Fuenf Maenner Fuer Mich

Irgendwann landen wir, von anderen Tänzern geschubst, in seiner Nähe. Er spricht mich an: „Na, bist du öfter hier?“ Ich erzähle ihm, dass ich Geburtstag feiere, und er bestellt zu meiner Pein ein „Happy Birthday“ bei der Band.
    Er heißt Tonio und kommt aus Andalusien. Na, da lag ich ja ganz falsch. Es ist spät. Die ersten Freundinnen brechen auf, da bittet Tonio um meine Handynummer, die ich ihm gerne gebe. Britta drängelt sich plötzlich zwischen uns und keift: „Was willst du eigentlich von ihr?“ Ich gucke peinlich berührt zur Decke, aber Britta hat sich schon in Fahrt geredet: „Du willst doch eh nur das Eine!“, wirft sie ihm an den Kopf.
    „Ja? Was denn?“, erkundigt er sich geduldig.
    „Du willst sie für eine Nacht!“, triumphiert sie.
    „Für eine Nacht?“, fragt er höflich zurück.
    „Na ja, maximal für zwei Nächte“, faucht sie.
    Ganz schön beängstigend, dass sich meine Freundin für mich so ins Zeug wirft – und das völlig ungefragt. Wir beschließen, es für heute gut sein zu lassen, und rauschen gemeinsam in Richtung Ausgang.

    Beas Rückkehr auf den Pfad der Tugend
    „Hast du dich etwa in Buddha verliebt?“, frage ich Bea. Ich möchte verstehen, warum sie so plötzlich Schluss gemacht hat. Wir haben uns allesamt über meine Lieblingsseite im Internet kennengelernt, da müssten wir doch eigentlich ganz locker sein in diesen Fragen?
    Sie denkt einen Moment nach: „Nein, aber ich hatte Angst, mich zu verlieben.“
    „Ja, wie war es denn, wenn du mit ihm zusammen warst?“, frage ich sie.
    „Ich fühlte mich wie die Königin von Saba“, antwortet sie wie aus der Pistole geschossen.
    „Und sexuell?“
    „Der Sex war der geilste, den ich je hatte“, gesteht sie.
    „Und sonst?“
    „Buddha ist ein Gentleman. Er hat mich in Gourmetrestaurants ausgeführt, ging mit mir Klamotten kaufen, wir konnten über den Sinn des Lebens, über Philosophie, über Sex sprechen, er hat mir beim Renovieren geholfen. Er war mit meinen Kindern Fußball spielen, hat sie beim Kauf von elektronischen Geräten beraten und sich ihre Schulprobleme angehört. Selbst mit meinem Vater hat er sich super verstanden.“
    „Und wo ist das Problem?“, will ich wissen
    „Die ganzen anderen Frauen.“
    „Aber das wusstest du doch von Anfang an. Er lebt seine eigene Form des 5L-Projekts, so wie ich, so wie wir!“
    „Ja, das weiß ich und zum Glück hast du mir das auch immer wieder klar gesagt, er übrigens auch, von Anfang an, sonst hätte ich sicherlich einiges falsch verstanden.“
    „Du willst jetzt also auf all das verzichten: den Sex, die Gespräche, die gemeinsamen Abenteuer …?“, frage ich vorsichtig nach. „Ist das nicht eine Sünde?“
    Bea nickt. Sie sieht mich an, als wäre sie in Gedanken weit weg gewesen: „Du hast recht, ich bin fast schon überzeugt.“ Ihre anfängliche Blässe weicht einer lebendigen Gesichtsfarbe und ein zartes Lächeln zaubert sich auf ihr Gesicht.
    „Weißt du, ich bin überrascht, dass es mir überhaupt nichts ausmacht, dass du mit ihm zusammen bist!“, sage ich. „Wir sind zwar ein platonisches Gespann, aber trotz allem ist er ein wichtiger Teil meines 5L-Projektes. Aber ich freue mich einfach, wenn ihr zusammen seid, und ich finde, sein Herz ist groß genug für alle Frauen.“
    Ich stutze. Dass diese Worte aus meinem Mund kommen! Aber es stimmt. Buddha ist schließlich offen zu seinen Partnerinnen und wenn er mit einer Frau zusammen ist, dann wirklich voll und ganz. Irgendwie schafft er es, sie alle glücklich zu machen. Ich argumentiere weiter: „Du brauchst doch selbst ganz viel Zeit für deine Kinder, für dich selbst und für die anderen Männer, weil du ja auch weiterhin nach Mr Right suchst. Was macht es da für einen Unterschied, was er an den Abenden macht, an denen du ihn nicht sehen kannst? Ob er nun alleine zu Hause sitzt und durch das TV-Programm zappt oder ob er mit anderen Frauen unterwegs ist, was tut das zur Sache?“
    Ich stelle mir gerade vor, diese Litanei im Zusammenhang mit Tekim an mich selbst zu richten. Würde ich mir dann glauben? Bea hat keine weiteren Fragen. „Danke, du hast mir sehr geholfen. Ich werde ihn sofort anrufen.“

    Bea schenkt mir einen Lover
    „Ich muss mich bei dir revanchieren“, ruft mir Bea schon von der Haustüre aus zu und rennt die Treppe hoch. „Dein Tipp bezüglich Buddha war perfekt. Wir sind wieder zusammen und genießen einfach den Moment. Und heute habe ich im Gegenzug ein Geschenk