Argusaugen überwacht. Er hätte ein toller Liebhaber sein müssen, gut situiert, großzügig, tolerant, geduldig, liebevoll, verständnisvoll …“
    Anna stimmt mir zu: „Erzähl mir von deinen Liebhabern, wer ist das jetzt?“
    „Oh, da gibt es so viel zu erzählen. Aber das machen wir mal in Ruhe bei einem Gläschen Wein, Okay?“
    Anna füttert ihren kleinen blonden Buben mit Schokoladenkeksen und wischt ihm mit einem Feuchttuch den verschmierten Mund sauber, bevor er wieder losrennt.
    „Erzähl mir wenigstens, was aus deinem Mann Number One geworden ist.“ Sie bleibt stehen.
    „Wir sind noch zusammen.“ Die Geschichte muss präzise erzählt werden. „Er ist frei und ich bin frei. Der Sex spielt keine Rolle mehr. Tekim hatte zeitweise so viele Geliebte, dass mir ganz schwindlig wurde. Was ich schade finde: Er ist gegenüber seinen anderen Frauen noch immer nicht ehrlich. Aber mir wenigstens sagt er endlich die Wahrheit. Es macht mich glücklich, mit einem Mann wirklich alles zu teilen. Ohne gegenseitige Abhängigkeit. Er sagt, ich sei der wichtigste Mensch in seinem Leben. Für mich ist er es auch. Wir lieben uns und lassen uns gleichzeitig los. ‚Egal, was in unserem Leben passiert, wir müssen zusammenbleiben‘, sagt Tekim immer wieder. Er träumt davon, dass alle seine Frauen bei ihm bleiben und wir alle zusammenleben. Unter einem Dach. Die Kinder auch. Warum nicht? Meine Bedingungen kennt er: Ich muss immer meine Freiheit haben, ich mache, was ich will. Und ich habe auch andere Männer.“
    Anna setzt sich auf eine Parkbank und reicht mir einen Schokoladenkeks.
    „Huch!“, schnauft sie. „Das klingt ja fast zu schön, um wahr zu sein.“
    Ich beiße in den Keks. „Träume sind der erste Schritt zur Realität. Zu den wichtigsten Männern meines Projektes habe ich nach wie vor Kontakt. Birkensohle ist ja komplett in seine Neue verknallt, kam aber trotzdem mal vorbei für ‚eine kleine Monogamiepause zwischendurch‘, wie ich es nenne. Aber das zählt nicht. Wichtig ist, dass wir uns auf einer kameradschaftlichen Ebene begegnen. Wenn er irgendwann die Beziehung mit seiner neuen Flamme beenden sollte, was ich ihm nicht wünsche, wird er sicherlich wieder bei mir auftauchen. Und Buddha hat sowieso einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen und in meinem Leben. Auch er ist inzwischen monogam und bis über beide Ohren verliebt. Nein, er liebt. ‚Ich bin endlich angekommen‘, sagt er. Und in zwei Monaten fliege ich nach Nordamerika und besuche Winston, meinen Opernsänger. Eines weiß ich inzwischen ganz bestimmt: Mein Herz ist zu groß für die Monogamie.“
    Wir verabschieden uns mit Küsschen links und rechts. Ich habe heute Abend noch etwas Wichtiges vor: Ich werde zum ersten Mal vor Publikum singen.

Mein neu(nt)es Leben
    D as 5L-Projekt eignet sich, um nach einer Trennung den Weg in ein selbstbestimmtes Leben zu finden. Ich habe durch 5L vieles über Männer und Sex gelernt und vor allem über mich selbst.
    Zwischenmenschliche Beziehungen sind für mich nun viel leichter und klarer einzuordnen und meine Menschenkenntnis hat sich verbessert. Mein Selbstvertrauen ist von Grund auf erneuert und gefestigt. In Zukunft kann mich kein Mann mehr in den Grundfesten meines Selbstbewusstseins erschüttern.
    Ich habe Sex in vielen Varianten kennengelernt und habe aufgehört zu denken, dass der erstbeste Lover, der mich sexuell beeindruckt, der mir vorbestimmte Held ist. Stattdessen verfüge ich über Vergleichsmöglichkeiten. Ich habe erkannt, dass es sexuelle Verbindungen gibt, die nichts mit Liebe zu tun haben, sondern rein hormonell und physisch funktionieren. Mit Schicksal haben solche Begegnungen erst recht nichts zu tun.
    Ich wurde mir meiner Macht als Frau bewusst, die ich aber nur im Positiven einsetzen möchte. Männer brauchen den Sex, den wir Frauen ihnen geben. Wir Frauen entscheiden, mit wem wir ins Bett gehen.
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