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Fünf Freunde und der Zauberer Wu

Fünf Freunde und der Zauberer Wu

Titel: Fünf Freunde und der Zauberer Wu
Autoren: Enid Blyton
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junge Dame«, lobte Mr. Wu schleimig.
    »Das soll ein Mädchen sein? Alle Achtung. Die hat mehr Mumm in den Knochen als Sie, Mr. Rechenkünstler«, sagte der andere Mann sichtlich beeindruckt. »Hör zu, Kind, zeig mir, wo du die Papiere versteckt hast. Ich gebe dir eine Menge Geld dafür. Das darfst du Professor Hayling mit einem schönen Gruß von mir und meinen besten Glückwünschen überreichen.«
    Georg tat einen Augenblick, als überlege sie, und sagte dann:
    »Gut, kommen Sie mit!« Sie wandte sich zum Gehen, und die beiden Männer sahen einander vielsagend an. Mr. Wu hob die Brauen und winkte. Hätte Georg den Ausdruck auf seinem Gesicht gesehen, sie hätte sich zusammenreimen können, was es bedeutete: Los, die Kleine hauen wir übers Ohr. Wir lassen uns das Versteck zeigen und machen uns aus dem Staub, ohne eine müde Mark zu bezahlen.
    Georg stieß einen scharfen Pfiff aus, und Tim kam angerast.
    Georg konnte ihn nur mit Mühe davon abhalten, sich auf die Männer zu stürzen. Mit gesträubtem Fell ging er zwischen ihr und den Gaunern.
    Die zwei Männer waren immer auf der Hut, dem gereizten Tier nicht zu nahe zu kommen. Unablässig fiel der Schein ihrer Laterne auf den Hund, damit er sie nicht plötzlich aus dem Dunkel anspringen konnte. Georg führte die Männer an die Stelle des Strandes, an der sie ihren Kahn gelassen hatten. Mr. Wu stieß einen Schrei aus. »Wo ist unsere Boot? Es war hier festgebunden an diese Felsen!«
    »Ist es das da drüben, hinter dem Riff?« fragte Georg. Sie stand auf einer Klippe, die steil ins Meer abfiel, das an dieser Stelle sehr tief war.
    Die Männer stiegen zu ihr hinauf, um besser Ausschau halten zu können, und da passierte es! Georg fuhr herum und warf sich mit solcher Heftigkeit gegen Mr. Wu, daß dieser das Gleichgewicht verlor und rücklings in die Fluten stürzte. »Faß, Timmy, faß!« schrie sie geistesgegenwärtig ihrem treuen Gefährten zu, der sich sofort mit wütendem Knurren auf den zweiten Gegner stürzte und ihn über die Klippe hinabstieß. Mit einem ohrenbetäubenden Aufschrei verschwand der Gangster im hoch aufspritzenden Wasser. Tim aber stand auf der Klippe, sah in die Tiefe und wedelte begeistert. Jetzt endlich begriff er, warum er diesen nächtlichen Ausflug hatte machen müssen. Das war ein Riesenspaß gewesen!
    »Jetzt könnt ihr ans Festland hinüberschwimmen!« schrie Georg den prustenden und um sich schlagenden Gestalten zu. »Die Flut hat euer Boot fortgeschwemmt. Ich selbst hab’ es losgebunden. Ich würd’ euch nicht raten, auf die Insel zurückzuschwimmen! Tim paßt gut auf und macht mit jedem, der auch nur einen Fuß an Land setzt, kurzen Prozeß!«
    Die beiden Gauner konnten zwar schwimmen, aber nicht besonders gut. Wütend und verzweifelt paddelten sie umher, sie riefen um Hilfe und stießen wilde Verwünschungen aus. Bis zum Festland hinüber war es für ihre Künste viel zu weit. Andererseits getrauten sie sich aus Angst vor dem wütend bellenden Hund schon gar nicht, hier an Land zu gehen. Sie waren sicher, die Bestie würde sie in Stücke reißen.
    Ihr Boot schwamm weit draußen. Es gab kein Entrinnen. So schwammen sie hilflos immer wieder im Kreis herum, und allmählich drohten ihre Kräfte zu erlahmen.

    Georg war mittlerweile zu ihrem Boot gelaufen. Sie sprang hinein und rief: »So, ich fahr’ jetzt wieder zum Festland hinüber. Ihr könnt nun meinetwegen wieder rauskommen und euch an Land warm laufen. Jogging rund ums Inselchen hält fit! Es wird ‘ne ziemlich feuchte und kühle Nacht für euch werden. Morgen früh schick’ ich dann die Polizei zu eurer Befreiung!«
    Triumphierend fuhr Georg davon. Tim war mit einem Riesensatz ins Boot gesprungen. Er stand hinten und gab acht, daß die beiden Taugenichtse ihnen nicht nachschwammen. Kaninchen jagen und Männer ins Wasser werfen gehörte doch zu den schönsten Hundeerlebnissen auf Georgs Insel!

Und auch das Rätsel löst sich 
    Georg sang laut vor sich hin, als sie ans Land hinüberruderte. Sie war sehr mit sich zufrieden. Tim bellte hin und wieder begeistert dazwischen. Denn natürlich freute er sich, daß Frauchen so glücklich war. Der Mond war hinter der Wolkendecke verschwunden, und in der Dunkelheit schien sich das Meer endlos auszudehnen. So spät am Abend waren auf dem Festland auch fast keine Lichter mehr zu sehen. Die meisten Bewohner von Kirrin schliefen.
    Tim bellte plötzlich anders, beunruhigt. Georg, die mit dem Rücken zum Ufer saß, hörte auf zu rudern
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