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Fünf Freunde und der Zauberer Wu

Fünf Freunde und der Zauberer Wu

Titel: Fünf Freunde und der Zauberer Wu
Autoren: Enid Blyton
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und drehte sich um. Zwei Lichter blitzten am Strand auf, bewegten sich hin und her, erloschen wieder.
    »Jemand ist auf der Kaimauer«, murmelte Georg. Das beunruhigte sie weiter nicht. »Vielleicht ein paar Fischer. Die können mir gleich helfen, mein Boot an Land zu ziehen.« Aber es waren keine Fischer, sondern Julian und Dick, die den Strand nach Georgs Boot absuchten.
    »Verdammt, wir sind zu spät gekommen! Ihr Boot ist weg«, rief Julian ärgerlich. »Wir müssen uns eins von den Booten hier ausleihen und rüberrudern. Die dumme Gans steckt bestimmt in der Klemme!«
    Plötzlich hörten die Brüder seltsame Töne übers Wasser wehen.
    Dick packte Julian am Arm und flüsterte: »Sag mal, spinn’ ich, oder hörst du’s auch? Klingt, als würde jemand fürchterlich falsch singen!« Julian horchte, und in dem Augenblick bellte Tim. »Das sind sie!« rief Julian. »Die kommen schon wieder zurück!«
    Georg, die noch nicht wußte, wer sie auf der Kaimauer erwartete, ruderte, so schnell sie konnte, an Land. Sobald sie auf Grund stieß, sprang sie heraus und zog das Boot auf den Strand. Im Nu waren die Jungen bei ihr und halfen. »Ja, wo kommt ihr denn her?« fragte Georg betont lässig, obwohl sie sich natürlich riesig freute.
    »Frag nicht so blöd!« fuhr Julian sie an. Er durfte ihr jetzt auf keinen Fall zeigen, wie froh er über ihre glückliche Rückkehr war.
    »Sag mal, bist du noch zu retten? Haust klammheimlich ab, wo du weißt, daß dir die Gauner auf der Spur sind! Du kannst von Glück sagen, daß die dich da drüben nicht erwischt haben…«
    »Du sagst es! Allerdings hatten sie weniger Glück«, meinte Georg leichthin. »Ich hab’ nämlich sie erwischt!« Und dann platzte sie mit der Schilderung der nächtlichen Ereignisse heraus. Die Brüder hörten ihr fassungslos zu, bis sie schilderte, wie ihr die Gauner die Papiere abnehmen wollten.
    »Um Himmels willen, Georg, und du hast sie ihnen gegeben?« rief Dick entsetzt.
    »Du hast wohl nicht alle Tassen im Schrank! Natürlich nicht. Ich hab’ sie gar nicht mit rübergenommen. Für so hirnverbrannt haltet ihr mich doch hoffentlich nicht. Wo ich doch gesehen hab’, daß jemand auf der Insel ist.«
    »Aber ich kapier’ noch immer nicht«, sagte Julian, »warum du überhaupt rübergerudert bist. Du hast doch geahnt, daß da jemand nur drauf wartet, dich zu schnappen.«
    »Eben drum«, erklärte seine tollkühne Kusine. »Die Suppe wollte ich ihnen gründlich versalzen! Außerdem kann ich’s nicht ausstehen, wenn sich fremde Leute auf meiner Insel rumtreiben.«
    »Irgendwie tickst du doch nicht ganz richtig«, meinte Julian, während er Tim streichelte. »Deswegen begibt man sich doch nicht in derartige Gefahr! Die hätten doch leicht zu ihrem Boot schwimmen können. Stell dir vor, die hätten dich eingeholt und dein Boot gerammt!«
    »‘n bißchen schwierig ohne Boot. Oder? Das schwimmt nämlich jetzt vermutlich meilenweit draußen auf hoher See! Ich hab’s losgebunden, bevor ich die Halunken überrascht hab’. Die sitzen jetzt klatschnaß und bibbernd auf der Insel fest.«
    So verblüfft waren die beiden Vettern, daß sie zunächst nicht einmal lachen konnten. Aber als ihnen klarwurde, was ihre saubere Kusine da angerichtet hatte, konnten sie sich vor Lachen kaum mehr halten.
    Julian lachte Tränen, und er bekam solches Seitenstechen, daß er sich erst setzen, dann wieder aufstehen und umherlaufen mußte.
    Georg stellte sich die beiden schlotternden Gestalten in der Schloßruine vor und stimmte wie befreit in das Gelächter der Brüder ein. Die Sache hätte ja durchaus anders ausgehen können! Tim, der den gemeinsamen Spaß weidlich genoß, bellte laut und fröhlich dazwischen.
    »Und du hast die beiden einfach ihrem nassen Schicksal überlassen und bist verduftet?« fragte Julian, dem vor Lachen ganz elend war.
    »Ich hab’ ihnen noch angekündigt, ich würde ihnen am Morgen zu ihrer Befreiung die Polizei auf den Hals schicken«, erwiderte Georg.
    »Da haben sie wenigstens was zum Nachdenken, wobei ihnen ziemlich heiß werden dürfte«, setzte sie noch befriedigt hinzu.
    »Jetzt bin ich tatsächlich überzeugt, daß es richtig war, daß du mit den Papieren losgezogen bist, Georg«, mußte Julian zugeben. »Mir wär’ bestimmt nicht halb soviel eingefallen. Zwei gestandene Männer ins Meer zu werfen! Das ist schon eine reife Leistung!«
    »Nett, von dir auch mal ein Lob zu bekommen«, sagte Georg, die plötzlich spürte, wie müde sie war. »Ich
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