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Fünf Freunde und der Zauberer Wu

Fünf Freunde und der Zauberer Wu

Titel: Fünf Freunde und der Zauberer Wu
Autoren: Enid Blyton
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bin hundemüd’, Leute, ich will nichts wie in meinen Schlafsack kriechen.«
    »Das kann ich mir vorstellen!« sagte Dick mitfühlend.
    »Übrigens, wo sind denn nun Professor Haylings kostbare Genieblitze? Sie hätten wir in der Aufregung jetzt beinahe vergessen!«
    »Du lieber Himmel! Unter der Persenning, in Fischer Cornells Boot«, antwortete Georg müde.
    »Ich hol’ sie«, erbot sich Julian und kam nach kurzer Zeit mit dem Paket unterm Arm wieder zurück. »Jetzt auf nach Großgrottenmühl!
    Die andern werden vor Sorge sicher fast durchdrehen!«
    Wenige Minuten später radelten die drei heimwärts, und der brave Tim rannte hinterher. Immer wieder kicherte Julian vor sich hin, als er Georgs glorreiches Abenteuer im Geiste an sich vorüberziehen ließ. Sie war schon eine besondere Nummer, dieses Mädchen! Er selber, das mußte er ohne Neid zugeben, hätte nie im Leben so kühn und umsichtig zugleich gehandelt, er wäre einfach nicht auf die Idee gekommen, die Gauner so auszutricksen.
    Als sie todmüde wieder daheim eintrafen, wurden sie von den Zurückgebliebenen mit Fragen bestürmt.
    Anne war übernächtigt, bleich und verstört. Ihre großen Augen wirkten noch größer und hatten dunkle Ringe. Jenny hatte zwar versucht, sie zu beruhigen, aber sie war selbst vor Sorge fast am Ende ihrer Kräfte. Sie hatte eben beschlossen gehabt, die Polizei zu benachrichtigen, da trudelten die drei Radler unbeschadet wieder ein, Gott sei Dank!
    »Einzelheiten erzählen wir euch morgen früh!« erklärte Julian, auch ziemlich abgekämpft. »Heute abend nur so viel in Stichworten: Papiere in Ordnung, befinden sich unversehrt hier in meiner Anoraktasche. Die Diebe, wahrscheinlich Mr. Wu und ein anderer Mann, sitzen naß wie getaufte Mäuse und vor Kälte schlotternd auf der Insel fest.«
    »Und das alles ist das Werk unserer Georg? Alle Achtung!« staunte Jenny. »Also, daß sie so tollkühn und umsichtig zugleich ist, wer hätte das gedacht? Gott sei Dank ist alles gutgegangen! Nicht auszudenken, was alles hätte passieren können! Jetzt leg dich aber ohne Verzug schlafen, Kind. Du siehst todmüde aus.«
    Das ließ sich Georg nicht zweimal sagen. Sie war wirklich froh, sich auf ihrem Lager ausstrecken zu können. Jetzt, wo sie alle Aufregung hinter sich hatte, begann sie nachträglich doch zu zittern, und sie war so müde, daß ihr sofort die Augen zufielen.
    Julian und Dick hingegen konnten nicht gleich einschlafen. Sie mußten sich noch eine Weile über Georgs wagemutige Taten unterhalten. Es war schon toll, so eine Kusine zu haben!
    Als sie am nächsten Morgen im Haus ein reichliches Frühstück verzehrten, kam Achim durch den Garten gelaufen und steckte seinen Kopf zum Eßzimmer herein.
    »Stellt euch vor«, erzählte er hastig. »Mr. Wu war heute früh nicht in seinem Zelt. Er ist verschwunden, und der arme, alte Charlie ist ganz außer sich vor Kummer.«
    Julian wollte Achim gerade in die Geschehnisse der vergangenen Nacht einweihen, aber der Junge jagte schon wieder davon, und Brummer, mit Schelm auf der Schulter, hinter ihm drein.
    »Was ist los, Brummer, du hast doch noch gar nicht zu Ende gefrühstückt!« rief Anne ihm nach. Aber Brummer hörte und Sah nichts mehr, sondern wollte nur zu Charlie, den er besonders ins Herz geschlossen hatte. Wenn der arme Schimpanse aus Kummer um seinen Herrn nun in den Hungerstreik trat? Die zwei Buben schwangen sich über den Zaun und rannten zu Charlies Käfig.
    Der Schimpanse hockte in einer Ecke wie ein Häuflein Elend und hielt den Kopf zwischen den Händen. Er schaukelte hin und her, wobei er laute Jammertöne von sich gab.
    »Komm, wir kriechen zu ihm in den Käfig«, schlug Brummer' vor. »Er scheint Mr. Wu sehr zu vermissen.«
    Sie krabbelten hinein, setzten sich ins Stroh, und jeder legte einen Arm um den Betrübten. So saßen sie noch, als Großvater Tapper einige Zeit später erschien.
    »Weiß nicht, was in den Wu gefahren ist. Gestern abend ist er nicht nach Hause gekommen Und heut morgen hat er sich auch noch nicht blicken lassen. Los, Achim, geh jetzt hier raus! Ich kann dich nicht den ganzen Vormittag entbehren, weil du dem alten Charlie Gesellschaft leistest. Du kannst ja bei ihm bleiben, Brummer, wenn du magst.«
    Achim wälzte sich aus dem Käfig und schlich verdrießlich davon.
    In der Hoffnung, Charlie ein klein wenig aufheitern zu können, begann Brummer, ihn zu kraulen. Da vernahm er ein seltsames kleines Geräusch: tick – tick – tick – ticke – ticke
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