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Fünf Freunde im Nebel

Fünf Freunde im Nebel

Titel: Fünf Freunde im Nebel
Autoren: Enid Blyton
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sich. Sie war sicher, dass Georgs Kopfschmerzen eine Laune waren und hatte eigentlich gar kein Verlangen danach, eine halbe Stunde auf Georg einzureden.
    Henry hatte noch kein einziges Wort zu der Angelegenheit geäußert. Auch für sie stand sofort fest, dass es keine echten Kopfschmerzen waren. Georgs Kopfschmerzen hießen
    >Henrietta<, das wusste sie. Nun wandte sie sich an Julian.
    »Du - vermutlich kommt Georgine nicht mit, weil ihr mich eingeladen habt. Ich will keine Spielverderberin sein. Geh und sage ihr, dass ich nun doch hier bleibe.«
    Julian warf Henry einen dankbaren Blick zu. »Das ist sehr, sehr nett von dir«, sagte er. »Aber wir nehmen Georg beim Wort.
    Außerdem haben wir dich nicht nur aus Höflichkeit aufgefordert, sondern weil wir dich wirklich dabeihaben wollen.«
    »Danke!« Henry war selig. »Dann lasst uns aber gehen, bevor noch etwas dazwischenkommt. Die Pferde sind schon gesattelt, ich will nur noch die Satteltaschen anschnallen.«
    Bald saßen alle vier im Sattel und ritten zum Hoftor hinaus. Als Georg das Klipp-klapp-klipp-klapp der Pferdehufe hörte, äugte sie zum Fenster hinaus. Nun gingen sie wirklich! Und ohne sie!
    Sie hatte es nicht für möglich gehalten. Entsetzlich!
    »Warum habe ich mich nur so dumm benommen? Ich bin ja selbst an allem schuld!« Die arme Georg wurde von Selbstvorwürfen gequält. »Nun ist Henrietta den ganzen Tag mit ihnen zusammen und wird sich anstrengen, möglichst nett zu sein. Nur um mir eins auszuwischen. Was bin ich für ein Esel! Tim, bin ich nicht ein Esel - und dumm - ganz schrecklich dumm?«
    Tim kam und legte den Kopf auf Georgs Knie. »Dir ist es gleichgültig, wie ich mich benehme, nicht Tim? Das ist das Schöne an einem Hund, er mag einen immer, ob man im Recht ist oder im Unrecht. Heute sollst du mich aber nicht mögen! Ich war wirklich dumm!«
    Es klopfte an die Tür. Willi kam noch einmal. »Frau Johnsen sagt, wenn deine Kopfschmerzen schlimm sind, sollst du dich ins Bett legen. Aber wenn sie besser sind, sollst du
    'runterkommen und bei Clip, dem Zigeunerpferd helfen.«
    »Gut, ich komme«, sagte Georg und schüttelte ihre schlechte Laune ab. »Sage Frau Johnsen, ich gehe gleich in den Stall.«
    »Gut.« Willi trottete wieder davon.
    Georg ging mit Tim in den Hof hinunter. Wie weit wohl die anderen schon waren? Sie konnte sie nirgends mehr entdecken. Ob es ein schöner Tag wurde - mit dieser schrecklichen Henrietta?
    Die anderen waren schon mehr als einen Kilometer geritten.
    Die Welt war schön - und ein ganzer Tag in der Gruselheide lag vor ihnen!

Ausflug in die Gruselheide
    »Ich finde den Namen sehr passend - Gruselheide«, sagte Dick unterwegs. »Wie sie sich endlos hinzieht, nichts als leuchtender Stechginster.«
    »Es sieht aber doch überhaupt nicht gruselig aus«, meinte Henry.
    »Es ist alles so still und brütend hier«, bemerkte Anne dazu.
    »Als ob vor langer, langer Zeit hier einmal etwas Großes geschehen wäre und das Land nun darauf wartet, dass wieder etwas geschieht.«
    »Still und brütend? Das erinnert an Hennen, die auf den Eiern sitzen«, lachte Henry. »Mag sein, dass es nachts hier etwas unheimlich und gruselig ist - aber am Tage ist es ein ganz gewöhnliches Land, ideales Reitgelände. Ich kann nicht verstehen, warum es Gruselheide heißt.«
    »Wir müssen mal in einem Erdkundebuch über diese Gegend nachschlagen«, meinte Dick. »Sicher stammt der Name von einem bestimmten Ereignis, und zwar aus einer Zeit, als die Leute noch an Hexen und Spuk und dergleichen glaubten.«
    Sie ritten ohne Weg querfeldein durch hohes Gras, frisch sprießendes Heidekraut und Ginster, der seine goldenen Zweige wie lodernde Flammen zum Aprilhimmel aufreckte.
    Anne schnüffelte, sooft sie an Ginsterbüschen vorüberkamen.
    Dick schaute verwundert zu ihr hinüber.
    »Wie Schnüffel«, sagte er kopfschüttelnd. »Hast du Schnupfen?«
    Anne lachte. »Nein, natürlich nicht. Ich mag den Duft des Ginsters so sehr. Wonach duftet er? Nach Vanille? Oder heißen Mandeln? Es ist ein wunderbarer warmer Geruch.«
    »Seht mal - was bewegt sich dort drüben?« sagte plötzlich Julian und zügelte sein Pferd. Alle blickten angestrengt in die Richtung, in die er zeigte.
    »Es ist eine Wagenkolonne«, stellte Julian schließlich fest.
    »Natürlich - die Zigeuner wollten ja heute abfahren! Na, das ist bestimmt kein leichtes Vorwärtskommen. Soweit ich sehen kann, ist nirgends eine richtige Straße.«
    »Wohin sie wohl ziehen?« wunderte sich Anne.
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