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Fünf Freunde im Nebel

Fünf Freunde im Nebel

Titel: Fünf Freunde im Nebel
Autoren: Enid Blyton
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bis es hell wird. Ich friere und bin müde.«
    »Gut«, nickte Georg. Ihre Stimmung war auf dem Nullpunkt angelangt. »Komm - hoffentlich verfehlen wir nicht auch noch den Weg zur Sandgrube!«

Gefangen
    Die beiden Mädchen und Tim gingen vorsichtig weiter. Sie hofften, auf die Schienen zu treffen, die zur Sandgrube führten, und sie hatten Glück: Sie gelangten über die Lücke hinweg genau zum anderen Ende des Schienenstranges.
    »Geschafft!« sagte Georg dankbar. »Jetzt kann uns nichts mehr geschehen, wir brauchen nur den Schienen zu folgen.
    Hoffentlich ist es in der Grube wärmer. Brrrr! Dieser Nebel ist schrecklich kalt und nass.«
    »Es kam alles so plötzlich. Es war so unheimlich und unwirklich.
    Ich ...«
    Anne brach unvermittelt ab. Tim hatte leise geknurrt.
    »Was ist los, Tim?« flüsterte Georg. Er stand ganz still, am Rücken hatte sich sein Haar gesträubt, sein Schwanz machte keine Bewegung. Unverwandt durchbohrten seine Augen den Nebel.
    »Was wird nun wieder sein?« murmelte Anne. »Ich kann nichts hören. Du?«
    Sie horchten. Nein - kein einziger Laut. Sie gingen in die Grube hinein, überzeugt, dass Tim ein Kaninchen oder einen Igel gehört und deshalb geknurrt hatte, wie er es manchmal tat.
    Tim rannte plötzlich zur Seite davon, wo ihn sofort der Nebel verschluckte. Dann heulte er laut auf - man hörte einen dumpfen Schlag und dann nichts mehr.
    »Tim! Was ist los? Tim, komm zurück!« schrie Georg, so laut sie konnte. Den Mädchen war, als würde etwas Schweres fortgeschleift, und Georg lief dem Geräusch nach.
    »Tim! O Tim! Was ist nur?« schrie sie. »Wo bist du? Bist du verletzt?« Ratlos und zornig stand sie in dem brodelnden Nebel, den kein Auge zu durchdringen vermochte. »Tim! Tim!«
    Dann packten zwei Hände sie von hinten am Arm, und eine Stimme sagte: »Du kommst jetzt mit! Wir haben euch gewarnt, nicht in der Heide herumzuschnüffeln.«
    Georg wehrte sich verzweifelt, weniger wegen sich selbst als wegen Tim. »Wo ist mein Hund?« schrie sie. »Was habt ihr mit ihm gemacht?«
    »Ich gab ihm nur eins auf den Kopf«, antwortete die Stimme, die sehr an Schnüffels Vater erinnerte. »Er ist in Ordnung, aber er weiß vorläufig von nichts. Wenn du vernünftig bist, kannst du ihn zurückhaben.«
    Doch Georg war nicht vernünftig. Sie schlug und kratzte und biss und wehrte sich mit aller Kraft. Aber vergeblich. Ein eiserner Griff hielt sie fest. Sie hörte Anne schreien und wusste, dass nun auch sie gefangen war.
    Als sich Georg müde gekämpft hatte, führte man sie zusammen mit Anne aus der Sandgrube hinaus.
    »Wo ist mein Hund?« schluchzte sie. »Was habt ihr mit ihm gemacht?«
    »Er ist in Ordnung«, sagte der Mann hinter ihr. »Aber wenn du nicht endlich Ruhe gibst, schlage ich ihn noch einmal auf den Kopf. Vielleicht bringt dich das zur Vernunft.«
    Georg war sofort still. Man führte sie mit Anne über die Heide, meilenweit, wie es ihr schien - aber in Wirklichkeit nur die kurze Strecke zum Zigeunerlager.
    »Bringt ihr meinen Hund?« fing Georg wieder an.
    »Ja. Jemand bringt ihn«, brummte ihr Begleiter. »Du kriegst ihn gesund wieder, wenn du tust, was man dir sagt.«
    Damit musste sich Georg zufrieden geben. Welche Nacht! Die Jungen verschwunden - Tim verletzt - sie und Anne gefangen und das alles in diesem schrecklichen Nebel!
    Die Nebelschwaden wurden etwas dünner, als sie sich dem Lager der Zigeuner näherten. Der Hügel schien sie abzuhalten.
    Georg und Anne sahen den Schein eines Feuers und hier und dort einige Laternen. Mehrere Männer standen wartend zusammen. Im Hintergrunde glaubte Anne, Schnüffel und Liz zu bemerken, aber sie war nicht sicher.
    Ihr Wächter führte sie zu dem kleinen Feuer und befahl ihnen, sich zu setzen. Im gleichen Augenblick rief einer der Männer überrascht aus: »Aber das sind ja gar nicht die beiden Jungen!
    Das ist ein Junge und ein Mädchen - beide nicht so groß wie die anderen.«
    »Wir sind zwei Mädchen!« mischte sich Anne ein, worauf sich natürlich auf Georgs Gesicht Unmutsfalten zeigten, von denen Anne jedoch keine Notiz nahm. Georgs Stolz war im Augenblick unwichtig. Die wütenden Zigeuner sahen ihre Pläne von zwei Jungen durchkreuzt. Vielleicht ließen sie also zwei Mädchen wieder laufen! Die Männer begannen, ihnen Fragen zu stellen.
    »Wo sind dann die Jungen?«
    »Das wissen wir nicht«, antwortete Anne wahrheitsgetreu. »Wir waren alle auf dem Weg nach Hause und haben uns verloren.
    Deshalb kehrten Georg - ich meine:
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