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Fünf Freunde und ein Zigeunermädchen

Fünf Freunde und ein Zigeunermädchen

Titel: Fünf Freunde und ein Zigeunermädchen
Autoren: Enid Blyton
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auf, eine Scheibe Schinken hat er sich schon einverleibt.«
    »Dann brauchst du sie wenigstens nicht mehr zu braten«, war die seelenruhige Antwort. »Seht euch nur die Menge Wagen an.
    Sie müssen in der letzten Nacht gekommen sein.«
    Alle sahen hinüber. Neben den drei ersten, dem des Mannes mit den Schlangen, dem des Schlangenmenschen und dem Kautschuks, standen jetzt fünf andere.
    Einer interessierte die Kinder besonders. Er war leuchtendgelb gestrichen, mit roten Flammen verziert, und in großen Buchstaben stand drauf: ›Alfredo, der Feuerschlucker ‹.
    »Den stelle ich mir groß und dick vor«, sagte Dick.
    »Ein richtiger Feuerschlucker muß groß und dick sein, immer laut schreien und Riesenschritte machen.«
    »Wahrscheinlich ist er klein und dünn und trippelt wie ein Pony«, grinste Julian, »wetten?«
    »Da kommt jemand aus dem Wagen«, sagte Georg, »da!«
    »Eine Frau«, nickte Anne. »Vielleicht seine. Wie klein und schmal sie ist, richtig zerbrechlich. Sie sieht wie eine Südländerin aus, so dunkel.«
    »Und das muß der Feuerschlucker sein, der hinter ihr«, flüsterte Georg. »Bestimmt! Und er sieht genauso aus, wie du ihn dir vorgestellt hast, Dick, du bist ein kluges Kind.«
    Ein großer starker Mann kam hinter der kleinen Frau die Stufen hinunter. Er wirkte tatsächlich furchterregend mit der Mähne schwarzgelockten Haares, dem roten Gesicht und den schwarzen Augen. Mit Riesenschritten ging er neben seiner Frau her, die laufen mußte, um mitzukommen.
    »Na also«, grinste Dick, »so und nicht anders muß ein Feuerschlucker aussehen. Ich glaube, wir gehen ihm lieber aus dem Weg. Vielleicht hat er genausowenig für Kinder übrig wie der Mann mit den Pythons. Die arme kleine Frau, ich wette, er jagt sie überall herum und läßt sich von ihr bedienen.«
     
    »Immerhin holt er das Wasser für sie aus dem Fluß«, sagte Anne, »zwei große Eimer.«
    »Da ist noch jemand«, sagte Julian. »Wer könnte das sein? Er hat einen Gang wie ein Tiger.«
    »Wahrscheinlich der Mann, der sich von den stärksten Fesseln befreien kann«, überlegte Anne. »Bestimmt ist er’s.«
    Es war interessant, die Neuangekommenen zu beobachten. Sie kannten einander alle, blieben stehen und unterhielten sich lachend und besuchten sich gegenseitig in ihren Wohnwagen.
    Und dann machten sich drei der Frauen auf den Weg ins Dorf, um einzukaufen.
    »Genau dasselbe müssen wir jetzt auch tun«, sagte Anne.
    »Kommst du mit, Georg? In zehn Minuten fährt ein Bus.«
    Georg nickte und stand auf. »Und was machen die beiden Jungens, während wir weg sind?«
    »Ach, die können noch Wasser holen, Feuerholz sammeln und ihre Betten in Ordnung bringen.«
    »Meinst du?« grinste Dick. »Vielleicht, vielleicht auch nicht. Hauptsache, ihr besorgt was zu essen. Unser Vorrat neigt sich bedenklich dem Ende zu, ein äußerst unangenehmer Zustand. Übrigens, ich brauche noch Zahnpaste, und wenn sie in dem Milchgeschäft noch Pfannkuchen haben, bring bitte zwölf Stück mit.«
    »Ja, und eine Dose Ananas, und vergiß nicht, Milch brauchen wir auch noch.«
    »Wenn ihr noch mehr Wünsche habt, müßt ihr mitkommen und tragen helfen.«
    »Und vergeßt nicht, in der Post nachzufragen, ob etwas für uns da ist, und kauft eine Zeitung, damit wir wissen, was in der Welt vorgeht.«
    »Gut«, nickte Anne lachend. »Komm, Georg, sonst verpassen wir den Bus.« Und gleich darauf liefen sie beide davon, Tim dicht auf den Fersen.

Du Bösewicht 
    Als die Mädchen gegangen waren, begaben sich Julian und Dick daran, Wasser zu holen und Holz zu sammeln, und sie machten sogar ihre Betten. Das war eine sehr einfache Sache.
    Sie zogen die Bezüge ab, rollten sie zusammen und legten sie in einen Schrank. Danach hatten sie eigentlich nichts mehr zu tun, als auf Anne und Georg zu warten. Sie schlenderten um die Wiese und hielten sich in angemessener Entfernung des Wagens mit den Schlangen, besonders, da der Mann mit einer seiner Pythons beschäftigt war.
    »Was macht er bloß?« fragte Julian. »Es sieht beinahe so aus, als ob er sie polierte, aber das kann ja wohl nicht sein. Ich würde zu gerne ein bißchen näher rangehen, aber dieser kleine Kerl ist so jähzornig, daß er es glatt fertigbringt, eins von den Biestern auf uns zu hetzen.«
    Der Mann saß auf einer Kiste, die Schlange über den Knien.
    Den Schwanz hatte sie um eines seiner Beine geschlungen, den übrigen Körper um seine Brust, und der Kopf ragte unter seinem Arm hervor. Es schien so, als reibe er
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