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Fünf Freunde und ein Zigeunermädchen

Fünf Freunde und ein Zigeunermädchen

Titel: Fünf Freunde und ein Zigeunermädchen
Autoren: Enid Blyton
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einmal ein bißchen zu fest an sich drücken!«
    Er verschwand im Inneren des Wagens und warf die Tür hinter sich zu.
    »Schade!« seufzte Julian. »Und ich hatte doch so gehofft, daß wir uns mit den Zirkusleuten anfreunden würden und daß sie uns etwas von ihren Tricks erzählen.«
    »Ein gräßlicher Kerl«, sagte Georg unruhig. »Wenn eines von diesen Biestern sich um Tim wickelt, dann ist das sein Ende. Ich darf ihn von jetzt an nicht mehr aus den Augen lassen, besonders wenn der Mann seine Schlangen herausläßt. Er scheint sie übrigens sehr zu lieben, nicht?«
    Julian nickte. »Bestimmt. Ich hätte zu gern gewußt, wer in den anderen Wagen wohnt, aber ich traue mich nicht so nah ran, möglicherweise gibt es da ja Gorillas, oder Elefanten, oder Nashörner, oder ...«
    »Du bist ein Idiot«, sagte Georg. »Kommt, es wird dunkel.
    Seht mal, da ist der Wagen, den wir vorhin unten am Gatter gesehen haben.«
    Langsam holperte er den Hügel hinauf. Auf der einen Seite stand in großen roten Buchstaben ein Name ›Kautschuk‹.
    »Ach, der Schlangenmensch«, rief Georg. »Ob es der auf dem Bock ist, Dick? Was glaubst du?«
    Alle starrten den Kutscher an. Er war lang, dünn, sah so trübsinnig aus, als wolle er jeden Augenblick in Tränen ausbrechen, und sein Pferd stand ihm in nichts nach.
    Julian nickte. »Das könnte er sein. Nur scheint er nicht gerade gute Laune zu haben. Da, er springt ab.«
    Mit einem Satz landete der Mann auf dem Boden, begann das Pferd auszuschirren und ließ es dann laufen. Es trottete über die Wiese und fraß mit gesenktem Kopf hier und da etwas und wirkte dabei beinahe noch trübsinniger als vorher.
    »Bufflo!« rief der Mann plötzlich. »Bist du drin?«
    Die Tür des zweiten Wohnwagens öffnete sich, und ein junger Mann erschien. Ein großer junger Mann mit einem Wust blonden Haares auf dem Kopf, einem knallroten Hemd und einem breiten Lachen.
    »He, Kautschuk, wir waren die ersten. Komm rein. Skippy hat das Abendbrot fertig!«
    Kautschuk folgte dieser Einladung bedächtigen Schrittes, und Dick sagte:
    »Aufregend, was? Ein Schlangenmensch und ein Mensch mit Schlangen. Und was kommt nun?«
    Die anderen lachten, und Anne rief: »Beeilt euch, Tim winselt die ganze Zeit!«
    Sie liefen die Stufe hinauf und fanden einen gedeckten Abendbrottisch vor. Für jeden gab es ein paar Schinkenbrötchen, ein Stück Obstkuchen und eine Apfelsine.
    »Gib mir eine Zwiebel, Anne«, sagte Dick. »Ich werde sie zerschneiden und auf den Schinken legen, das schmeckt bestimmt gut. Auf so etwas versteh ich mich!«

Ein Feuerfresser muß groß und dick sein 
    Sie sprachen von nichts anderem als von den Zirkusleuten.
    Tim saß dicht an Georg gedrängt und versuchte ihr begreiflich zu machen, wie leid es ihm tat, daß er so viel Unruhe gestiftet hatte, und sie streichelte ihn zärtlich und redete ihm dabei noch einmal ins Gewissen.
    »Ich verstehe ja, daß Schlangen dir nicht sympathisch sind, aber wenn ich dich rufe, dann mußt du gehorchen. Begriffen, mein Alter?«
    Tim zog den Schwanz ein und legte seinen großen Kopf auf seines Frauchens Knie, und dabei winselte er leise.
    »Ich glaube, er wird sich nie wieder in die Nähe des Kastens wagen«, lachte Anne. »Ihr hättet nur dabeisein und sehen sollen, wie er sich gefürchtet hat, als sich die riesigen Biester um den Mann wanden. Zum Schluß hat er sich sogar unter dem Tisch verkrochen.«
    »Ziemliches Pech, daß wir gleich Ärger mit den Zirkusleuten haben mußten«, murmelte Julian. »Aber ich kann mir schon denken, daß sie keine Kinder mögen, weil die ja oft Dummheiten machen.«
    »Seid mal still«, sagte Georg plötzlich und lauschte. »Ich glaube, es kommen noch mehr Wagen.« Auch Tim lauschte, hatte die Ohren aufgestellt und knurrte leise.
    Dick lief ans Fenster und sah in die Dämmerung hinaus. Er sah ein paar große dunkle Umrisse und davor ein hell brennendes Holzfeuer, über das sich ein Mann beugte.
    »Die Brötchen waren sehr gut«, lobte er. »Wie wär’s mit noch einer Zwiebel für jeden?«
    »Nein«, lachte Anne, »du hast ja kein Brötchen mehr.«
    »Ach, ich kann sie auch ohne was essen. Das macht mir nichts aus. Gib mal das Glas rüber.«
    »Ich habe es schon versteckt«, lachte sie wieder. »Morgen willst du auch noch was haben. Sei nicht so gefräßig. Und wenn du Hunger hast, kannst du ja noch ein Brötchen essen.«
     
    »Eigentlich wollten wir ja draußen ein Feuer anmachen«, sagte Georg plötzlich, »aber ich glaube, ich bin zu
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